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Blumenstrauss

Blumenstrauss

Titel: Blumenstrauss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon
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beruhigte sich rasch. „Ich bin Fotograf und immer auf der Suche nach geeigneten Motiven. Hätten Sie Lust sich morgen … ich meine, wenn Sie wiederkommen, von mir fotografieren zu lassen?“
    Simon schluckte hart. In seinem Kopf herrschte absolute Leere. Er konnte keinen einzigen klaren Gedanken fassen. „Ich … äh … weiß nicht.“
    „Es war nur so eine Idee. Ich habe ein gewisses Gespür für fotogene Motive. Aber ich will Sie nicht drängen. Überlegen Sie es sich in Ruhe.“
    „Ich … äh … ja“, stammelte er sichtlich verwirrt. Saß sein Sprachvermögen vielleicht schon im Wagen und brauste mit Sirenengeheul davon? Er schluckte abermals und versuchte krampfhaft, sich zu sammeln.
    „Bis vielleicht morgen“, verabschiedete ihn M. Weber lächelnd, nickte ihm noch einmal zu und ging in seine Wohnung.
    Nachdem die Tür längst zugegangen war, stand Simon noch immer auf der dritten Stufe und starrte sie an.
    Ihn fotografieren? M. Weber hielt ihn für ein fotogenes Motiv?
    Hatte er überhaupt richtig hingesehen?
    Simon sah an sich herunter. Er trug seine alte, verbeulte, bequeme, Lieblings-Baumwollhose, die ausgetretenen, jedoch äußerst gemütlichen Sneakers und das gewohnte grüne T-Shirt mit dem Aufdruck seines Blumenladens. Zum Glück hatte er die schmutzige Floristenschürze noch vor seinem ersten Zustellauftrag abgelegt, aber dennoch hielt er sich für alles andere als fotogen.
    Sollte das ein Scherz gewesen sein?
    Nein. Das Gesicht des Mannes war ernst, fachmännisch, geradewegs prüfend gewesen. Vielleicht machte er Fotos für einen Bauern- oder Blumenkalender und suchte daher abgegriffene, vom Arbeitsalltag erschöpfte Arbeiter. Etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen.
    Mit einem Kopfschütteln löste sich Simon schließlich von diesen gedanklichen Betrachtungen und verließ das Treppenhaus. Doch bereits im Wagen beschäftigte es ihn erneut. Er und fotogen? Das klang absolut absurd. Er hatte sich stets davor gedrückt, fotografiert zu werden und fand sich auf den Fotos stets unmöglich. Als er endlich in seiner Wohnung war, stellte er sich im Bad vor den Spiegel und betrachtete sich.
    Nein, das konnte nur ein Scherz sein.
    So ein gut aussehender Fotograf, dem die Motive sicherlich zu Dutzenden vor die Füße fielen, konnte sich nicht einen so einfachen Floristen als Motiv aussuchen. Vielleicht war sein Verstand durch die vielen Blumen verwirrt. Womöglich hatte er jemand anderen im Kopf. Dennoch ließ Simon die Vorstellung nicht los, sich diesem M. Weber vor das Objektiv zu stellen.
    Vielleicht ergab sich dadurch wirklich eine Möglichkeit, ihm näher zu kommen, ihn näher kennenzulernen, sich mit ihm zu unterhalten …
    Doch … Halt, Stopp! , bremste er sich in Gedanken.
    M. Weber war vergeben, also tabu. Er brauchte gar nicht erst daran zu denken, sich an diesen Kerl ranzumachen, nur um sich als vierstellige Nummer in der persönlichen Rankingliste dieses Beaus einzureihen.
    Aus und vorbei.
    Es gab noch viele andere leckere Haie im Planschbecken der Einsamkeit.
     
    *   *   *
     
    „ An meine Liebe “, las Max zum wiederholten Mal. „ Zwanzig wunderbar duftende Blumengrüße für jeden Augenblick, dem ich dir näher komme. Für jedes kleine Lächeln, das mein Leben bereichert. Für jeden Blick aus deinen Augen, der uns beide innig verbindet, für jeden Moment voller Sehnsucht, in dem sich mein Herz nach dir verzehrt. In Liebe S. “
    Es war ja nicht so, dass er sonderlich nahe am Wasser gebaut war, aber diese Zeilen zehrten an seiner Selbstbeherrschung.
    Max legte die Karte zu den anderen und betrachtete sie mit einem seltsamen Gefühl in seinem Inneren. Was würde er drum geben, endlich den Absender zu erfahren, damit er sich – wie er eben dem Überbringer gesagt hatte – zumindest bedanken konnte. Die Neugier auf diesen mysteriösen Jemand nagte inzwischen so sehr an ihm, dass er sich kaum noch zusammenreißen konnte. Er musste unbedingt wissen, wer es war, wer so hoffnungslos in ihn verliebt war. Doch noch immer konnte er sich keinen Reim darauf machen. Ganz oft war er heute seine sämtlichen Bekanntschaften durchgegangen, ob nur flüchtig oder so intensiv, dass er einige Zeit mit ihnen verbracht hatte, und doch wollte ihm keiner einfallen – zumindest niemand, der mit dem Buchstaben 'S' begann.
    Am nächsten Morgen fasste er sich ein Herz und rief bei dem Blumenladen an. Eine nette, weibliche Stimme nahm seinen Anruf entgegen.
    „Tut mir leid, Herr Weber, aber ich will

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