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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Alex. Martin meinte, dass Alex’ Tod wegen der medizinischen Vorgeschichte aussehen sollte wie Herzversagen. Martins Vater hatte nebenbei Kräuterkuren hergestellt, und weil Martin sein Interesse an Kräutern von ihm geerbt hat, kennt er sich mit pflanzlichen Giften aus. Er musste nur auf dem Grundstück von Malefis Abbey herumstöbern und ist sehr zufrieden zurückgekommen. Er führte uns nach draußen und zeigte uns eine Blume, die im Naturgarten blühte. Hast du den gesehen? Er liegt neben einem kleinen Teich, ganz auf der anderen Seite, wo die Sonne am längsten scheint. Die Pflanze, die Martin gefunden hatte, besaß einen hohen Stiel mit tiefblauen Blüten.«
    »Aconitum napellus«, sagte Markby grimmig.
    »Auch bekannt als Blauer Eisenhut, Mönchshut oder Wolfsfluch. Der Eisenhut war eines der sieben Kräuter, die von den Druiden als heilig betrachtet wurden, und er ist die giftigste Pflanze, die auf den Britischen Inseln wächst. Glücklicherweise ist er sehr selten.«
    »Ja, Martin hat auch gesagt, dass wir Glück hätten.« Rachel deutete auf die Orangerie.
    »Ich habe dir doch erzählt, als wir hergekommen sind, war das hier voller scheußlicher Pflanzen, die wir hinauswerfen mussten. Doch draußen, auf Alex’ Lieblingsplatz, dort wächst eine Blume, die so giftig ist, dass ich darauf bestanden hätte, sie auszureißen und zu verbrennen, wenn ich davon auch nur geahnt hätte! Es war, als wollte uns das Schicksal persönlich einen Gefallen tun! Martin sagte, man könne ein sehr zuverlässiges Gift aus der Pflanze gewinnen, das in der Antike häufig benutzt worden sei. Es verursache Herzstillstand. Dadurch war es für unsere Zwecke ganz besonders geeignet.«
    »Ich verstehe«, unterbrach Markby sie,
    »aber wie habt ihr den unglückseligen Raoul dazu gebracht, bei dieser Scharade auf der Chelsea Flower Show mitzumachen und sich als Alex auszugeben? Er muss sich doch gefragt haben, warum das nötig war?«
    »Um Himmels willen, Alan! Du mit all deinen Jahren bei der Polizei solltest wirklich wissen, dass Menschen jede Lüge zu glauben bereit sind, vorausgesetzt, es ist die richtige Lüge! Man muss sie nur so zurechtschneidern, dass die Menschen sie glauben wollen! Ich hab dir doch gesagt, Raoul war ein kleinkarierter Ganove, ehrgeizig, aber im Grunde genommen dumm! Menschen wie er verstehen nichts von echten Gefühlen. Sie glauben, jeder ist so verschlagen wie sie selbst. Alex erzählte ihm, dass er noch immer Geld auf einem Schweizer Konto liegen hätte. Er bot Raoul eine Summe, die ihm die gierigen Augen beinahe aus dem Kopf fallen ließen! Alex erzählte ihm, dass das Finanzamt nichts von diesem Konto wisse, daher müsse er persönlich nach Genf reisen, und niemand dürfe merken, dass er außer Landes sei. Er sagte Raoul, dass es etwas mit Steuerflucht zu tun habe. Raoul war nur zu gerne bereit, ihm die Geschichte zu glauben.« Sie nickte zur Bekräftigung.
    »Ich schlug vor, dass er auf der Chelsea Flower Show für Alex als Doppelgänger einspringen sollte. Ich erklärte ihm, wie unglaublich die Ähnlichkeit zwischen ihm und seinem Cousin sei. Ich musste nur ein wenig mit den Wimpern klimpern. Er war schrecklich eitel.« Markby zuckte innerlich zusammen. Es gelang ihm nicht, den Zorn aus seiner Stimme zu halten, als er fragte:
    »Und du hast nicht ein einziges Mal gezögert?« Ihr Gesicht wurde hart. Sie wirkte älter, entschlossener, und Markby wurde bewusst, dass damit seine Frage beantwortet war.
    »Warum? Chelsea war eine perfekte Gelegenheit. Alex und ich gingen nicht viel aus, aber Chelsea haben wir nie versäumt. Wir haben jedes Jahr die gleichen Leute getroffen. Die Wahrscheinlichkeit war deshalb groß, dass wir zusammen fotografiert werden würden. Von der Gesellschaftspresse, meine ich, nicht von dir, Alan! Raoul sprang sofort darauf an! Er war ein schrecklicher Snob, weißt du, zusätzlich zu allem anderen. Er hat sich wirklich darauf gefreut, Alex zu spielen, den großen, erfolgreichen Geschäftsmann!« Rachel beugte sich vor.
    »Raoul war ein Versager, Alan! Alle Versager sehnen sich danach, im Licht anderer zu glänzen!« Sie zögerte, dann lächelte sie unvermittelt charmant.
    »Außerdem hatte er schon von der Chelsea Flower Show gehört. Er war begierig darauf, sie zu besuchen. Er war der Meinung, es sei eine sehr englische Veranstaltung.«
    »Und er war wohl auch überzeugt, dass er in Begleitung einer englischen Frau von Ehre dorthin gehen würde, der er absolut vertrauen könne.«

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