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Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
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und löste sich danach wieder in Luft auf. Kurz darauf bemerkte Blue, dass sich Gabriel am Kofferraum zu schaffen machte und etwas polternd darin verstaute. Dann stieg er auf der Fahrerseite ein und startete den Motor. Er warf ihr einen besorgten Blick zu.
    „Die Schmerzen werden besser werden, Blue . Glaub mir.“
    Es war ihr ein schwacher Trost, so entstellt , wie sie war. „Wie soll ich in diesem Zustand Tom retten? Kannst du mir das verraten?“
    „Du wirst sehen, dass du stark genug bist für diese Aufgabe. In ein bis zwei Stunden wird es besser sein.“
    Sie ließ den Kopf gegen die Kopfstütze fallen und schloss die Augen.
     
    Eine Bewegung im Auto weckte sie. Sie waren am Club angekommen und Gabriel war bereits ausgestiegen. Er kam zur Beifahrerseite und machte die Tür auf.
    „Oh, du bist wach. Wie fühlst du dich?“
    Blue löste den Sicherheitsgurt und stieg vorsichtig aus, währenddessen hielt er sie am Unterarm fest. Ihre Beine trugen sie erstaunlicherweise. Der Schmerz war zwar stark, aber nicht mehr lähmend. „Es geht. Ich werde jetzt zu Estée gehen und mal s eh en , ob ihr jetzt etwas eingefallen ist. Vielleicht kann ich ihrem Gedächtnis ja ein bisschen auf die Sprünge helfen.“
    Gabriel , der spürte, dass er ihr das nicht ausreden konnte, nickte und mei n te, dass er später zu ihr stoßen würde. Sobald er Janus’ Leiche, die er in i h rem Kofferraum transportierte, entsorgt hatte.
    Auf dem Weg zu Estées Verlies musste sie den ganzen Club durchqueren. Sie zog den Mantel zu, um ihren verkrüppelten Oberkörper zu verbergen . A ls sie durch die Tür zur Kellertreppe gehen wollte, lief sie Boss in die A r me. Er sah sie mit großen Augen an und umarmte sie.
    „Blue, bin ich froh, dass du okay bist.“
    Die Sorge in seiner Stimme und der Druck seiner Umarmung verursachten Blue physische und psychische Schmerzen und ließen sie zusammenzucken. Er bemerkte es und hielt sie auf Armlänge von sich. Eindringlich musterte er sie von oben bis unten. An ihrem mittlerweile aufgegangenen Mantel blieb sein Blick hängen und er erkannte, dass etwas mit ihr ganz und gar nicht stimmte.
    „Was, zum Teufel, ist passiert? So etwas habe ich selten gesehen.“ Boss fluchte zischend und hielt ihre Handgelenke in eisernem Griff.
    Sie musste den Blick abwenden. „Ich werde es überleben, Boss.“ Dann versuchte sie sich ihm zu entwinden, um endlich zu Estée zu können. Er ließ jedoch nicht locker.
    „Blue . “
    „Also gut. Ich hab mit Janus gekämpft und er hat mi r hart gegen die Brust getreten. Dabei hat er mir alles zertrümmert. Und jetzt sind die Fragmente falsch zusammengewachsen. Weshalb , weiß ich auch nicht.“
    Boss schluckte und legte ihr die Hand an die Wange. „Hast du Schme r zen?“ Sie nickte. „ Liebes , wir werden einen Weg finden, das wieder in Or d nung zu bringen. Das verspreche ich dir.“
    Während sie die Treppe hinunterstieg, kämpfte sie mit den Tränen. Sie fühlte sich entstellt, konnte nur flach atmen und jede Bewegung verursachte Schmerzen. Vor der Luftschutzkellertür blieb sie stehen und sammelte sich. Dann riss sie k raftvoll die Tür auf und trat ein. Estée saß auf der Pritsche, die Beine untergeschlagen und die Hände an den Heizkörper hinter ihr gekettet. Im Schutzraum selbst war es eiskalt und sie war nur mit ihren Nuttenklamo t ten bekleidet. Den Knebel hatte sie abstreifen können. Er hing ihr lose um den Hals. Blue zog die Tür hinter sich zu, verschloss sie sorgfältig und ließ den Schlüssel in ihrer Hosentasche verschwinden. Estée schaute Blue mit unverhohlenem Hass an.
    „Wird auch Zeit, dass du mich endlich losmachst, Schlampe.“
    Ihre Stimme war nur ein Zischen. Blue hob fragend eine Augenbraue und wunderte sich über Estées Vorstellungen. „Das sagt die Richtige. Wer von uns beiden ist denn hier die Schlampe? Aber lass uns nicht über Kleinigke i t en streiten, wir haben anderes zu besprechen.“ Sie ging in großem Bogen auf Estée zu und zog demonstrativ langsam den Dolch, den sie am Rücken trug. Die Gefangene zeig te keinerlei Reaktion, weshalb Blue erneut das Wort ergriff: „Ich frage dich jetzt noch einmal, obwohl ich mich nicht gern wi e derhole. Wo hält Igor Tom gefangen?“
    Ein süffisantes Lächeln breitete sich auf Estées Gesicht aus. „Von mir e r fährst du nichts. Igor wird mich auf jeden Fall retten und dann …“
    Blue ließ sie nicht weiterreden, sondern holte aus und schlug ihr die Faust ins Gesicht.
    Estée schrie auf.

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