Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte
vorbildlichen Teamworks.«
»Solche Dinge werden nur etwas, wenn man sie gemeinsam anpackt.«
»Wie schön. In meiner Familie sind alle furchtbar unpraktisch. Meine Mutter hat zwar eine kreative, künstlerische Ader, und mit meinem Vater kann man super über Filme oder Bücher diskutieren, doch mit etwas Komplizierterem als einem Schraubenzieher kommen sie einfach nicht zurecht.«
»Das ist gut so, denn ohne Leute wie sie würden wir erheblich schlechtere Geschäfte machen.«
»Was mich betrifft, so erledige ich zumindest kleinere Reparaturen lieber selbst.« Ihre Augen wurden schmal, als sie ihn grinsen sah. »Glaubst du etwa, ich würde bei jedem minimalen Problem im Hotel dich oder einen deiner Brüder anrufen? Weißt du eigentlich, dass ich mir eigenes Werkzeug zugelegt habe?«
»Das mit dem hübschen Blumenmuster auf den Griffen?«
»Haha!« Statt eines weiteren Kommentars bohrte sie Ryder einen spitzen Finger in den Bauch und trank einen Schluck Wein. »Übrigens meine Lieblingssorte. Und was kann ich jetzt tun?«
»Was meinst du damit?«
»Meine Frage bezog sich auf die Vorbereitung des Essens, auf nichts anderes, falls du das gedacht haben solltest.«
»Na schön, bleiben wir beim Essen. Da gibt’s nicht viel zu tun. Am besten gehen wir langsam raus, damit ich den Grill anwerfen kann.«
Sie folgte ihm durchs Esszimmer, das er im Augenblick offenbar als Arbeitszimmer zu benutzen schien. Zumindest stapelten sich auf dem riesigen Tisch allerlei Schreib- und Zeichenutensilien.
»Sag nichts«, bat Ryder, als er ihren Blick bemerkte.
»Manche können gut mit Werkzeug umgehen, andere verstehen sich mehr auf die Organisation eines Büros. Wobei ich das eine leidlich beherrsche und bei dem anderen nahezu genial bin. Oder siehst du das anders? Jedenfalls wäre es vielleicht nicht schlecht, wenn ich dir bei der Organisation ein bisschen helfen würde.«
»Ich …«
»Ich weiß, ich weiß: Du findest immer alles«, unterbrach Hope ihn. »Das behaupten alle notorisch unordentlichen Menschen.«
Sie atmete tief durch, als sie auf die große Terrasse trat und den hübschen Bauerngarten mit den bunt bepflanzten Töpfen betrachtete, der bis zu dem baumbestandenen Hügel hinter seinem Grundstück reichte.
»Dieser Garten ist einfach ein Traum. Wenn es meiner wäre, würde ich hier jeden Morgen meinen Kaffee trinken.«
»Dafür fehlt mir meist die Zeit.« Er öffnete einen großen, blank polierten Grill. »Ich hätte nie gedacht, dass dir ein Haus im Wald gefällt.«
»Ich weiß es auch nicht sicher. Käme auf einen Versuch an. Immerhin hab ich bereits so einige Varianten ausprobiert. Aus der Vorstadt in die Großstadt und von dort in eine Kleinstadt. Überall hat’s mir im Grunde gefallen – warum sollte ich also ein Haus im Wald nicht gut finden? Avery und Clare scheinen sich ja ebenfalls wohlzufühlen in dieser ländlichen Idylle.«
Er schaltete den Gasgrill an, trat hinter sie, schob eine seiner Hände unter ihren Arm und streckte ihn aus. »Da drüben wohnt Avery.« Er schwenkte ein Stück nach links. »Da drüben Clare. Und dahinten«, ein neuerlicher Richtungswechsel, »steht das Haus meiner Mutter.«
»Es ist nett, den anderen nah und zugleich nicht zu nah zu sein.«
»Sobald die Blätter von den Bäumen fallen, kann man abends die erleuchteten Fenster sehen.«
Lächelnd sah sie Ryder über ihre Schulter hinweg an. Sofort drehte er sie zu sich herum, zog sie eng an sich und begann sie heiß und leidenschaftlich zu küssen. Von null auf hundert, dachte sie, aber so war Ryder nun mal. Und ihr erging es nicht anders.
Er nahm ihr das Glas weg und stellte es zur Seite. »Lass uns später essen«, sagte er heiser, griff nach ihrer Hand und führte sie zurück ins Haus.
Auf der Treppe hielt er inne, drückte sie gegen die Wand, während seine Lippen suchend über Gesicht, Hals und Dekolleté glitten.
»Lass mich nur …«
Er fand den kurzen Reißverschluss im Rücken, und im Handumdrehen stand sie nur noch mit Slip, High Heels und baumelnden Ohrringen vor ihm.
»Gottverdammt.«
Er hatte sich geschworen, bis nach dem Essen und dem Film die Finger von ihr zu lassen. Oder wenigstens bis er mit ihr auf seinem Sofa saß. Doch ihr Aussehen, ihr Geruch und ihre Stimme brachten ihn schon jetzt um den Verstand.
Er umfasste liebkosend ihre Brüste, küsste dabei voller Verlangen ihren Mund. Und sie gab es ihm zurück, zerrte ungeduldig an seinem Hemd, warf es achtlos beiseite, krallte ihre langen Nägel in
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