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Blumenfresser

Blumenfresser

Titel: Blumenfresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: László Darvasi
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Frauen Ordnung, eine hatte ihr Tuch geöffnet, sie warf den Kopf zurück und schüttelte sich, ihr schwarzes Haar wogte zur Erde. Jemand spielte Gitarre. Ein junger Bursche hüpfte auf einem Bein und fluchte mit Kinderstimme, vielleicht war er auf einen Nagel getreten. Gilagóg winkte ihn zu sich und sah sich die Wunde an. Der Junge zischte, das Gesicht schmerzverzerrt. Dass der Woiwode ihm den Nagel aus dem Fuß riss, ertrug er noch ohne ein Wort, doch als er ihm Feuer auf die Wunde blies, brüllte er, als würde ihm das Herz herausgerissen. Gilagóg winkte den Frauen, sie sollten den Fuß verbinden. Die Männer machten die Pferde los und begannen, die Erde einer höher gelegenen Fläche festzustampfen. Sein Blick suchte Somnakaj, sie saß am Fuße eines eingefallenen Brunnens und sang vor sich hin. In der Nähe kauerte Barka und streichelte ihren sich in zwei Richtungen rundenden Bauch. Ihre Lippen bewegten sich lautlos, offenbar sprach sie zu ihren ungeborenen Kindern. Sowie sie Atem holte und die Geschichte begann, war sie schön wie eine Prinzessin, doch als sie geendet hatte, war sie hässlich und böse geworden. Ach, Barka, Barka, du wirst mir noch viel Kummer machen, ein ungutes Gefühl schnürte Gilagógs Brust ein.
    Mit den Augenbrauen winkte er Masa, der sogleich an seiner Seite war.
    Los, Masa, sagte er, sieh dich in der Stadt um! Kundschafte aus, wo die Starken wohnen und wo die Schwachen leben, wo das meiste Geld angehäuft, wo zu Gott gebetet wird und wosich das Gute befindet, das vielleicht uns gehören könnte! Sieh nach, wo sich das meiste Schlechte angesammelt hat und wo die schlimmste Gefahr lauert!
    Masa grinste, und wie immer, wenn ihn der Woiwode um etwas Wichtiges bat, küsste er in den Graben der von den Lovara stammenden Narbe und legte den Finger hinein. Der Woiwode war immer überrascht, wie kalt Masas Finger waren. Wie Eiszapfen! Doch es war auch möglich, dass die Wunde glühte, seitdem die Lovara sie ihm zugefügt hatten. Sie haben das Messer vergiftet, dachte Gilagóg und sah seinem Gefährten nach.
    Pass auf dich auf, Masa, brummte er.
Masa bezwingt den Tulpenfisch
    Ein Fremder kam auf sie zu, auch er ein Zigeuner, kein Riese, doch sein Brustkorb wölbte sich breit und stolz. Er näherte sich mit langsamen, gemessenen Schritten. Solche schleppenden und doch fließenden Bewegungen hatte der Woiwode noch nicht gesehen, nie hätte er gedacht, dass man sich vor der Langsamkeit fürchten könnte. Der Fremde hatte einen großen, schwarzen Hut auf dem Kopf, die Lederstiefel reichten bis zum Knie, sein gedrungener Leib war in einen schwarzen Umhang gehüllt, der Schnauzbart hing bis übers Kinn hinab. Seine Züge, die aus Stein gemeißelte Form seines Gesichts, das bösartige Grau seines Blicks waren bereits zu erkennen. Dieser Mensch kam nicht mit guten Absichten! Der Fremde wandte den Kopf langsam nach allen Seiten, und Gilagóg bemerkte, dass alles, worauf sein Blick fiel, die Farbe verlor. Der Mann blieb vor dem Woiwoden stehen und sah sich wortlos um.
    Wer bist du?!, fragte er schließlich, und der Woiwode konnte seine Zähne sehen. Im fürchterlichen Mund des Fremden glänzten und blitzten Goldzähne! Und obwohl der Anblick furchteinflößend war, begann Gilagóg zu lächeln, na so etwas, was für wohlhabende Zigeuner in dieser Gegend Tröge machten undKessel flickten! Dann würden wohl auch für sie ein paar Kleinigkeiten hereintröpfeln!
    Ich bin Gilagóg, der Woiwode von denen da, deutete er auf seine Leute, die dem Besucher keine Beachtung schenkten. Wir sind gerade erst angekommen, fuhr er fort, haben eine weite Wanderung hinter uns und bleiben bis zu diesem oder jenem Frühlingsregen oder bis zu den Eisblumen des Winters. Wenn es uns hier gefällt, bleiben wir für immer.
    Der Woiwode wunderte sich, dass er langsamer sprach als sonst.
    Wer bist du ?!, fragte der grau Blickende abermals.
    Diese bald aufbrechende Knospe ist meine Tochter, der Woiwode wies auf sie und fügte hinzu, wer es wagt, ihr etwas zuleide zu tun, dem reiße ich das Herz aus dem Leib. Sieh dich um, das sind meine Leute, sie lieben und fürchten mich! Sieh dir diesen Ort an, du, der du deinen Namen nicht verraten hast, aber glaubst, dass du jeden anderen alles fragen darfst, weil du so eine große Macht bist. Vielleicht bist du das, das kann ich nicht wissen. Was ich weiß ist, dass ich mit meinen Leuten hier leben werde. Wir sind nicht viele. Doch wir sind genug, um morgen noch mehr und übermorgen viele zu

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