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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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so bedeutungsvoll gewesen.
    Und sie selbst? Auch sie hatte das Gefühl, dass etwas passiert war. Ihr kam vor, als sei ihre Beziehung auf eine andere, höhere Ebene gehoben worden. Als er in sie eindrang, hatte sie ein nie zuvor gekanntes Glücksgefühl erlebt. War das die Vorstufe, einander auch in anderer Hinsicht nahezukommen?
    Averys Worte kamen ihr wieder in den Sinn. Dass man nicht versuchen dürfe, den Menschen, den man liebte, zu verändern. Und für sie hieß das im Moment, nicht in Ryder zu dringen, wenngleich sie sein Verhalten nicht entschlüsseln konnte.
    Dieser Blick auf dem Balkon, er ließ ihr einfach keine Ruhe.
    Carolee riss sie aus ihren Grübeleien. »Ich hab uns von drüben süße Brötchen mitgebracht«, sagte sie. »Oder findest du das für diesen Anlass eher unpassend?«
    Hope legte den Arm um ihre Schultern. »Um Himmels willen, warum denn das. Mit süßen Brötchen kann man gar nichts verkehrt machen.«
    Carolee kam erneut auf ein Problem zu sprechen, das ihr sehr am Herzen zu liegen schien. »Glaubst du, dass sich jetzt was verändern wird? Ich hab dir ja schon neulich gesagt, dass ich unseren Hausgeist sehr vermissen würde. Irgendwie hoffe ich, dass sie uns erhalten bleibt. Auch wenn sie erfährt, was mit Billy geschehen ist.«
    Hope seufzte. »Ich denke genauso wie du, und vielleicht sind wir in ein paar Stunden schlauer als jetzt.«
    Als Nächste tauchten die beiden Freundinnen auf. »Süße Brötchen«, schwärmte Avery. »Ich hab gerade noch zu Clare gesagt, wir hätten schnell Gebäck kaufen sollen. Gut, dass du daran gedacht hast.«
    »Essen hat etwas Tröstliches.« Clare rieb sich den Bauch. »Heute Morgen gab es schon Rührei. Beckett musste schnell zu einer Baustelle, bevor er herkommt.«
    »Genau wie Owen.«
    »Und wie Ryder«, meinte Hope. »Wenigstens sind Justine und Willy pünktlich.«
    »Bist du nervös?« Clare drückte Hope die Hand.
    »Und wie. Obwohl wir getan haben, was sie sich von uns wünschte, sind meine Gefühle recht zwiespältig. Weil ich nicht weiß, welche Konsequenzen unsere Eröffnung hat. Deshalb kann ich mich nicht uneingeschränkt freuen.«
    »Und außerdem ist die Geschichte auch traurig«, ergänzte Avery. »So eine große Liebe, die keine Erfüllung findet, weil beide vorher sterben. Und sich nicht mal mehr sahen, obwohl sie ziemlich nah beieinander waren.«
    »Hm, süße Brötchen«, stellte Justine zufrieden fest. »Hier sind noch Popovers.« Sie stellte die Platte mit dem luftigen Eiergebäck auf der Arbeitsplatte ab. »Ich wusste heute Morgen nicht, wohin mit mir, und das Backen hat mich abgelenkt.«
    »Verhungern werden wir also ganz sicher nicht«, meinte Avery. »Vielleicht kriegen wir allerdings einen Zuckerschock – was mich betrifft, so geh ich dieses Risiko jedoch gerne ein.«
    »Was wollt ihr trinken? Eistee wäre fertig. Ansonsten Kaffee?«, fragte Hope in die Runde.
    »Lass mich das machen.« Carolee tätschelte ihr den Arm. »Kümmere du dich um die anderen, ja?«
    Wie aufs Stichwort traten die drei Brüder ein, wie gewohnt in Arbeitskleidung und mit schweren Stiefeln. Hope entspannte sich ein wenig, als sie den vertrauten Geruch von Holz und Farbe roch.
    »Also«, begann Owen.
    »Ich glaube, ich sollte es erklären«, fiel ihm Ryder ins Wort. »Euch allen. Bevor ich so weit war, darüber zu sprechen, musste ich mich zunächst selbst damit auseinandersetzen«, fügte er mit einem Blick auf Hope hinzu.
    Sie nickte und ahnte, dass es um sein merkwürdiges Verhalten ging. »Okay.«
    »Ich hab letzte Nacht von ihm geträumt. Von Billy. Und erspart mir bitte irgendwelche blöden Kommentare«, warnte er die Brüder vor.
    »Versprochen«, versicherte Beckett ein wenig verwundert.
    Ryder selbst hätte sicher einen blöden Witz gerissen, das wusste er selbst nur zu gut, und schätzte deshalb die brüderliche Zurückhaltung umso mehr.
    »Wie gesagt, ich hab von Billy geträumt, seinen letzten Lebenstag miterlebt. Es war total real. Als sei ich dabei gewesen.«
    »Wobei?«, wollte seine Mutter wissen.
    »Bei der Schlacht am Antietam. Am 17. September 1862. Natürlich kenn ich Bücher darüber, Fotos und irgendwelche nachgestellten Dokumentationen, aber das … Ich begreife beim besten Willen nicht, wie man so etwas schadlos überstehen soll, selbst wenn man überlebt. Er ist mit den Unionstruppen vom Hügel auf den Blutweg zumarschiert. Das Schlachtfeld war bereits mit Toten übersät, obwohl nicht mal Mittag war. Dem Jungen, mit dem er sich

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