Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)
zusammengetan, mit der Florian auch überhaupt nicht klarkam. Und die meinte, Florian würde fast jeden Mittag so Sexhefte lesen und sich dabei natürlich – ihr wisst schon. Also hab ich mir eine Digitalkamera besorgt und mit Kati, so hieß die Schwester, in ihrem Zimmer gewartet. Florian wusste natürlich nicht, dass ich da war. Wir haben dann irgendwann an der Tür gelauscht und haben entsprechende Geräusche gehört und dann hab ich durchs Schlüsselloch geschaut und dann war der richtige Moment da. Wir haben die Tür aufgerissen – Kati hatte vorher den Schlüssel versteckt – und ich hab hintereinander ganz viele Fotos von Florian gemacht, wie er mit runtergelassener Hose an seinem winzigen Ding rummacht und dabei auf ein Pornomagazin starrt.« Jasmin blickte Elsa und Imogen beifallheischend an.
»Und dann?« Elsa.
»Wir sind natürlich abgehauen. Die Fotos waren super geworden, total scharf und es war eindeutig zu erkennen, dass Florian einen Minischwanz hatte. Voll peinlich. Und dann kam er natürlich bei mir an und wollte, dass ich diese Fotos von der Kamera lösche, was ich natürlich nicht gemacht habe. Im Gegenteil – ich habe Abzüge machen lassen, weil ich Angst hatte, die Kamera könnte kaputtgehen. Dann hab ich zu Florian gesagt, wenn in der Zukunft auch nur ein blödes Wort von ihm käme, würde ich die Bilder vergrößern lassen und verteilen. Außerdem musste er mir eine sauteure Jeans kaufen, die ich mir nicht leisten konnte. Strafe muss sein. Seitdem ist nie wieder was passiert.«
»Das ist ja genial«, sagte Imogen. »Aber ich glaube nicht, dass mein Kollege sich im Finanzamt einen runterholt. Vielleicht abends zu Hause, und wie soll ich das dann anstellen, ihn dabei zu fotografieren?««, fügte sie dann noch hinzu.
»Natürlich nicht«, sagte Jasmin und nickte dazu auch noch mit dem Kopf. »Wir müssen eben wirklich was finden, was ihn angreifbar macht. Wie sieht er aus?«
»Furchtbar«, sagte Imogen und schüttelte sich.
»So genau wollte ich es gar nicht wissen. Kannst du ihn vielleicht mal beschreiben?« Jetzt war Jasmin wirklich in ihrem Element.
»Er heißt Kjell, hat hellrotes Resthaar, ist Mitte vierzig, trägt eine Nickelbrille, popelt immer mit den Fingern Essensreste aus den Zähnen, ist ungefähr 1,60 groß und wiegt so um die 140 Kilo«, leierte Imogen herunter.
»O Gott«, sagte Jasmin und Elsa sagte: »Du Arme. Wie grauenhaft sich das anhört.«
»Ja«, sagte Imogen. »Und ich möchte begreifen, warum er eine so attraktive Frau und zwei echt gut geratene Kinder hat. Da stehen Fotos auf dem Schreibtisch. Es ist nicht nachzuvollziehen.«
»Das kann man wirklich nicht glauben, wenn man deine Beschreibung hört«, sagte Jasmin. »Ich denke nach und rufe dich morgen an. Gib mir doch mal deine Handynummer?«
»Ach ja, darum wollte ich noch bitten«, sagte Elsa. »Können wir uns darauf einigen, dass wir künftig unsere Handys ausschalten, wenn wir hier sind? Ich finde das blöd, wenn bei unseren Treffen eins klingelt. Ich habe sowieso irgendwie eine Phobie, was das betrifft, und Smartphones hasse ich ganz besonders.«
»Von mir aus«, sagte Imogen. »Dann lass ich meins halt zu Hause.«
»Sicher geht das«, meinte Jasmin. »Kann ich trotzdem deine Nummer haben, Imogen?«
»Wunderbar«, sagte Elsa, nachdem auch das erledigt war. »Draußen ist eine Garderobe.«
»Wir können die Sachen doch auch hier auf einen Stuhl legen«, warf Jasmin ein.
»Aber wofür haben wir denn hier eine Garderobe?«, fragte Elsa und wartete, bis Jasmin und Imogen ihre Jacken weggebracht hatten. »Jetzt können wir ja endlich anfangen«, sagte Elsa eine Minute später. Imogen, welches Buch hast du mitgebracht? Ich bin richtig gespannt.«
Imogen holte ein Buch heraus. »Dieses hier.« Sie legte es auf den Tisch und Jasmin griff als Erste danach.
»Hä?«, meinte sie dann. »Soll das ein Roman sein?«
»Hatten wir ausgemacht, dass wir nur Romane lesen?«, fragte Imogen pikiert. »Ich glaube nicht. Du hattest gesagt, keine Agententhriller, und daran habe ich mich gehalten.«
»Zeig doch erst mal her.« Elsa nahm das Buch und las den Titel. Dann sah sie Imogen an. »Ein lustiger Witz. Und wo ist jetzt das richtige Buch?«
»Ähem, das ist das richtige Buch. Ein anderes habe ich nicht«, sagte Imogen. »Man kann doch aus jedem Buch vorlesen, außer aus Bilderbüchern, oder etwa nicht?«
Elsa starrte noch mal auf den Titel: Trittbelastung an Seen und Weihern im östlichen Landkreis
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