BLUE - toedliche Magie
betrachtete. Obwohl ... die Enge seiner Hose wurde ihm auch allmählich unangenehm.
„Ich heiße eigentlich Andreas“, begann er, weil Vanessa nicht mehr sprach und die Stille unangenehm geworden war. „Andreas Sternitzer.“
„Oh. Der Name gefällt mir gut.“ Sie lächelte ihn süß an, dann wurde ihre Miene wieder ernst. „Wie ist dir das mit den Wurzeln passiert? Warst du immer so?“ Sie fragte nicht nach Zeichen, Tätowierungen oder Magie ... sie fragte nach Wurzeln! Dieses Mädchen mochte vielleicht erst neunzehn Jahre alt sein, aber sie trug eine intuitive Weisheit in sich, die Blue sprachlos machte. Für einen Moment schloss er wieder die Augen. Noch nie hatte er über sich gesprochen. Es hatte auch noch nie jemand gefragt! Zumindest nicht wie dieses Mädchen. So ehrlich und unschuldig, wie Menschen es in den seltensten Fällen schafften. Außerdem wusste er gerade nicht, ob er das überhaupt konnte.
Vanessa spürte auch dieses Mal die starke Energie, die von seinem Körper ausging, selbst auf zwei Meter Entfernung. Diese Magie schrie förmlich nach ihr und ihrer Nähe. Es war wie ein Sog, ein Magnet oder wie die Gier nach einer Droge. Ihre Gedanken kreisten immer wieder nur um die Distanz, die Gefahr und seinen schönen Körper. Sie wagte einen kleinen Schritt vorwärts. Einfach so. Weil es sich richtig anspürte. Als das mit ihrer Hand passiert war, hatte sie schließlich viel näher gestanden und die Handfläche vor seine nackte Haut gehalten. Jetzt aber hatte sie die Hände fest an ihren Körper gepresst und war immer noch gut einen Meter entfernt. Sie fühlte sich also einigermaßen sicher, obwohl sie schon bemerkte, wie die Gier stärker wurde. Die Gier, ihn zu berühren. Ein kleines Stücken schob sie sich noch weiter vor.
„Was machst du da?“, zischte er plötzlich ungehalten und sie fühlte sich so ertappt, dass sie erschrocken zusammenzuckte. „Bleib wo du bist! Du hast doch gesehen, dass meine Magie voll auf dich abfährt.“ Vanessa blieb zwar stehen und genierte sich, als hätte sie etwas Verbotenes gemacht, aber die Lust auf mehr blieb, ließ ihre Hände richtig zucken. Abfährt hatte er gesagt und nicht etwa abfärbt . Er war heiß auf sie und fand sie offensichtlich schön, ... was sie ziemlich aufregend fand, obwohl wie wusste wie tödlich dieser Mann sein konnte. Ein Blick auf seine Hose bestätigte, dass sich unter dem festen Stoff eine ordentliche Gewitterwolke zusammengebraut hatte. Vanessa starrte fasziniert auf die Beule.
„Würdest du das bitte lassen?“, bat er trocken und forderte mit seinen silbrigen Augen Vanessas Blick ein. „Es hilft nicht gerade, wenn du ihn anstarrst.“ Vanessa blickte auf. Blue war immer noch todernst und Vanessa sprachlos, weil sie ihn so schamlos angegafft hatte. Außerdem sprach er von seinem Penis wie von einer Person und das färbte ihre Wangen noch eine Nuance dunkler.
„Sorry, ich habe nur ...“
„Freude daran?“
„Was? Nein, äh, was denkst du eigentlich von mir?“ Nervös leckte sie sich über ihre trockenen Lippen und Blue gab ein Geräusch der Verzweiflung von sich.
„Bleib weg von mir, verstanden?“, forderte er mit solch gewaltig lauter Stimme, dass Vanessa erneut zusammenzuckte.
„Ist ja gut. Brüll nicht so! Ich schrei dich schließlich auch nicht an.“ Ihre Miene zeigte deutlich, wie sehr sie seine ungehobelte Art kränkte und so wie sie da stand, erkannte er erstmals auch das Kind in ihr, das noch nicht ganz erwachsen geworden war. Aus irgendeinem Grund besänftigte ihn das.
„Es ist nur ... zu deiner Sicherheit.“
„Ich weiß“, flüsterte sie zurück. Um ihn nicht weiter zu verärgern, ging sie einen Schritt nach hinten. Die innere Getriebenheit jedoch blieb. Sie versuchte sie nur besser zu beherrschen oder nicht zu zeigen. Aber die blaue Magie sandte ständig Signale aus, schien ihre Aura zu durchdringen und zu liebkosen. Ihre Augen wanderten wieder über die Zeichen seines Körpers. Gerade Linien, kaum Schnörkel, nur so etwas wie Verzweigungen und Kreuzungen. Die aber dafür nicht eckig, sondern harmonisch geschwungen. Vanessa schüttelte den Kopf. Der Mann war schlicht ein Rätsel und vermutlich auch ein Wunder.
„Was ist?“, fragte er, weil er bemerkte, wie sie den Kopf schüttelte.
„Deine Muster sind so ungewöhnlich und ihre Magie ist total anziehend. Als würde sie mich rufen und fordern, dass ich dich berühre. Aber warum will sie das? Möchte sie mich tot sehen?“ Vanessa hatte wie in
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