Blumen Für Sein Grab
seinen Augen leuchtete Panik.
»Ja, ja. Es ist alles, äh, in Ordnung. Meine Frau ist nach Hause gekommen, verstehen Sie …?« Er machte kehrt und eilte in die Küche zurück. Markby zuckte die Schultern. Wir haben alle unsere Probleme. Auch Mavis wirkte nicht so gemütlich wie sonst, als sie Markby das Frühstück aus gebratenem Schinkenspeck und Eiern servierte. Selbst der Schinkenspeck sah verschrumpelt aus, als schämte er sich seiner selbst, und die Tomaten waren sogar angebrannt.
»Stimmt etwas nicht, Mavis? Troughton sieht aus, als hätte er Stress.«
»Sehen Sie sich diese Tomaten an, Chief Inspector!«, erwiderte Mavis und deutete auf den Teller vor ihm.
»Hätte ich es früher bemerkt, hätte ich sie Ihnen gar nicht erst serviert! Sie kam in die Küche und hat mich belästigt, während die Tomaten im Backofen waren, und ich hätte sie fast vergessen! Bevor ich mich versah, war der Backofen viel zu heiß. Die Würstchen in der Pfanne sahen aus wie Holzkohlestäbchen! Ich musste sie wegwerfen. Deswegen habe ich Ihnen keine gebracht.«
»Mrs. Troughton?«, erkundigte sich Markby. Mavis seufzte tief.
»Sie haben ja keine Ahnung, Chief Inspector! Es ist so still und friedlich hier, solange sie nicht da ist! Sobald sie zurückkommt, verwandelt sie das Hotel in einen Hexenkessel. Alles geht schief! Der Backofen wird zu heiß, Tassen zerbrechen, Lieferanten lassen uns sitzen! Wussten Sie, dass heute Nacht ein ganzes Regal mit Pfannen umgefallen ist?«
»Ich glaube, ich habe etwas klappern gehört.« Markby nahm Messer und Gabel zur Hand und bereitete sich darauf vor, trockenen Schinkenspeck und karamellisierte Tomaten zu vertilgen.
»Das ist sie!«, flüsterte ihm Mavis zischend ins Ohr.
»Ich bin wirklich nicht abergläubisch, aber ich schwöre, dass ich merke, wenn sie in der Nähe ist! Es ist ein ganz eigenartiges Gefühl! Und die Katze wagt sich auch nicht in ihre Nähe!« Mit diesen Worten stapfte sie davon, das Tablett unter dem Arm. In der Tür begegnete sie Hawkins.
»Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte der Superintendent, während er am Nachbartisch Platz nahm.
»Hexen am Werk«, berichtete ihm Markby.
»Die sind alle völlig daneben hier unten!«, lautete Hawkins’ Meinung, während er die Tageszeitung aufschlug. Amüsiert stellte Markby fest, dass es eines der geschmähten Boulevardblättchen war.
»Ich möchte nach London und zu normalen Menschen, das ist alles, was ich will!« Während Hawkins sich vernehmlich über die barbusige Schönheit auf Seite drei entrüstete, öffnete Markby den Umschlag, den Troughton ihm gegeben hatte. Er enthielt die entwickelten Abzüge seines Chelsea-Besuchs. Markby öffnete den Mund, um den Superintendent zu informieren, doch dann änderte er seine Meinung. Sollte Hawkins ruhig zuerst sein Frühstück beenden und seine Zeitung fertig lesen; auf diese Weise hatten er und Meredith Gelegenheit, die Bilder zuerst und in Ruhe zu betrachten. Es bestand immerhin die Möglichkeit, dass sie etwas bemerkte, was ihm entging. Ein Schatten strich vor dem Fenster vorbei, und Markby blickte gerade rechtzeitig auf, um eine Frau zu sehen. Sie war fremd und sah fantastisch aus, mit langem, rötlich braunem Haar. Sie ging eilig die Auffahrt hinunter.
»Mrs. Troughton, nehme ich an«, murmelte Markby leise zu sich selbst. Sie war zu einem Spaziergang aufgebrochen, wie es schien. Das Personal in der Hotelküche würde mächtig erleichtert sein.
Meredith war ebenfalls unterwegs. Sie war gerade von Malefis Abbey aufgebrochen und wollte zum Hotel. An diesem Morgen war es definitiv frisch, und wie es schien, hatte die Natur einen ihrer launischen Sprünge gemacht und den Frühling vorläufig vergessen. Für ein paar Tage würde wieder Winter herrschen.
Trotz der Kälte war Martin bereits fleißig bei der Arbeit. Meredith konnte ihn nicht sehen, doch sie hörte das Klappern einer Gartenschere, und von Zeit zu Zeit erzitterte die über die Gartenmauer ragende Wand aus Grün, als sie mit der Schere attackiert wurde. Es war allerdings auch an der Zeit, die Hecken zu trimmen. Als Meredith näher kam, hörte sie die Stimme des Gärtners. Er unterhielt sich laut mit jemandem auf Französisch.
Neugierig marschierte Meredith durch das Tor und über den Weg in Richtung Hotel. Martin stand auf einer Leiter, die auf der Straßenseite an der Grundstücksmauer lehnte. Der Boden rings um die Leiter war übersät mit abgeschnittenen Trieben. Martin hatte seine Arbeit vorübergehend
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