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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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suchen wir nach zwei verschiedenen Mördern und zwei verschiedenen Motiven?«
    »Ich weiß zwar noch nicht, wie Constantines Tod in das Bild vom Mord an Gillian Hardy passt, aber irgendwie müssen die beiden Taten im Zusammenhang stehen«, antwortete Markby entschieden.
    »Ich bin so gut wie sicher, dass es ein und derselbe Täter war, auch wenn Modus Operandi und Tatwaffe unterschiedlich sind. Das kommt wohl daher, dass er ursprünglich nicht beabsichtigt hat, Gillian zu töten; er hatte keine Zeit, ihren Tod zu planen wie bei Alex. Irgendwie muss ihm das arme Kind in die Quere gekommen sein, und er hat sie getötet, weil er sich in die Enge getrieben fühlte. Warum in der Voliere? Das wissen wir nicht. Allerdings können wir davon ausgehen, dass die Tat des Mörders durch das Foto ausgelöst wurde, schon allein deswegen, weil er seine Flucht lange genug hinausgezögert hat, um der Toten das Foto zu entwinden. Die arme, einfache Gillian Hardy wusste, dass es im Stande war, Ärger zu verursachen. Was sie hingegen nicht wusste, ist die Tatsache, dass es reinstes Dynamit war!« Markby fauchte frustriert.
    »Es ist wie ein halb gelöstes Puzzlespiel, bei dem die unbenutzten Steine durcheinander in der Schachtel liegen.«
    »Die eingeordneten Teile helfen uns nicht viel weiter«, sinnierte Selway durch eine Wolke von aromatischem blauen Qualm hindurch.
    »Wir haben einen Mann, der in Lynstone gelebt hat, aber in London ermordet wurde. Plus einer ziemlich schlimm verunstalteten Fotografie einer exzentrischen, doch ansonsten harmlosen Einheimischen, versteckt im Schlafzimmer eines dummen jungen Mädchens, das in einem Vogelkäfig umgebracht wird! Wo ist die Verbindung? Nevil James? Er war am Tag von Constantines Ermordung nicht in London! Er hat Zeugen, die bestätigen, dass er zum fraglichen Zeitpunkt hier in Lynstone gewesen ist!«
    »Einer davon war Gillian selbst, und sie ist tot«, erinnerte Markby.
    »Außerdem noch eine Frau, eine gewisse Mrs. Lang, die an jenem Tag einen Hund in der Pension abgeliefert hat, und zwar bei Nevil. Sie wurde bereits vernommen, und ihrer Aussage nach besteht kein Zweifel, dass es Nevil war. Sie gehört zu den Frauen, die sich an junge Männer erinnern. Nevil muss ziemlichen Eindruck bei ihr hinterlassen haben. Mrs. Lang ist eine unvoreingenommene Zeugin, und selbst der Superintendent hat akzeptiert, dass Nevil als Täter ausscheidet. Aber das ist Hawkins’ Fall. Meiner ist die Ermordung von Gillian Hardy.«
    »Ihr Tod war die Folge einer Panikreaktion«, sagte Markby langsam.
    »Ich habe das sichere Gefühl, dass es so war. Der Täter geriet in Panik. Und vielleicht wiederholt sich diese Situation, wissen Sie?«
    »Wir sagen ständig ›er‹.« Selways wacher Blick ruhte auf Markby.
    »Aber ein weiterer Teil unseres Puzzles ist eine schöne und wohlhabende Frau. Wie Sie wissen, lautet eine der ersten kriminalistischen Fragen nach einer Tat: Wem nutzt sie? Und bis jetzt scheint nur eine Person von Alex Constantines Tod zu profitieren, und das ist seine Witwe ; die ein sehr ansehnliches Vermögen erbt. Ich weiß, es ist schwierig für Sie, aber Sie sollten sich darauf gefasst machen, dass Rachel Constantine ihre Hand im Spiel gehabt haben könnte.« Markby schwieg eine Weile, bevor er antwortete.
    »Ich weiß. Aber rein physisch kann sie ihren Ehemann nicht umgebracht haben, weil sie für ein Foto posiert hat, als er von der Giftnadel getroffen wurde. Ich kann auch nicht glauben, dass sie den Mord an ihm in Auftrag gegeben haben soll. Warum hätte sie das tun sollen? Er hat ihr jeden Wunsch von den Augen abgelesen und ihr alles gegeben, was sie sich gewünscht hat. Warum hätte sie ihn umbringen sollen oder umbringen lassen sollen? Um es ganz plump zu sagen: Warum die Gans töten, die goldene Eier legt? Wenn sie ihn loswerden wollte, hätte sie sich auch von ihm scheiden lassen und eine hübsche Abfindung von ihm verlangen können. Glauben Sie mir, so hätte Rachel es gemacht.« Markby verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    »Ich muss es schließlich wissen!« Nachdem er sich von Selway verabschiedet und dessen Angebot, ihn zu fahren, dankend abgelehnt hatte, machte sich Markby zu Fuß auf den Heimweg zum Hotel. Der Hinweg hatte ständig bergab geführt, der Rückweg bergauf war nun sehr anstrengend. Markby hatte Selways Angebot nicht abgelehnt, weil er sich auf die Aussicht gefreut hatte, gegen den Wind einen steilen Berg hinaufzumarschieren, sondern weil er vermeiden wollte, dass

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