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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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spiele.«
    »Wir haben über die Möglichkeit gesprochen, dass Sie uns in die Irre führen.« Selways gemütlicher Bariton schwächte die anklagenden Worte zu einer nüchternen Feststellung ab.
    »Wir mussten der Möglichkeit nachgehen, insbesondere im Hinblick auf Ihre frühere Beziehung mit der Witwe. Sie stecken ziemlich tief in der Geschichte drin, drehen Sie es, wie Sie wollen!«
    »Das lag nie in meiner Absicht!« Markby klang bitter.
    »Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß! Ich kann Sie nur bitten, mir zu glauben.«
    »Ich glaube Ihnen. Außerdem …«, Selway klopfte auf seine Brusttasche,
    »… außerdem haben Sie soeben ein sehr wichtiges Beweisstück übergeben. Ich denke, das entlastet Sie ausreichend. Aber vergessen Sie nicht, dass ich nicht für den Superintendent sprechen kann.«
    »Hawkins? Ich bin ein Mann, der Fotos von Rosen schießt, während keine sechs Meter entfernt jemand ermordet wird! Das wird er mir niemals verzeihen!« Er sah seinem Gegenüber in die Augen.
    »Irene Hardy wollte mir dieses Bild zuerst gar nicht geben. Sie sorgt sich, es könnte in der Gemeinde der Eindruck entstehen, dass Gillian dafür verantwortlich ist. Ich habe ihr versprochen, dass die Polizei Stillschweigen bewahrt. Beide Eltern behaupten felsenfest, dass Gillian niemand war, der sinnlos Zerstörung angerichtet hätte. Wally hat seine eigenen Vermutungen, wer dahinter stecken könnte.«
    »Das haben Sie erwähnt, ja. Glauben Sie, er hat Recht, und der junge Nevil James hat das Bild zerschnitten?« Selways Augenbrauen zuckten fragend über dem Rand seines Bierglases.
    »Ich halte es zumindest für sehr wahrscheinlich. Nach allem, was ich über Gillian in Erfahrung bringen konnte, war sie tatsächlich nicht der Typ. Sie scheint ein einfacher Mensch gewesen zu sein – damit meine ich nicht zurückgeblieben, sondern unkompliziert. Sie ist Probleme wohl eher direkt angegangen, ohne irgendwo Stolperfallen zu bemerken. Sie scheint außerdem heimlich in Nevil verliebt gewesen zu sein. Falls Nevil psychiatrische Behandlung benötigt, wie das Foto nahe zu legen scheint, dann würde Gillian das sicher nicht erkannt haben. Sie würde ihn für verwirrt und unglücklich gehalten und seine verhängnisvolle Vernarrtheit in Rachel dafür verantwortlich gemacht haben. Er konnte nicht von Rachel lassen, wie Gillian es sah, also musste sie Rachel dazu bringen, Nevil den Laufpass zu geben. Normale Argumente hätten das nicht bewirkt. Also hat sie versucht, Rachel Angst zu machen.« Markby trank einen Schluck von seinem Pint und fügte hinzu:
    »Ich versuche, Ihnen Gillians Sichtweise zu erläutern. Ich sage nicht, dass ihre Sicht der Dinge richtig gewesen ist. Offen gestanden, ich kann mir nicht vorstellen, dass Rachel je etwas von Nevil gewollt hat oder will! Gillian sah es anders, und Gillian ist möglicherweise zu dem Schluss gekommen, dass sie Rachel das Foto zeigen muss und ihr sagen, dass Nevil es getan hat. Nur dadurch konnte sie Rachel genügend erschrecken, um mit Nevil zu brechen.«
    »Hmmm.« Selway suchte nach seinem Tabaksbeutel.
    »Also geht die junge Gillian mit dem Foto nach Malefis Abbey und schlüpft durch den Wintergarten ins Haus, in der Absicht, Rachel Constantine zu suchen und ihr den Beweis zu zeigen. Doch Mrs. Constantine behauptet, nie mit Gillian gesprochen zu haben. Falls sie uns die Wahrheit gesagt hat …«, Selway schoss aus kleinen glitzernden Augen einen Blick auf Markby ab,
    »… falls sie uns die Wahrheit gesagt hat, dann war sie den ganzen Morgen ungestört in ihrem Arbeitszimmer, ohne zu bemerken, dass jemand das Haus betreten hatte. Aber Gillian Hardy ist im Wintergarten jemandem begegnet. Nicht Mrs. Pascoe, die sich in der Stadt aufgehalten und Einkäufe gemacht hat. Und auch nicht Martin, dem Gärtner, der ausgesagt hat, dass er auf der anderen Seite des Grundstücks gearbeitet und niemanden gesehen habe. Was bedeutet, dass entweder jemand lügt oder dass wir nach jemandem suchen, an den wir bisher noch überhaupt nicht gedacht haben. Hätten Sie eine Idee, wer das sein könnte?«
    »Ich wünschte, ich hätte eine«, sagte Markby niedergeschlagen. Selway stopfte seine Pfeife und sog am Mundstück, bis sie brannte. Der Hund, ein älterer Greyhound, kam zu Markby und beschnüffelte sein Knie. Markby tätschelte den knochigen Kopf, doch da er kein Leckerchen anzubieten hatte, wanderte der Greyhound bald weiter.
    »Hat es vielleicht etwas mit Constantine zu tun?«, fragte Selway abrupt.
    »Oder

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