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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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außer er stünde kurz vor dem Verhungern oder so.«
    »Wie dem auch sei, ich hatte irgendwann genug von dem Theater und hab ihm erst mal den Marsch geblasen.«
    »Jetzt wird’s interessant.« Avery rieb sich erwartungsvoll die Hände.
    »Er ist unhöflich und ständig schlecht gelaunt und spricht mich nie mit meinem Namen an. Er behandelt mich, als würde ich ihn mit Fleiß nerven, was ich ganz sicher nicht beabsichtige.«
    »Natürlich nicht«, stimmte Clare mit begütigender Stimme zu.
    »Ich mach meine Arbeit und geh dem Kerl nach Möglichkeit aus dem Weg. Und was ist der Dank dafür? Dass er verächtlich das Gesicht verzieht und mich beleidigt, sofern er sich überhaupt dazu herablässt, mich zur Kenntnis zu nehmen.«
    »Vielleicht hat er sich ja in dich verguckt«, meinte Avery. »Und um das nicht zuzugeben, beleidigt oder ignoriert er dich.«
    »Interessante Theorie.« Hope lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Das fände ich bei Halbwüchsigen plausibel, aber nicht bei ziemlich erwachsenen, gestandenen Personen. Ich hab ihm erklärt, dass er mir gegenüber immer furchtbar pampig sei. Darauf hat er mir vorgeworfen, überheblich zu sein. Was ich nun wirklich nicht bin.«
    »Ganz im Gegenteil. Trotzdem …«
    Hope sah ihre Freundin aus zusammengekniffenen Augen an. »Was?«
    »Ich schätze, manche Leute gehen fälschlicherweise davon aus, dass schöne Frauen wie du von Natur aus die Nase ein wenig hoch tragen«, erklärte Clare.
    »Dann bin ich also der geborene Snob. Na, vielen Dank. Oh, und dann hat er sich zu allem Überfluss zusätzlich über meine Schuhe mokiert.«
    »Gefährlich«, murmelte Avery.
    »Klingt, als hättet ihr die Zeit für eine Aussprache genutzt.« Clare sah sie fragend an.
    »So würde ich das nicht sehen. Es sei denn, du willst damit sagen, dass wir unsere Positionen klargestellt haben.«
    »Und wie seid ihr verblieben?«, fragte Avery.
    » Dazu komm ich gleich.« Hope hob mahnend einen Finger. »Plötzlich fiel mir ein, dass sie dich und Owen ebenfalls eingeschlossen hat. Also sag ich zu Ryder, dass er mich küssen soll. Worauf er total blöd reagiert. Also bitte, was ist groß dabei? Schließlich hat er mich schon mal geküsst, ohne dass er zur Salzsäule erstarrt wäre …«
    »Einen Augenblick.« Avery hob ihren Zeigefinger. »Das Ganze ein Stück zurück, bitte. Ryder hat dich vorher bereits geküsst?«
    »Das hatte nichts weiter zu bedeuten.«
    »Das zu beurteilen, überlass lieber berufeneren Personen. Wann war das?«
    »An Silvester. Er kam zufällig um kurz vor zwölf in Owens Küche, und irgendwie war’s ein bisschen peinlich. Schließlich ist es üblich, sich an Silvester zu küssen – also haben wir’s getan. Aber wie gesagt, es war total bedeutungslos.«
    »Je öfter du das betonst, umso mehr kommt’s mir vor, als ob es sehr wohl etwas bedeutet. Vor allem weil du bislang kein Sterbenswörtchen darüber verloren hast«, mischte sich jetzt Clare ein.
    »Er war vollkommen …« Verlegen brach sie ab. »Nun, es war keine große Sache, und ich hab einfach nicht mehr dran gedacht. Damals handelte es sich um einen Silvesterkuss, und jetzt hatten wir’s mit einem romantischen Geist zu tun, was ich euch beiden ja nicht lang und breit erklären muss. Ihr habt schließlich selbst einschlägige Erfahrungen mit der Dame. Also haben wir uns geküsst, die Tür ging wieder auf, und dann musste ich ganz schnell nach unten, weil neue Gäste eintrafen. Währenddessen hat sich Ryder durch die Hintertür verdrückt.«
    »Noch mal zurück. Du hast Ryder also zum zweiten Mal geküsst.«
    »Wenn wir nicht aus dem Zimmer rausgekommen wären, hätte ich ihn vielleicht umgebracht.«
    »Und wie war’s?«
    Hope stand auf und stützte die Hände auf den Tisch. »Er hat durchaus Talent«, räumte sie ein. »Hinzu kommt, dass mein Sexualleben seit über einem Jahr praktisch nicht stattfindet. Insofern besteht da sicher ein gewisser Nachholbedarf, der mein Urteilsvermögen beeinträchtigt.«
    »Du fandest es toll und willst es nicht wahrhaben«, konstatierte Clare.
    »Er küsst wirklich so gut, dass man durchaus weiche Knie kriegen kann«, stimmte Hope einschränkend zu. »Nur wie gesagt: Man ist nicht wählerisch, wenn man unter Entzugserscheinungen leidet. Außerdem finde ich es nach wie vor peinlich, überhaupt jemanden zu küssen, mit dem man sonst kaum ein vernünftiges Wort redet.«
    »Ich sag dazu nur, dass ihr zwei gesunde, ungebundene Erwachsene seid, die beide attraktiver sind, als die

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