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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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verschwand.

[home]
Kontrolle
    I ch fand ein Fenster und öffnete es einen Spalt weit, um es bei Bedarf aufreißen und hindurchspringen zu können. Ein Sprung aus dem ersten Stock ist für einen Werwolf kein Problem, aber ich legte keinen Wert darauf, es in hochschwangerem Zustand zu tun; solange ich die Wahl hatte, würde ich die Feuerleiter nehmen.
    Nick hatte es kaum in sein Versteck geschafft, als Zoe und Hull um die Ecke kamen. Als sie den Durchgang entlanggingen, wurde Hull langsamer und hob den Kopf; ich sah, wie seine Nasenflügel sich blähten. Roses Gestank musste zwischen den Mauern noch in der Luft hängen. Aber nach einem Moment des Zögerns ging er weiter.
    »Ich sollte anrufen«, hörte ich Zoe sagen. »Sie wissen lassen, dass wir unterwegs sind.«
    Ein Schauer jagte an meinem Rückgrat entlang.
Sie?
O Gott, es waren also weitere Paranormale beteiligt. Natürlich – Zoe hatte schließlich ein Netz von Kontakten. Wahrscheinlich hatte sie ihm die Unterstützung weiterer Verbündeter versprochen, als er ihr die Beteiligung an seinem »Deal« angeboten hatte.
    Bedeutete das, dass auch diese anderen bereits von meinen Babys wussten? Ich kämpfte die aufsteigende Panik nieder. Eins nach dem anderen.
    Ich hatte Hulls Antwort nicht gehört, aber es musste wohl so etwas wie »Mach dir keine Mühe« gewesen sein, denn sie holte ihr Handy aus der Handtasche und schwenkte es ihm vor der Nase herum.
    »Fabelhafte moderne Erfindung«, sagte sie. »Ich brauche nicht mal stehen zu bleiben. Es ist keine Mühe.«
    »Glaubst du wirklich, sie brauchen im Augenblick eine Ablenkung? Warum hätten sie denn dann mich schicken sollen?«
    Ihn schicken? Arbeitete Hull für jemand anderen?
    Ich sah eine Gestalt am Ende des Durchgangs erscheinen. Der Bowlermann, der sich im Rücken der beiden näherte.
    Zoe blieb stehen. »Das stimmt, aber warum haben sie überhaupt jemanden geschickt? Warum haben sie nicht einfach angerufen?«
    Hull zuckte die Achseln. »Vielleicht konnten sie deine Zahl … deine Nummer nicht finden. Derlei erzählen sie mir nicht. Bitte, wir müssen uns beeilen.«
    Als Zoe sich nicht von der Stelle rührte, seufzte Hull und drehte sich zu ihr um.
    »Dies ist nicht gerade ein geeigneter Ort dafür, aber du wirst Schwierigkeiten machen, nicht wahr? Nichtsdestoweniger – ich kann die Gelegenheit nicht vorbeiziehen lassen, an den letzten Bestandteil meines Experiments zu kommen.«
    Und jetzt begriff ich. Zoe glaubte,
wir
hätten sie durch Hull holen lassen. Warum sollte sie auch nicht? Bei unserer letzten Begegnung hatte Hull unter unserem Schutz gestanden.
    Ich erinnerte mich, wie Tee zu Zoe gesagt hatte, sie sei in Gefahr.
    Der letzte Bestandteil. Die Sache, von der Rose gesagt hatte, Hull habe sie beschaffen wollen.
    Als ich das Fenster packte und aufriss, kam der Bowlermann in Sicht, ein riesiges Fleischermesser in der Hand.
    »Zoe!«, brüllte ich.
    Sie drehte sich um, als sie mich hörte, aber es war zu spät. Der Zombie holte aus, und das Messer jagte durch ihre Kehle. Sie taumelte; ihre Augen waren fassungslos. Dann stürzte sie.
    Der Zombie riss das Messer aus ihrem Hals und sah sich um. Ich torkelte vom Fenster fort, außer Sichtweite, den Blick noch auf Zoe gerichtet. Sie lag auf dem Rücken, den Kopf beinahe abgetrennt und nur noch durch die Wirbelsäule gehalten. Meine Fingernägel gruben sich in meine Handflächen, als ich sie beobachtete und mit meinem ganzen Willen wünschte, das aufgerissene Fleisch würde sich wieder zusammenfügen. Es tat es nicht.
    Der letzte Bestandteil eines Unsterblichkeitsexperiments. Ein quasi-unsterblicher Vampir.
    »Sie können ebenso gut herauskommen, Mrs. Danvers«, rief Hull.
    Ich brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass er damit mich meinte. Dann schob ich mich seitlich zum Fenster, wo ich hinausschauen konnte, ohne gesehen zu werden.
    »Ich kann Sie mit einer Formel jederzeit finden«, fuhr er fort. »Kommen Sie lieber heraus, solange ich noch in so guter Stimmung bin.«
    Ich antwortete nicht. Etwas wie Gereiztheit flackerte über Hulls Gesicht, aber er sprach keine Formel – vielleicht wollte er seine Kräfte aufsparen. Stattdessen gab er dem Zombie ein Zeichen, nach mir zu suchen. Ich ging meine Möglichkeiten durch. Ich konnte hinunterspringen, Hull überraschen und Nick den Zombie überlassen. Oder mir ein Fenster weiter unten am Durchgang suchen, mich davonschleichen, Nick auftreiben und mir mit ihm zusammen eine Strategie überlegen.
    Der Zombie

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