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Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Titel: Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iska Lavin
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waren silberweiß, und das fand Elsa unglaublich erotisch. Berti war das, was man einen richtigen Mann nannte. Er war breitschultrig, sympathisch, und viele Frauen beneideten sie um ihn. Eigentlich passte der Name Berti gar nicht zu ihm – er hieß in Wahrheit Albert, was noch weniger passte – aber dieser Spitzname hatte sich in seiner Jugend eingeschlichen und war fest verankert.
    »So einfach kommst du mir nicht davon. Sag es«, forderte Elsa. »Sag es, sag es, sag es.« Es war das alte Spiel zwischen ihnen.
    »Ja, du hast recht. Immer. Fast immer.«
    »Einigen wir uns auf immer«, sagte Elsa und zog Berti näher an sich. »Weißt du, dass ich gerade total scharf bin?«
    »Nein.«
    »Doch, du weißt es.«
    »Beweise es mir.«
    Elsa nahm ihre Füße von Bertis Beinen, rutschte im Stuhl ein bisschen vor, zog ihren Mann noch näher an sich ran, um dann die Beine rechts und links über seine Schultern zu lehnen.
    »Heee, wir sind draußen«, flüsterte Berti.
    »Na und? Macht dich das nicht an? Denk mal an damals im Wildpark.«
    »Da waren wir aber auch noch jung.« Er schob sie ein Stück von sich weg. »Ich bin müde.«
    »Ich fasse es nicht«, sagte Elsa. »Müde sind doch sonst immer die Frauen. Was ist denn in letzter Zeit los mit dir? Bin ich nicht mehr attraktiv für dich?«
    »So ein Unfug«, sagte Berti. »Natürlich bist du das.« Er zog sie wieder zu sich und küsste sie. Dann begann er, sie zu streicheln, und Elsa schloss die Augen. Alles war gut.
    Eine Viertelstunde später saßen sie nebeneinander.
    »Ist wirklich alles in Ordnung? Bist du krank?«, fragte Elsa, die sich ein wenig Sorgen machte.
    »Nein, bin ich nicht«, sagte Berti, der eigentlich überhaupt keine Lust hatte, darüber zu sprechen.
    »Ich mache doch wirklich alles, um dir ein tolles Sexleben zu bieten«, sagte Elsa pikiert. »Ich ziehe mich schön an, ich besorge Champagner, ich lege gute Musik auf. Du weißt das gar nicht zu schätzen. Und spontaner warst du auch schon mal.«
    »Du musst dir nicht jedes Mal Strapse anziehen«, sagte Berti und klang schon wieder müde.
    Elsa war pikiert. »Es gefällt dir also nicht, dass ich mir gerne etwas Besonderes für dich anziehe und mir Gedanken darüber mache, was wir im Bett alles anstellen können. Vielen Dank auch.«
    Berti verdrehte die Augen. »So meine ich das doch gar nicht. Ich meinte ab und zu.«
    Elsa stand auf. »Du willst also nur noch Quickies. Ich habe verstanden. Du findest mich also nicht mehr attraktiv. Irgendwann willst du nämlich dann auch keine Quickies mehr, sondern gar nichts. Oder hast du eine andere?«
    »Natürlich nicht, das schwöre ich dir. Es war auch nur so ein Vorschlag. Natürlich finde ich deine Corsagen schön und wie du geschminkt bist«, lenkte Berti rasch ein. Er war wirklich müde. Er hatte keine Lust auf Diskussionen.
    »Es ist alles in Ordnung, mein Schatz.« Und diesen Satz sagte er noch ungefähr zwanzigmal.
    Elsa war irgendwann halbwegs besänftigt. »Gut«, sagte sie endlich und beschloss, dass es wirklich wieder gut war.

*
    Imogen drehte den Schlüssel im Schloss und wunderte sich, dass die Wohnungstür nicht abgeschlossen war. Sie schloss immer ab und kontrollierte doppelt und dreifach, ob auch wirklich alles zu war.
    »Hallo?«, rief sie vorsichtig.
    »Hallo«, kam es zurück und zwei Sekunden später stand Ralle im Flur.
    »Wo kommst du denn so plötzlich her?«, fragte Imogen erstaunt. »Ohne vorher anzurufen. Und überhaupt: warum hast du dich nicht mal zwischendurch gemeldet? Ich habe dir haufenweise SMS geschickt, aber noch nicht mal darauf hast du geantwortet.«
    »Ist halt so«, sagte Ralle und gähnte. »Ich muss aber übermorgen schon wieder los. Meine Tasche liegt da. Kannst du ausräumen und die Wäsche gleich waschen. Und Hunger hab ich auch. Wir haben ja kaum was im Haus.« Das klang sehr vorwurfsvoll.
    Imogen merkte, dass sie aggressiv wurde. »Ich war heute Abend unterwegs«, sagte sie dann und beschloss, sich nicht gängeln zu lassen. »Ich war …«
    »Jetzt mach doch mal was zu essen«, wiederholte Ralle. »Halt irgendwas. Ich trink noch ein Bier.«
    Imogen merkte, wie die gewohnte Resignation zurückkehrte. Wortlos ging sie in die Küche, um für Ralle eine Pizza in den Ofen zu schieben, was er natürlich schon längst hätte selbst machen können, dann eilte sie mit der Tasche ins Bad und stopfte die Schmutzwäsche in die Waschmaschine. Warum hatte Ralle eigentlich nie kapiert, dass auch Männer ihre Wäsche waschen konnte?

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