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Blumen Für Sein Grab

Blumen Für Sein Grab

Titel: Blumen Für Sein Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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weiterer Fragen aufkommen. Wie viel wusste Rachel tatsächlich über ihn? Was hatte er ihr erzählt? Die Wahrheit? Was wusste sie von seiner libanesischen Vergangenheit? Oder seinem früheren Namen? Welchen Grund, wenn überhaupt einen, hatte er ihr für die Namensänderung genannt? Die Erwähnung von Kleidung jedenfalls ließ bei Rachel augenblicklich eine Glocke anschlagen, und sie ging auf Merediths letzte Bemerkung ein.
    »Es ist doch nicht tragisch, wenn du nichts Schwarzes dabeihast, heutzutage doch nicht mehr! Das ist doch keine große Sache. Ich glaube nicht, dass Geschäftspartner von Alex aus London kommen werden. Ich habe jedenfalls verlauten lassen, dass wir im engsten Familienkreis sein möchten. Nur, dass weder Alex noch ich Familie haben. Meine Schwester kommt ganz bestimmt nicht aus Schottland herunter.« Das legte die Schlussfolgerung nahe, dass es keinerlei Briefe oder Besucher aus dem Nahen Osten gegeben hatte. Doch sie waren vom ursprünglichen Thema des Gesprächs abgekommen. Meredith beschloss, unverblümt auf den Punkt zu kommen.
    »Was wolltest du mir eigentlich über Nevil beichten?« Rachel verzog das Gesicht und stellte ihre Tasse ab.
    »Er ist ganz entzückend, aber allmählich wird er ein wenig lästig. Ich befürchte, er hat sich ernsthaft in mich verliebt.« Sie klang selbstzufrieden, als sei das nicht anders zu erwarten gewesen.
    »Es spielte keine Rolle, solange Alex … als Alex noch hier war. Alex wusste natürlich Bescheid. Aber er hat nichts gesagt, weil er wusste, dass ich keine Dummheiten machen würde. Aber jetzt ist Alex tot, und Nevil scheint zu glauben, er müsste sich um mich kümmern!« Rachel seufzte.
    »Ich will ganz ehrlich sein, Merry. Das ist einer der Gründe, aus denen ich dich hier haben wollte. Damit Nevil sieht, dass ich nicht alleine bin und Unterstützung habe für das bevorstehende Begräbnis. Weißt du, sonst würde er mir vielleicht anbieten, mich zu begleiten, und das kommt wirklich überhaupt nicht in Frage! Andererseits möchte ich seine Gefühle nicht verletzen.« Es schien Meredith unwahrscheinlich, dass Nevils Gefühle noch viel länger unverletzt bleiben würden.
    »Wo wohnt er? Hier in der Nähe oder unten in Church Lynstone?«
    »Gleich um die Ecke, in der Tierpension. Er ist der Sohn von Molly James und ihr Erbe.«
    »Mrs. James habe ich bereits kennen gelernt!«, verkündete Meredith. Rachel wirkte überrascht, und Meredith erklärte ihr kurz die Umstände, unter denen die Begegnung stattgefunden hatte.
    »Also bist du dem schrecklichen Duo bereits begegnet, Molly James und Mavis Tyrrell!«, rief Rachel.
    »Auf den ersten Blick mögen die beiden wie ein ungleiches Paar wirken, aber sie haben Lynstone unter sich aufgeteilt, glaub mir! In diesem Ort geschieht nichts, aber auch gar nichts, von dem diese beiden alten Waschweiber nicht Wind bekämen!« Was sich durchaus als nützlich erweisen könnte, dachte Meredith bei sich.
    »Verstehe ich dich recht, du magst sie nicht?«
    »Sie sind mir egal. Aber sie mögen mich nicht! Ich korrigiere mich, Molly hasst mich wie die Pest, natürlich wegen ihres lieben Nevil! Wenn man hört, wie sie mit ihm redet, könnte man meinen, er sei gerade zwölf geworden! Sie versteht überhaupt nichts! Ich will ihren kostbaren Jungen nicht! Ich denke, sie sollte ihn gehen lassen, aber das ist eine andere Geschichte. Ich meine, was hat er schon für ein Leben, eingesperrt mit seiner Mutter und einem Haufen fremder Katzen und Hunde? Wahrscheinlich glaubt sie, dass er eines Tages dieses grobschlächtige Mädchen heiratet, das bei ihnen die Zwinger ausmistet.«
    »Wusstest du, dass Superintendent Hawkins im Hotel erwartet wird?«, fragte Meredith und lenkte die Unterhaltung damit entschlossen auf die Probleme der unmittelbaren Zukunft zurück. Zum ersten Mal schien Rachel ein wenig die Fassung zu verlieren.
    »Dieser elende Kerl! Er hat gesagt, dass er herkommen würde! Ich frage mich: warum um alles in der Welt? Wer auch immer den armen Alex umgebracht hat, treibt sich in London herum!«
    »Vielleicht ist Hawkins anderer Meinung. Er wird nach einem Motiv suchen.« Sie beobachtete, wie Rachel diese Neuigkeit verdaute. Nicht besonders gut.
    »In Lynstone wird er bestimmt niemanden mit einem Motiv finden!«, fauchte Rachel.
    »Es sei denn natürlich, er verdächtigt mich, meinen Mann unter den Augen der Öffentlichkeit umgebracht zu haben, während Alan ein Bild von dir und mir geschossen hat! Selbst dieser Hawkins wird

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