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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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geschaffen hatte, um sich vor denjenigen zu verbergen, die sich sein Unsterblichkeitsexperiment aneignen oder es beenden wollten.
    »Nur war er entweder nicht so gut, wie er glaubte, oder er hat die letzten paar Schritte überstürzt, weil seine Feinde ihm auf der Spur waren.«
    »Und das Portal ist fehlgeschlagen«, sagte Jeremy. »Der Magier hat es nicht rechtzeitig ins Innere geschafft.«
    »Nein,
das
war nicht sein Problem. Er …«
    Shanahan erstarrte. Dann taumelte er nach hinten; seine Hände drückten sich auf seinen Bauch. Sein Mund öffnete sich, als wollte er brüllen, aber es kam kein Geräusch, nur eine kleine Schwade von etwas Grauem, fast wie Rauch; dann brach er auf dem Boden zusammen.
    Tolliver stürzte vor. Nick riss mich nach hinten. Clay versuchte, einen Satz zu Jeremy hin zu machen, aber es wurde eher ein Torkeln daraus; sein Gesicht glänzte vor Anstrengung. Antonio fuhr zu Tolliver herum, und die Finger des Magiers hoben sich zu einer Rückstoßformel, aber Antonio hatte seine Handgelenke gepackt, bevor er sie vollenden konnte.
    Jeremy stürzte zu Shanahan hin, der sich auf dem Boden krümmte und etwas von sich gab, das ein Aufheulen vor Schmerz sein sollte, aber nur als wimmerndes Flüstern herauskam, sowie ein Atemzug, der nach verbranntem Fleisch stank.
    »Lasst mich doch helfen …«, sagte Tolliver, während er sich von Antonio loszureißen versuchte.
    »Bei was?«, fragte ich. »Ihn zu erledigen?«
    Tollivers Blick flog zu meinem Gesicht, und die kalte Wut darin versengte mich fast. Ich ging zu ihm hin, Nick so dicht neben mir, dass sein Arm mich streifte.
    »Und, wollt ihr uns dafür auch verantwortlich machen?«, fragte ich. »Vielleicht können wir eine Sicherung umlegen, aber das da können wir mit Sicherheit nicht. Das ist Magie, und es gibt hier nur zwei Formelwirker. Er wollte wohl etwas sagen, von dem du nicht wolltest, dass wir es hören?«
    »Du glaubst, ich habe das getan?«
    Shanahan lag jetzt still, die Augen offen und leer. Als Jeremy ihm die Augen schloss, brüllte Tolliver auf und begann wieder zu kämpfen.
    »Ihr habt ihn einfach sterben lassen! Ich hätte …«
    »Helfen können?«, fragte Jeremy, die Stimme trügerisch leise. »Niemand hätte ihm helfen können … indem er es rückgängig macht oder indem er es beschleunigt. Aber ich bin mir sicher, das ist dir nicht neu.«
    »Ich habe …«
    »Ich weiß nicht viel über Magie, aber es gibt keine andere Möglichkeit, dies zu bewirken – einen Mann von innen heraus zu verbrennen.« Er ging zu Tolliver hinüber. »Er wollte uns etwas über das Portal erzählen, etwas, von dem du nicht wolltest, dass wir es hören. Was …«
    Ein Schrei von draußen unterbrach ihn. Wir erstarrten alle. Ein weiterer Schrei, dann ein Lachen und das Aufklatschen eines Balls auf dem harten Boden. Teenager, die kamen, um den Basketballplatz zu nutzen.
    »Wie nah sind sie?«, murmelte Jeremy, als ich zum Fenster ging, um einen Blick ins Freie zu werfen.
    »Zu nah.«
    »Nick? Clay? Bringt Shanahan weg. Elena? Du findest einen Ort, an dem wir die Leiche verstecken können. Wir treffen uns am Ausgang in der Sporthalle.«
     
    Die Tür des Geräteraums war verschlossen, aber ich brach sie auf und räumte im Inneren etwas Platz frei.
    Clay versuchte Nick zu helfen, als der Shanahans Leiche in den Geräteraum brachte, aber er konnte sich kaum auf den Füßen halten, und Nick winkte ihn zur Seite.
    »Ist es bloß das Fieber?«, fragte ich. »Was ist mit deinem Arm?«
    Er legte mir den linken Arm um die Schulter – eine ungeschickte, ofenheiße Umarmung. Als er sich zu mir herunterbeugte, spürte ich, dass Wellen von Hitze von ihm ausgingen.
    »Mach dir um mich keine Sorgen, okay?«, flüsterte er. »Erledigt das, ich komme schon klar. Wenn du Deckung brauchst – Tonio und Nick, okay?« Ein leises Geräusch wie ein ersticktes Knurren. »Nicht ich – kein Verlass auf mich.«
    »Ich passe auf«, sagte Nick. »Du weißt, ich passe auf sie auf.«
    Clay bedeutete uns mit einer Handbewegung, dass wir in die Sporthalle hinübergehen sollten.
     
    Wir banden Tolliver mit einem Springseil die Hände zusammen, um ihn am Formelwirken zu hindern. Er schlug um sich, als sähe er sein Ende nahen. Aber das war kein Problem für Antonio, der den größeren Tolliver einfach vom Boden hob und sein Schlagen und Treten ignorierte.
    Wir brachten ihn in das angrenzende Waldstück.
    Jeremy schickte Nick, Clay und mich voraus, um das Gelände zu erkunden. Als

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