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Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte

Titel: Blueten-Trilogie 03 - Fliedernachte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Blumen schenkt?«, wunderte sich Clare.
    »Nein. Ich liebe es eigentlich und fand das ganz süß. Nur ist Ryder normalerweise nicht dieser Typ, und deshalb beschäftigt mich die Sache.«
    »In seinem tiefsten Innern ist er so«, korrigierte Avery.
    »Hauptsächlich waren die Blumen als Entschuldigung gedacht, weil er sich über meine Belastbarkeit bei der Arbeit ausgelassen hat.«
    »Aha. Das machen Männer ab und zu, wenn ihr Sexualleben dadurch beeinträchtigt wird.«
    »Nein.« Hope schüttelte grinsend den Kopf. »Da kann er sich weiß Gott nicht beschweren. Ich hol gerade alles nach, was ich in dieser Hinsicht im letzten Jahr verpasst habe. So etwas wie ›Ich bin zu müde‹ bekommt er zumindest im Augenblick von mir nicht zu hören. Wie dem auch sei: Er hat mir einen Blumenstrauß geschickt. Ohne dass es einen richtigen Streit gab. Er hat sich bloß vor seinen Brüdern besorgt geäußert, dass die Arbeit im Hotel für mich allein zu viel sei oder so ähnlich.«
    »Blumen für Frauen sind einfach sein Ding«, erklärte Avery. »Das meine ich nicht negativ. Das hat bisher immer für ihn funktioniert. Wie eine Wunderwaffe, auf die er in der Not zurückgreift.«
    »Okay, da sind noch ein paar andere Dinge, zu denen ich gerne eure Meinung wüsste.«
    »Schieß los. Wie du weißt, geben wir immer und überall unseren Senf dazu«, sagte Avery, und Clare nickte nachdrücklich.
    »Gut. Ich hab mich bei Ryder für den Strauß bedankt, und dabei hat er mich gefragt, ob ich mit ihm ins Kino gehen will.«
    »O mein Gott.« Avery griff sich theatralisch ans Herz. »Das ist ja grauenhaft. Und was wird als Nächstes kommen? Lädt er dich dann womöglich zum Essen ein? Oder ins Theater? Falls ja, nimm bloß die Beine in die Hand und lauf weg, so schnell du kannst.«
    »Ach, halt die Klappe. Du verstehst nicht, worauf ich hinauswill. Er hat mich bisher nie gefragt, ob ich mit ihm etwas unternehmen will, sich nie mit mir in der Öffentlichkeit gezeigt. Meist treffen wir uns bei mir, manchmal bei ihm. Ich koche, oder er bringt was mit, und eigentlich tun wir nicht viel, außer ziemlich bald ins Bett zu gehen. Was hat es also zu bedeuten, dass er mir Blumen schickt und mit mir ausgehen will? Er hat mir sogar einen Zauberstab geschenkt.«
    »Einen was?«, erkundigte sich Clare.
    »Eins von diesen Dingern, die sie während des Feuerwerks drüben im Park verkaufen. Einen beleuchteten, singenden Zauberstab mit einem Stern.«
    »Aha«, entfuhr es Avery.
    »Ja genau. Albern, kitschig, billig. Und witzig, zugegeben. Warum schenkt er mir das? Was will er mir damit sagen?«
    »Vielleicht ist er als Entschädigung gedacht, weil du bei dem Fest im Park nicht dabei sein konntest«, schlug Clare vor. »Das fände ich allerdings total süß.«
    »Schon wieder dieses Wort. Egal, jedenfalls kann ich mir keinen Reim auf die Geste machen. Irgendeine Symbolik? Aber warum? Wir sind schließlich nicht zusammen.«
    »Natürlich seid ihr das«, widersprach ihr Clare mit einem amüsierten, mitleidigen Lächeln. »Die Spatzen pfeifen es von den Dächern, dass ihr beide ein Paar seid.«
    »Das sind wir nicht. Ich meine, okay, wir schlafen miteinander …«
    Avery seufzte. »Kennst du die verschiedenen Kategorien etwa nicht, dass du so naiv daherredest? Also: Einen One-Night-Stand habt ihr ganz offensichtlich nicht. Eine Freundschaft, aus der plötzlich mehr wird? Passt nicht, weil ihr vorher keine Freunde wart. Und dass Ryder dich für deine Zuwendungen bezahlt, denke ich eher nicht. Bleibt nur noch die Möglichkeit, dass ihr euch gernhabt und miteinander schlaft. Mit anderen Worten: Ihr habt eine Beziehung. Damit musst du leben.«
    »Das versuch ich ja. Nur möchte ich verstehen, was zwischen uns läuft – und ich bin mir nicht ganz sicher, ob mir das gelingt. Wisst ihr, ich will keine zu großen Erwartungen aufbauen, denn damit bin ich schließlich schon kräftig auf die Nase gefallen.«
    »Du darfst Ryder nicht mit Jonathan vergleichen«, wandte Clare ein.
    »Das tu ich auch nicht, kein bisschen. Die Unsicherheit hat mehr mit mir selbst zu tun. Schließlich war ich nicht unschuldig an dem, was mit Jonathan passiert ist. Ich hab einfach ganz überzogene beziehungsweise völlig falsche Vorstellungen gehabt und …«
    »Einen Augenblick.« Avery hob eine Hand. »Hat Jonathan dir gesagt, dass er dich liebt?«
    »Ja.«
    »Hat er sich eine gemeinsame Zukunft mit dir ausgemalt?«
    »Ja.«
    »Dann war er ein verlogener Schuft. Und das ist Ryder nicht. Sollte

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