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Blue

Blue

Titel: Blue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Blackwood
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„Du blöde Kuh “, rief sie , „du wirst das so was von b e reuen!“
    Blue hob drohend den Dolch und hielt ihn ihr an die Wange. „Du hast immer noch nicht geantwortet. Du willst Vampirin werden? Ewig schön, ewig jung? Narben, die du als Mensch bekommst, verschwinden nicht. Die trägst du auch noch , wenn du Vampir bist.“ Blue richtete sich auf und öffn e te ihren Mantel. „Als Vampir bist du auch nicht vor Verletzungen und Ve r stümmelungen geschützt.“ Sie bemerkte mit Genugtuung, dass Estées Blick wie gebannt auf ihre Brust gerichtet war. Mit diesen Worten drückte sie die Klinge tiefer in Estées Wange. Ein winziger Blutstropfen rann langsam über das Metall. Estée schrie und heulte, konnte sich aber nicht dagegen wehren, da Blue ihr Gesicht festhielt. Sie achtete darauf, Estée nicht zu sehr zu ve r letzen. Es war nur ein kleiner Kratzer.
    „Du Hexe! Jetzt , wo ich wehrlos bin, fällst du über mich her. Du bist so armselig, Blue!“
    Wenn Estée wüsste, wie recht sie damit hatte. Trotzdem versetzte Blue ihr mit der flachen Hand einen Schlag ins Gesicht. „Du hast recht , Estée. Vie l leicht ist es besser , wenn ich dich losmache. Dann kann ich dich nämlich durch den ganzen Raum prügeln.“
    Estée erstarrte und sah sie mit glasigen Augen an. Blue griff über sie hi n weg und löste die Fesseln. Dann schleuderte sie Estée an den Haaren quer durch den Raum. Der Schmerz im Brustkorb wollte wieder aufbegehren, sie ignorierte ihn jedoch. In drei großen Schritten war sie bei Estée und hob sie hoch. Sie drückte sie mit dem Rücken gegen die Wand und umfasste ihren Hals mit einer Hand. Einem inneren Drang folgend drückte sie zu. Estée begann sich zu wehren und strampelte wild mit ihren Beinen, die über dem Fußboden baumelten. In ihren Augen platzten Blutgefäße und aus ihrer Kehle drangen kratz ige Laute.
    „Also, zum letzten Mal: Wo wird Tom festgehalten?“ Dann lockerte sie i h ren Griff etwas, damit Estée die Gelegenheit bekam zu antworten. Sie hust e te und sog gierig Luft ein. Doch sie antwortete immer noch nicht. Deshalb packte Blue sie wieder, dieses Mal noch stärker. Nun begann sie , zu wi m mern.
    „Ich höre. Wo ist er?“
    „Hauptbahnhof … Gleis 21 … Sektor D … Tunnel … eine Tür zum Wa r tungsschacht.“
    Das war genug. Blue ließ Estée los, die hustend zu Boden ging , und wü r digte sie keines Blickes mehr.
    Noch bevor die Tür hinter Blue zugefallen war, rannte sie zu ihrem Bür o schrank und riss ihn auf. Sie holte ein sauberes Shirt heraus und legte das Schulterholster ab. Im Bad wusch sie sich die Hände und reinigte die Klinge des Dolchs. Das schmutzige Oberteil warf sie in den Wäschekorb und zog sich das frische blutrote Shirt über. Dabei vermied sie, sich im Spiegel anz u sehen. Den Anblick wollte sie sich ersparen. Sie war ein Krüppel und würde nie mehr in eine n Spiegel schauen.
    A ls sie den Schrank wieder schließen wollte, fiel ihr Blick auf die Tequila-Flasche. Das war genau das, was sie jetzt brauchte. Er würde die Schmerzen lindern wie kaum etwas anderes. Mit zwei langen Zügen trank sie direkt aus der Flasche. Der Alkohol brannte in der Kehle und sie musste husten, was wegen der Verletzung eine schlechte Idee war. Sie hatte das Gefühl, ihr Brustkorb würde erneut brechen. Kaum war der Hustenanfall vorüber, setzte sie die Flasche erneut an.
    „Na, das nenn ich mal eine kreative Lösung aller Probleme.“
    Die spöttische Stimme ließ sie falsch schlucken und der daraus resultiere n de Husten zwang sie in die Knie. Mit tränenden Augen schoss sie wütende Blitze in Gabriel s Richtung. „Musst du dich so anschleichen, verdammt?“, keuchte sie.
    Gabriel grinste und half ihr auf den Stuhl. Sie wetterte weiter wie ein tro t ziges , altes Waschweib. „Was weißt du schon von meine n Probleme n !“
    Das Grinsen war aus seinem Gesicht verschwunden. Er sah sie finster an. „Du hast recht . Ich kenne nicht alle deine Probleme, aber ich weiß, dass keins je durch Saufen gelöst wurde .“
    Sie schnaubte und nahm noch einen Schluck. Inzwischen hatte sie die ha l be Flasche intus und sie fühlte sich wunderbar losgelöst von allem. „Ich hab Schmerzen und das hilft mir , sie zu betäuben. Anders kann ich nicht einmal mehr meinen Job erledigen. Was wäre ich Boss von Nutzen, wenn die Leute keinen Respekt mehr vor mir hätten, nur weil ich wegen Janus nicht mehr kämpfen kann?“
    Gabriel schlug mit der Faust auf den Tisch. „Führ dich nicht so

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