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Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition)

Titel: Blümchen, Sex und Peitsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iska Lavin
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sich ab einem gewissen Alter total gehen ließen, den ganzen Tag in Schlabberklamotten oder Kittelschürzen herumliefen und sich die Beine nicht mehr rasierten. Nein, sie war jetzt 52, und ihr Körper straff und bestens in Form, ihre Brüste hingen so gut wie nicht, obwohl sie sehr groß waren, und eigentlich konnte sie ganz zufrieden mit sich sein. Sie war nicht dünn, sondern, so sagte Berti immer, perfekt gebaut. Elsa hatte nie danach gestrebt, Kleidergröße 34 zu tragen, sie hatte Größe 40 und nach den Weihnachtsfeiertagen oder Urlauben auch gern mal 42, aber sie aß nun mal sehr gerne sehr gut und liebte guten Wein. Seitdem sich die ersten grauen Haare gezeigt hatten, färbte sie sie in ihrer Naturfarbe nach, einem dunklen Braun. Sie cremte sich täglich ein, und dass trotzdem ein paar Falten zu sehen waren, störte sie nicht. Herrje, sie war nun mal keine zwanzig mehr.
    Wenn sie nach Hamburg fuhr und sich die Frauen ansah, die dünn, verbittert und faltig in den Restaurants rumsaßen und ein Salatblatt auf ihrem Teller anglotzten, hätte sie diese Weiber am liebsten genommen und geschüttelt.
    Elsa gab noch etwas mehr Gas auf dem Crosstrainer und dachte nach. Ihre Ehe mit Berti war gut. Sie war sehr gut . Einen besseren Mann hätte sie nicht finden können. Sie und Berti hatten sich im Wildpark Schwarze Berge kennengelernt, einem Naherholungsgebiet bei Hamburg. Elsa war im Fledermaushaus von einigen Biestern angegriffen worden, was angeblich vorher noch nie vorgekommen war. Vier der Viecher hatten sich in ihrem Haar verfangen, woraufhin sie selbst in Panik verfallen war und wild um sich geschlagen hatte. Dabei hatte sie Berti, der sich ebenfalls in dem Haus befand, die Brille von der Nase gewischt und ihm dann leider auch noch auf die Nase gehauen, die daraufhin angefangen hatte zu bluten.
    Eine halbe Stunde später – Berti hatte sie trotz der tätlichen Angriffe vor den Flugsauriern gerettet – saßen sie bei einer Tasse Kaffee zusammen. Nach einer weiteren halben Stunde hatten sie festgestellt, dass sie über dieselben Dinge lachen konnten, noch eine halbe Stunde später hatten sie grandiosen Sex im Freigehege, und kaum dreißig Minuten später hatten sie beschlossen, sich zu duzen.
    Elsa konnte es heute noch nicht richtig verstehen, dass sie damals, ohne diesen Mann überhaupt richtig zu kennen, einfach zugelassen hatte, dass er sie küsste und sie dann mit sich zog.
    Natürlich war diese dämliche Tugendhaftigkeit vieler Frauen der reinste Quatsch. Das hieß aber noch lange nicht, dass Elsa wahllos mit irgendwelchen Männern ins Bett stieg. Sie hatte vor Berti schon einige gehabt, aber die hatte sie länger gekannt als anderthalb Stunden. Mit Berti war der Sex allerdings auch komplett anders gewesen als mit seinen Vorgängern, vielleicht weil es ein Quickie im Freien war. Berti redete nicht um den heißen Brei herum, er war fordernd, aber nicht brutal, er schien genau zu wissen, was sie wollte, und er gab es ihr, ohne selbst zu kurz zu kommen. Elsa konnte heute noch das Gras und die Erde und den Wald riechen, wenn sie sich konzentrierte, und es war aufregend gewesen, sich einfach hinzuknien und sich von hinten nehmen zu lassen – immer mit der Befürchtung im Hinterkopf, es könnte jemand kommen. Es war aber niemand gekommen – außer ihnen beiden –, und Elsa hatte sich ganz schön zusammenreißen müssen, um nicht laut loszuschreien. Was für ein geiler Orgasmus! Und er war nicht der einzige geblieben!
    Berti und sie liebten ausufernde Liebessppiele. Einmal hatten sie es sogar auf acht Stunden gebracht. Danach hatten sie beide zwei Tage lang nicht aufrecht gehen können, aber das war es wert gewesen!
    Beim Gedanken daran musste Elsa noch immer grinsen. Ja, ihr Sexleben war hervorragend. Auch jetzt noch, nach all diesen Jahren. Sie wusste eben, wie man einen romantischen Abend inszenieren musste. Die richtige Vorbereitung war da das A und O. Dieser kleine Zwischenfall mit den Vögeln hatte bestimmt nichts zu bedeuten. Sie dachte kurz nach. Nein, alles war gut so, wie es war. Ihr Mann konnte sich wirklich nicht beklagen.
    Berti und Elsa hatten damals ziemlich schnell geheiratet. Alle in ihrem Umfeld fragten sich, ob da wohl was Kleines unterwegs war, aber das war es noch gar nicht – sie wollten einfach. Obwohl sie erst 21 und Berti 28 Jahre alt war, gab es keinerlei Zweifel an ihrer Entscheidung. Sie freuten sich einfach nur auf die gemeinsame Zukunft. Zuerst wohnten sie in einer kleinen

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