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Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Blüte der Tage: Roman (German Edition)

Titel: Blüte der Tage: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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verletzen!
    Als der Arzt hereinkam, um nach Hayley zu sehen, stürzte Stella aus dem Zimmer und rief Logan auf seinem Handy an.
    »Kitridge.«
    »Stella hier. Meine Jungs ...«
    »Ja. Denen geht es gut. Sie sind gerade da. Hey, Gavin, sei vorsichtig mit der Kettensäge.« Auf Stellas entsetzten Aufschrei hin, begann er schallend zu lachen. »War nur ein Scherz. Die beiden buddeln gerade ein Loch und sind zufrieden wie kleine Schlammferkel und dreimal so dreckig. Ist das Baby schon da?«
    »Nein, Hayley wird gerade untersucht. Bei der letzten Untersuchung war der Muttermund acht Zentimeter geöffnet.«
    »Aha. Keine Ahnung, was das bedeutet, aber es wird schon irgendetwas Gutes sein.«
    »O ja. Sie hat ihre Atmung ausgezeichnet im Griff. Man könnte meinen, sie würde jede Woche ein Kind kriegen. Den Jungs geht es also gut, ja?«
    »Hör selbst.«
    Offenbar hielt er das Telefon in Richtung der Jungen, denn Stella hörte Gekicher und eine angeregte Debatte darüber, was man alles in dem Loch vergraben könnte. Einen Elefanten. Einen Brontosaurus. Den fetten Mr. Kelso aus dem Lebensmittelgeschäft.
    »Die sollen nicht so respektlos über Mr. Kelso reden.«
    »Wir haben hier keine Zeit für Frauen. Ruf mich an, wenn wir ein Baby bekommen haben.«
    Empört über dieses abrupte Ende, schnitt Stella eine Grimasse in den Hörer. Als sie sich zum Gehen umwandte, wäre sie fast in Harper hineingelaufen. Besser gesagt, in das Dickicht aus roten Lilien, das er in beiden Händen balancierte.
    »Harper, man sieht Sie hinter den Blumen ja kaum.«
    »Geht’s ihr gut? Alles in Ordnung? Bin ich zu spät?«
    »Es geht ihr gut. Der Arzt ist gerade bei ihr. Und Sie sind keineswegs zu spät.«
    »Gut. Ich habe Lilien gewählt, weil sie exotisch sind und weil Hayley die Farbe Rot mag. Ähm, glaube ich wenigstens.«
    »Die Blumen sind wunderschön. Kommen Sie, ich bringe Sie zu Hayley.«
    »Vielleicht sollte ich sie lieber nicht stören. Ich werde Ihnen einfach die Blumen für sie mitgeben.«
    »Unsinn. Da drinnen findet eine richtige Party statt. Hayley ist ein geselliger Mensch, und wenn sie etwas Unterhaltung hat, wird sie von ihren Schmerzen abgelenkt. Als ich ging, schob David gerade die Red Hot Chili Peppers in den CD-Player, und im Waschbecken liegt eine Flasche Champagner im kalten Wasser, die er gleichfalls mitgebracht hat.«
    Sie führte ihn in Hayleys Zimmer, wo noch immer die Red Hot Chili Peppers liefen. Als David den Neuankömmling erspähte, der unsicher hinter dem Meer aus roten Lilien hervorspähte, zückte er sofort die Kamera.
    »Oh! So etwas Schönes habe ich noch nie gesehen!« Etwas blass, aber strahlend setzte sich Hayley im Bett auf.
    Stella half Harper, die Blumen auf einem Tisch abzulegen. »Während der Wehen kannst du dich auf die Blumen konzentrieren.«
    »Der Arzt sagt, ich bin fast so weit. Bald kann ich mit dem Pressen beginnen.«
    Er trat neben das Bett. »Bist du okay?«
    »Etwas müde. Es ist ziemlich anstrengend, aber weniger schlimm, als ich dachte.« Jählings umklammerte sie seine Hand. »Oh-oh. Stella.«
    Roz stand am Bettende. Sie sah, wie ihr Sohn Hayleys
Hand hielt, sah den Ausdruck in seinem Gesicht. Der Anblick versetzte ihr einen Stich. Sie seufzte tief auf und begann dann, Hayleys Füße zu massieren, während Stella Hayley Anweisungen gab.
    Die Schmerzen wurden schlimmer. Stella beobachtete auf dem Monitor die Wehenkurve und spürte, wie sich ihr Bauch vor Mitgefühl verkrampfte. Das Mädchen war hart im Nehmen, dachte sie. Gut, sie war blass und schweißgebadet, und ab und zu drückte sie Stellas Hand so fest, als wollte sie ihr die Finger zerquetschen. Dennoch blieb sie hoch konzentriert und atmete tapfer in die Wehen hinein.
    Eine weitere Stunde verging. Die Wehen kamen immer öfter, immer schmerzhafter. Stella besorgte Eiswürfel und frische Laken, während Roz der werdenden Mutter die Schultern massierte.
    »Harper!«, kommandierte Stella und vergaß jede Förmlichkeit, »du massierst ihr den Bauch!«
    Er starrte sie an, als hätte sie verlangt, er solle das Baby persönlich entbinden. »Was? Wie?«
    »Sanft und kreisförmig. Das hilft. David, die Musik –«
    »Nein, mir gefällt die Musik.« Hayley griff nach Stellas Hand, da eine neuerliche Wehe nahte. »Dreh sie lauter, David, für den Fall, dass ich zu schreien beginne. Oh, verdammt, verdammt! Ich würde so gern pressen. Ich will es verdammt noch mal herauspressen! Jetzt!«
    »Jetzt noch nicht, Hayley. Noch nicht. Konzentrier

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