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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Was?« Mit abwesendem Blick zerrte er die Kopfhörer herunter. »Was ist?«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass du mich hören würdest.«
    »Ich ...« Nein, er hatte sie nicht gehört. Er hatte sie gerochen. »Brauchst du irgendwas?«
    »Wie man’s nimmt. Ich wollte mich bei dir entschuldigen, weil ich in den letzten Wochen so krätzig zu dir war. Ich war wirklich ein gemeines Miststück.«
    »Nein. Ähm, ja. Ist okay.«
    Neugierig ging sie näher, um zu sehen, womit er gerade beschäftigt war. Es sah aus wie ein Bündel aus zusammengeklebten Stielen. »Ich hatte einfach Panik«, erklärte sie. »Ständig habe ich mich gefragt: Was soll ich tun? Wie soll ich das alles schaffen? Warum bin ich so fett und hässlich?«
    »Du bist nicht fett. Und schon gar nicht hässlich.«
    »Das ist lieb von dir. Trotzdem, die Schwangerschaft hat mir vielleicht das Hirn vernebelt, aber nicht den Blick. Ich weiß, was ich jeden Morgen in diesem verdammten Spiegel sehe.«
    »Dann weißt du, dass du schön bist.«
    Ein verschmitztes Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. »Ich muss ein ziemlich Mitleid erregender Fall sein, wenn du dich verpflichtet fühlst, trotz meines Riesenbauchs und meines launischen Charakters mit mir zu flirten.«
    »Ich fühle mich nicht ... ich würde niemals ...« Natürlich würde er. Wollte er. »Ähm, gut, aber anscheinend geht es dir jetzt besser.«
    »Viel besser. Weißt du, in erster Linie habe ich mich selbst bedauert, obwohl ich wehleidiges Getue nicht ausstehen kann. Und dann kam diese Babyparty. Ich habe geheult wie ein Schlosshund. Nun ja, Stella hat auch
ein paar Tränchen verdrückt. Wir hatten eine super Feier. Wer hätte gedacht, dass eine Babyparty so witzig sein kann?« Sie lachte. »Hast du schon Stellas Stiefmama kennen gelernt?«
    »Nein.«
    »Ein wilder Feger. Ich habe mich vor Lachen gebogen. Ich dachte schon, das Baby würde mir gleich an Ort und Stelle herausrutschen. Und Mrs. Haggerty ...«
    »Mrs. Haggerty? Unsere Mrs. Haggerty war da?«
    »O ja. Und sie hat auch noch das Songtitel-Spiel gewonnen. Jeder sollte möglichst viele Songtitel aufschreiben, in denen ›Baby‹ vorkommt. Ha, du errätst nie, welcher Songtitel auf Mrs. Haggertys Liste war.«
    »Sag schon.«
    »Baby Got Back.«
    Jetzt grinste er. »Nein! Mrs. Haggerty kennt einen Rap-Song?«
    »Und hat ihn sogar gerappt!«
    »Das glaub ich nicht!«
    »Doch. Zumindest ein paar Zeilen. Ich hätte mich vor Lachen fast bepinkelt. Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich etwas ganz anderes sagen. Du hast mich zu dieser wunderschönen Party gelotst – und ich war knatschig und doof. Ja, ich habe dich richtig blöd angemotzt. Und das tut mir sehr Leid.«
    »Ach, kein Problem. Ich habe einen Freund, dessen Frau vor einigen Monaten ein Baby bekommen hat. Ich schwöre dir, gegen Ende konnte man die Reißzähne aus ihrem Mund wachsen sehen. Und ihre Augen waren manchmal gefährlich blutunterlaufen.«
    Sie brach in schallendes Gelächter aus. »Ich hoffe, ganz so schlimm wird ...«
    Verwirrt brach sie ab, da sie in ihrem Inneren einen winzigen Knall spürte. Ein beinahe schon hörbares »Pling!«.
    Und dann strömte Wasser an ihren Beinen hinunter.
    Harper gab einen erstickten Laut von sich. Er sprang auf und suchte verzweifelt nach Worten, während Hayley nur fassungslos auf den Boden starrte.
    »Ähm, kein Problem«, stammelte er verlegen. »Wirklich. Das macht gar nichts. Ich werde ... du solltest ...«
    »Verdammt, Harper, ich habe nicht auf den Boden gepinkelt. Meine Fruchtblase ist geplatzt.«
    »Welche Blase?« Er blinzelte und wurde gleich darauf leichenblass. »Oh. Ach ja. Verstehe. O Gott! Um Himmels Willen! Oh, Scheiße! Scheiße! Setz dich ... ich hole ...« Die Ambulanz? Das Bundesheer? »Meine Mutter!« , stieß er mit letzter Kraft hervor.
    »Ich komme am besten gleich mit dir mit. Es ist eigentlich etwas zu früh.« Sie rang sich ein Lächeln ab, um nicht laut zu schreien. »Zwei Wochen. Aber das Baby hat offenbar keine Geduld mehr und möchte endlich sehen, wie die Welt draußen aussieht. Gib mir die Hand, okay? Herrgott, Harper, ich habe eine Scheißangst!«
    »Ganz ruhig.« Er legte den Arm um ihre Mitte. »Stütz dich einfach auf mich. Hast du Schmerzen?«
    »Nein. Bisher nicht.«
    Innerlich fühlte er sich zwar noch ziemlich elend, aber sein Lächeln war voller Zuversicht. »Hey.« Zart berührte er ihren Bauch. »Alles Gute zum Geburtstag, Baby.«
    »Oh, mein Gott!« Sie strahlte, als hätte jemand in ihrem

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