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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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waren. Natürlich war es durchaus möglich, dass er einfach wusste, dass auch sie möglicherweise Verstärkung hatten – zwei Zombies und einen Serienmörder.
    Shanahan begann zu reden, bevor wir sie auch nur erreicht hatten. »Randy hat mir erzählt …«
    Tolliver unterbrach ihn mit einem Blick, der uns mitteilte, dass sie ihr Vorgehen im Voraus abgesprochen hatten.
    »Ich habe Patrick von der Situation erzählt«, sagte er. »Im Hinblick auf die Zombies, die Vermissten und den Mord von gestern Abend.«
    »Den ersten von
zwei
Morden dann also«, sagte Jeremy. »Wir waren am Schauplatz des zweiten, als du angerufen hast. Eine Frau, die ganz in der Nähe der ersten auf die gleiche Art umgebracht wurde. Eine junge, blonde,
schwangere
Frau.«
    Shanahans Stirn legte sich in Falten, dann schoss sein Blick zu mir herüber. Er wurde bleich.
    »Herrgott, nein – das würde ich nie tun. Eine Schwangere …? Das könnt ihr doch nicht wirklich …«
    Tolliver legte ihm wieder die Hand auf den Arm, aber diesmal schüttelte Shanahan ihn ab. »Nein, ich weiß schon, du willst ruhig bleiben und die Fakten besprechen, aber das hier ist lächerlich. Ich kann diese ganze Geschichte aufklären, angefangen bei diesem Jack-the-Ripper-Blödsinn. Dieser Brief …«
    Das Licht ging aus, und wir standen in vollkommener Dunkelheit. Ich fuhr herum, um Jeremy zu decken, aber seine Hand schloss sich bereits um meinen Arm. Clay packte mich am anderen Arm, und sie zerrten mich zum Ausgang.
    Nick stieß die schwere Tür der Sporthalle auf. Jeremy zog uns weiter bis zum Haupteingang. Dann stemmte er die Tür auf und winkte Nick und Clay zu, sie sollten einen Blick ins Freie werfen.
    Aus der Halle hinter uns hörten wir Hämmern. Antonio ging mit langen Schritten hin und riss die Tür wieder auf.
    Shanahans Stimme; sie klang schrill: »Ich hab dir doch gesagt, es ist eine Falle!«
    »Ihr da!«, donnerte Tolliver. »Sagt eurem Boss, er soll diese Tür augenblicklich aufmachen – ich habe zwei Kabalen im Kurzwahlverzeichnis …«
    »Jer? Sie sind am Hinterausgang«, rief Antonio. »Sie kriegen die Tür nicht auf.«
    Jeremy winkte mir, ich sollte ihm folgen, und kehrte zum Eingang der Sporthalle zurück. In dem schwachen Licht sahen wir, wie Tolliver und Shanahan sich gegen die Außentür warfen.
    »Sie klemmt …«, begann Jeremy.
    »Sie hat nicht geklemmt, als wir gekommen sind!«, brüllte Tolliver zurück. »Ich hab nachgesehen!«
    »Tonio«, murmelte Jeremy. »Geh und hilf Clay, die Tür da aufzumachen. Schick uns Nick wieder rein.« Er packte seinen Freund am Arm, bevor Antonio gehen konnte, und senkte die Stimme. »Sei vorsichtig.«
    »Ihr werdet wahrscheinlich feststellen, dass das mit einer Formel bewirkt wurde«, rief er Tolliver zu.
    »Einer Formel?«
    »Genau wie der Blackout, nehme ich an. Entweder das, oder wir haben einen Zombie irgendwo im Keller, der die Sicherung rausgehauen hat. Nicht so dramatisch wie eine Formel, aber genauso wirksam.«
    »Ihr glaubt, ich habe die Lichter ausgeschaltet?«, fragte Tolliver mit einem nervösen Lachen. »Bei Werwölfen? Die im Dunkeln sehen können? Und mich zusammen mit ihnen eingeschlossen?«
    »In vollständiger Dunkelheit sehen auch wir nichts«, sagte Jeremy. »Genauso wenig wie ihr. Was du dir als Arzt wahrscheinlich denken konntest.«
    Clays Schritte donnerten den Gang entlang. Sein Gesicht war rot, als sei er statt ein paar Meter ein paar Meilen weit gerannt.
    »Sie klemmt nicht«, meldete er schwer atmend. »Scheint auch nicht verschlossen zu sein. Antonio kann sie aufbrechen.«
    »Noch nicht«, murmelte Jeremy. »Sag ihm, er soll noch abwarten.«
    »Es ist eine Schließformel«, rief er zu Tolliver und Shanahan hinein. »Ihr habt jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder wir verlegen dieses Treffen – jetzt gleich –, oder
ich
erledige den Anruf bei der Kabale. Bei Benicio Cortez, der das Ganze wahrscheinlich viel weniger diplomatisch angehen wird.«
    Tolliver schwieg einen Moment lang. Dann sagte er: »Dort am Gang ist ein Besprechungsraum. Kleiner als die Halle, aber er hat Fenster. Dort können wir reden.«

[home]
Wahrheit
    I ch wollte Tolliver als Urheber des Stromausfalls nicht vollkommen ausschließen, setzte aber eher auf Shanahan. Seine schockierte Unschuld überzeugte mich ganz und gar nicht – ich hatte die gleiche Nummer schon bei zu vielen Mutts gesehen. Man tauchte auf ihrer Türschwelle auf, und sie standen da, stammelten und rissen die Augen auf bei dem bloßen

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