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Blumenstrauss

Blumenstrauss

Titel: Blumenstrauss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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aus der Wohnung.
    Simon hörte leises metallisches Klappern, wagte einen Schritt in den Flur und schloss langsam die Tür hinter sich. Plötzlich stand Herr Weber neben ihm, nahm ihm lächelnd den Strauß aus der Hand und verschwand wieder.
    Simon blickte ihm hinterher, bis der Mann in einer der Türöffnungen verschwunden war, und versuchte die aufkommende Röte, die sich in seinem Gesicht breitzumachen drohte, zu unterdrücken, als er erkannte, dass er dem Kerl eben auf den Arsch gestarrt hatte.
    Kurz darauf erschien der Bewohner wieder und hielt ihm die Hand hin. „Maximilian Weber“, stellte er sich ihm freundlich lächelnd vor.
    „Simon Lauterbach“, antwortete Simon mechanisch, als er die dargebotene Hand schüttelte. Warme Finger schlossen sich um seine Hand.
    „Darf ich davon ausgehen, dass Sie mein Angebot angenommen haben, sich von mir fotografieren zu lassen?“ Sein Lächeln war einfach hinreißend. Simons Knie wurden noch eine Spur weicher, als sie es ohnehin schon waren, als er von zwei Reihen strahlend weißer Zähne regelrecht geblendet wurde und ihn dabei ein prüfender Blick von oben bis unten scannte.
    Er räusperte sich verlegen. „Ich weiß nicht genau, auf was ich mich da einlasse“, entgegnete er unsicher. „Ich habe so etwas noch nie gemacht. Aber es gibt für alles ein erstes Mal.“
    Maximilian lachte und winkte ihn mit sich. Simon folgte ihm ins Wohnzimmer, wo an einer Wand eine Art Fotostudio mit weißer Rückleinwand und mehreren Scheinwerfern aufgebaut stand. Offenbar war dies Herrn Webers Arbeitsstätte. Neugierig ließ Simon seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Die Sitzgarnitur wirkte in die Ecke gedrängt, so als legte der Bewohner mehr Wert auf seine Bewegungsfreiheit beim Fotografieren, als beim Relaxen.
    „Willst du etwas trinken? … Entschuldigung“, fügte Maximilian sofort an und bedachte Simon mit einem schuldbewussten Lächeln. „Das ist bei uns so üblich, das Du. Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Wein oder Bier?“
    „Das Du geht in Ordnung“, erwiderte Simon mutig. Es brachte ihn ein kleines Stückchen näher an diesen Mann heran. „Eher Wasser oder so was. Ich denke, es ist schlecht, wenn ich jetzt mit Alkohol oder so … Ich bin ohnehin schon nervös.“ Er wischte seine zitternden Hände an seiner Jeans ab, und zupfte an seinem Hemd herum. Da er selten Gelegenheit hatte, sich herauszuputzen, kam er sich in diesen Klamotten, die er schon vor Monaten gekauft hatte, die aber seither ungetragen in seinem Schrank gelegen hatten, irgendwie fehl am Platz vor. Er wollte jedoch einen guten Eindruck hinterlassen und hatte sich daher noch ordentlich in Schale geworfen.
    „Okay“, lachte Maximilian. „Ich bin Max.“
    „Simon.“
    „Wobei Alkohol die Hemmungen nehmen soll“, kam es wenig später aus der angrenzenden Küche, nachdem Max in einem Durchgang verschwunden war. Er kehrte mit zwei Mineralwasserflaschen und Gläsern zurück, stellte sie auf den Wohnzimmertisch neben den drei Baccara-Sträußen, und schenkte eines der Gläser voll, das er an Simon weiterreichte.
    Beim Anblick der Rosen wurde Simon ganz mulmig zumute. Unbewusst schielte er auf Max' rechte Hand und fand dort den glitzernden Ring. Er nahm das Glas entgegen und stürzte hastig die Hälfte in sich hinein. Das kalte Wasser kühlte ihn von innen heraus, schaffte es jedoch nicht, dieses miese Gefühl hinwegzuschwemmen, das ihn bei dem Anblick des Treuesymbols überfallen hatte.
    „Wie kommst du darauf, dass ich fotogen sei?“, wollte er wissen und sah sich abermals unauffällig um. Auf einem kleinen Beistelltisch lag eine dieser sündhaft teuren Digital-Spiegelreflexkameras. Simon kannte sich mit diesen Dingern nicht sonderlich aus, bewunderte sie lediglich auf den bunten Prospekten des hiesigen Elektronikmarktes, vor allem den hohen Preis.
    „Du hast das gewisse Etwas. Und das will ich gerne auf einem Foto festhalten.“ Max prostete ihm mit dem Wasserglas zu und nahm einen kräftigen Schluck. „Bist du bereit?“
    Zögernd nickte Simon und stellte sein Glas neben den Rosen ab.
    „Okay, dann setz dich auf den Hocker vor der Leinwand.“
    „Einfach so?“ Unsicher tappte Simon zum Sitz und ließ sich darauf nieder.
    Max nickte, während er seinen Fotoapparat hochnahm und die Einstellungen überprüfte. „Machen wir erst einmal ein paar Naturellaufnahmen. Dann sehen wir weiter.“
    Simon kam sich komplett fehl am Platz vor. Unsicher rutschte er auf dem Hocker herum und wusste

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