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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Antonio nach Toronto zu holen.
     
    Also waren wir bis auf weiteres zu fünft.
    Ich entdeckte Antonio und Nick als Erste und lief auf sie zu, so schnell ich eben watscheln konnte. Umarmungen, Küsse und Schulterklopfer folgten, und ich bin mir sicher, wer uns sah, musste davon ausgehen, dass wir uns seit Jahren nicht gesehen hatten, während es in Wirklichkeit nur ein paar Wochen waren.
    Antonio war seit ihrer gemeinsamen Kindheit Jeremys bester Freund gewesen, und auch Nick und Clay waren alte Freunde. Beide Sorrentinos waren dunkelhaarig und dunkeläugig. Nick war einen halben Kopf größer als sein Vater und besaß die gepflegte Attraktivität eines Mannes, der den Standpunkt vertritt, Friseursalons, Modemagazine und Hautcreme bräuchten nicht dem weiblichen Geschlecht vorbehalten zu sein, wenn ihm auch Gesichtsbehandlungen und Maniküren etwas zu weit gehen mochten.
    Unter normalen Umständen hätte Nick mich hochgerissen und geküsst, auf eine Art, die wirklich nicht mehr unter brüderlich lief. Heute allerdings ließ er es bei einer Umarmung und einem kurzen Kuss auf die Lippen bewenden.
    »Bin ich zu schwer zum Hochheben?«, fragte ich.
    Er lächelte. »Nein, ich bin bloß ein bisschen vorsichtig, was ich in der Öffentlichkeit mit einer schwangeren Frau anstelle.« Er beugte sich zu meinem Ohr herunter. »Warte noch etwas, nachher mache ich’s wieder gut.«
    »Das habe ich gehört«, sagte Clay.
    Nick grinste. »Natürlich hast du. Und sehen darfst du es auch, wenn du willst. Und vielleicht noch was lernen.«
    Clay murmelte irgendetwas dazu, und Nick drehte sich um, um zu antworten, aber sein Blick blieb an meinem Bauch hängen. Ein Ausdruck glitt über sein Gesicht hinweg, als wäre er sich immer noch nicht ganz sicher, was das war, woher es gekommen war und, wichtiger als alles andere, was es bedeuten würde.
    Ich griff nach seiner Hand und drückte sie. Unsere Blicke trafen sich, und ich lächelte ihn an. Er beugte sich zu mir herunter, um mich noch einmal zu küssen, und ich legte die Hände um seine unrasierten Wangen.
    »Zum Rasieren hat es wohl nicht mehr gereicht?«, zog ich ihn auf.
    »Ich lasse mir einen Bart wachsen.« Er legte den Kopf schief und warf sich in Pose. »Was meinst du?«
    »Sexy. Und das Grau gibt dir einen hübschen distinguierten Zug.«
    »Grau?« Seine Hände schossen zu seinem Gesicht hinauf.
    Hinter mir begann Antonio zu lachen; dann packte er mich in einer Umarmung, die mich diesmal wirklich vom Boden hochriss. »Dir ist klar, dass er jetzt den Rest des Tages vor dem Spiegel verbringen und nach dem Grau suchen wird?«
    »Ich finde es wirklich sexy«, sagte ich.
    Nick drehte sich zu Clay um.
    »Nein«, sagte Clay. »Du leihst dir meinen Rasierer nicht aus. Du hast’s wachsen lassen, du kannst es auch wieder loswerden.«
    »Bloß um Ärger zu machen«, murmelte Antonio mir zu.
    Er küsste mich auf die Wange und trat zurück, um mich besser mustern zu können. Er war der kleinste Angehörige des Rudels, fünf Zentimeter kleiner als ich mit meinen eins achtundsiebzig, und nach wie vor der muskulöseste und kräftigste. Er und Nick hatten sich Außenstehenden gegenüber als Brüder ausgegeben, seit ich sie kannte. Antonio war ein Teenager gewesen, als Nick geboren worden war, und hinzu kam noch, dass Werwölfe langsam altern und dass Antonio einen gesunden Lebensstil pflegte – die Zeiten, als sie auch nur als Vater und Sohn hätten durchgehen
können,
lagen Jahrzehnte zurück.
    »Du wirst von Mal zu Mal schöner«, sagte Antonio. »Schwanger sein steht dir.«
    Ich verzog das Gesicht. »Ich bin so dick. Ich gehe mit jeder Stunde in die Breite.«
    »Du bist schwanger. Niemand erwartet, dass du dünner wirst.« Antonio wandte sich an die anderen, den Arm immer noch um mich gelegt. »Ich habe gehört, ihr habt ein kleines Abenteuer für uns?«

[home]
Theorien
    I ch glitt neben Nick auf den Rücksitz, Clay quetschte sich auf der anderen Seite mit hinein.
    »Hey, Jer?«, sagte ich, während wir herumrutschten und nach den Gurten angelten. »Weißt du noch, als du den Explorer ersetzt hast und ich vorgeschlagen habe, das Modell mit der zweiten Rückbank zu kaufen? Es wäre wirklich eine gute Idee gewesen.«
    »Deshalb habe ich ja auch angeboten, hinten zu sitzen«, sagte Jeremy vom Beifahrersitz aus.
    »Und inwiefern würde das helfen? Ich bin nicht breiter als du. Die ganze zusätzliche Masse ist vorn.« Ich rammte Nicks Hüfte. »Du hast da noch ein paar Zentimeter Platz. Rück mal

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