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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Inneren ein Licht entzündet. »Das ist wirklich etwas Heiliges.«
     
    Stella fragte nicht lange nach, sondern nahm sofort alles in die Hand. Hayley hatte noch keine Krankenhaustasche gepackt, aber Stella hatte bereits vor Wochen eine Liste aufgestellt. Auf der Fahrt zum Krankenhaus gab sie David die Liste durch, rief dann den Arzt an, um ihn über Hayleys gegenwärtigen Zustand zu informieren, und hinterließ eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter ihres Vaters, damit er sich um ihre Söhne kümmerte. Als kurz vor der Ankunft im Krankenhaus die ersten Wehen einsetzten, redete sie beruhigend auf Hayley ein und half ihr bei der Atmung.
    »Sollte ich jemals heiraten oder ein Haus kaufen oder einen Krieg beginnen, werde ich die Organisation dir übertragen«, stieß Hayley ermattet hervor.
    »Immer zu Diensten«, grinste Stella. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Hayley ihren Bauch massierte. »Alles okay?«
    »Ja. Ich bin nur nervös und aufgeregt und ... Wow, ich kriege ein Baby!«
    »Du wirst ein wunderschönes Baby bekommen.«
    »Jeder sagt, dass eine Geburt ziemlich stressig ist. Wenn ich dich also anschreie oder beschimpfe ...«
    »Keine Angst. Ich werde es nicht persönlich nehmen.«
    Als kurz nach ihnen auch Roz im Krankenhaus eintraf, befand sich Hayley bereits in einem gemütlich eingerichteten Gebärzimmer. Der Fernsehapparat war eingeschaltet, wenngleich ohne Ton. Und auf der Ablage darunter stand ein großer Strauß weißer Rosen, die, wie Roz annahm, nur von Stella stammen konnten.
    »Na, wie geht’s unserer Mama?«
    »Alle sagen, ich käme gut voran«, erzählte Hayley mit hochroten Wangen und glänzenden Augen. Sie griff nach
Roz’ Hand. »Und alles läuft völlig normal. Die Wehen kommen jetzt in kürzeren Abständen, aber so schlimm sind sie gar nicht.«
    »Sie will keine Epiduralanästhesie«, teilte Stella Roz mit.
    »Ach.« Roz tätschelte Hayleys Hand. »Das liegt allein bei dir, Kindchen. Du kannst dich ja jederzeit umentscheiden.«
    »Vielleicht ist es dumm und vielleicht werde ich es noch bedauern, aber ich möchte alles genau mitbekommen. Alles fühlen. Ah! So wie jetzt. Oh!«
    Stella schritt ein und half ihr, durch die Wehe zu atmen. Als Hayley am Ende der Kontraktion ausatmete und erschöpft die Augen schloss, kam David herein.
    »Ist hier das Partyzimmer?« Er war mit einer Reisetasche, einer Einkaufstüte und einer Vase mit einem Strauß Margeriten bepackt. Er stellte alles ab, beugte sich dann zu Hayley hinunter und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Du wirst mich doch nicht hinauswerfen, nur weil ich ein Mann bin, oder?«
    »Du willst bleiben, David?« Vor Freude röteten sich ihre Wangen noch mehr. »Wirklich?«
    »Was denkst du denn?« Er zog aus der Jackentasche eine kleine Digitalkamera. »Hiermit ernenne ich mich selbst zum offiziellen Hoffotografen.«
    »Hm.« Hayley biss sich auf die Unterlippe. »Ich weiß nicht, ob Fotos so eine gute Idee sind.«
    »Keine Bange, Schätzchen, ich werde nichts fotografieren, was dir peinlich werden könnte. So, bitte lächeln!«
    Er machte ein paar Fotos von Hayley allein und dirigierte dann Roz und Stella für ein Gruppenfoto neben
das Bett. »Ach, ehe ich es vergesse, Stella«, sagte er. »Logan nimmt die Jungs heute nach der Schule zu sich.«
    »Was?«
    »Ihre Eltern sind auf einem Golfturnier. Sie wollten es abblasen, doch ich habe ihnen gesagt, das sei nicht nötig, weil ich mich um die Jungen kümmern könnte. Doch dann hat Logan offenbar mit Harper gesprochen – er kommt gleich vorbei ...«
    »Logan?«, fragte Hayley verdutzt. »Logan kommt hierher?«
    »Nein, Harper. Logan kümmert sich um die Kinder. Er wollte die beiden zu sich nach Hause mitnehmen und ihnen irgendeine Arbeit geben. Er meinte, Sie sollen sich keine Sorgen machen, Stella. Und wir sollen ihn über die Geburt auf dem Laufenden halten.«
    »Ich weiß nicht, ob ...« Stella brach ab, da Hayley sich unter einer neuerlichen Wehe krümmte.
    Während sie Hayley mit ruhiger Stimme Anleitungen zum Atmen gab, wanderten ihre Gedanken immer wieder besorgt zu Logan und ihren Kindern. Was für eine Arbeit wollte er ihnen geben? Und woher sollte er wissen, was er zu tun hätte, wenn die beiden aneinander gerieten – was irgendwann sicher passieren würde? Und wie wollte er auf sie aufpassen, wenn er unvorhergesehen zu einem Projekt fahren musste? Sie könnten in eine Baugrube stürzen oder von einem Baum fallen oder sie könnten sich, o Gott!, an einem scharfkantigen Werkzeug

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