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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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mir nicht, dass das Daddy Wolf ist.«
    »Erzähl’s ihr nicht«, sagte Clay, ohne sich umzusehen. »Geht sie nichts an.«
    Zoe verzog das Gesicht, während sie sich die Erde von den Kleidern klopfte. »Richtiger Ausbund an Südstaatencharme, was? Du könntest etwas so viel Besseres finden.« Ihr Blick fing meinen auf, und sie streckte sich wieder. »Nein? Sollen wir eine kleine Runde Fangen spielen, und ich probiere mal aus, ob ich dich umstimmen kann?«
    »Wenn wir noch mal Fangen spielen, wird dir der Ausgang nicht gefallen. Wenn ein Werwolf jagt, erwartet der Wolf in ihm, dass er seine Beute auch töten darf. Mit einer frustrierenden Jagd kann man klarkommen. Mit zweien nicht.«
    »Außer, die Beute kann gar nicht getötet werden.«
    »Der Jäger kann’s immerhin probieren.«
    Sie warf den Kopf zurück und lachte. »Touché. So reizvoll eine Jagd auch wäre, sie würde offensichtlich nicht die Sorte Frustration bei dir auslösen, die ich gern abbauen helfen würde. Ich gebe mich also geschlagen. Erzähl mir von diesem Brief, und wir werden sehen, an was ich mich erinnern kann.«
    Ich tat es, wobei ich verschwieg, wie wir an den Brief gekommen waren, wie wir das Portal geöffnet hatten und dass wir nach wie vor im Besitz des Briefes waren; stattdessen konzentrierte ich mich auf die Ergebnisse und die wenigen Informationen, die wir bisher hatten.
    Als ich fertig war, lehnte sie sich zurück und schloss die Augen. »Der
From-Hell
-Brief? Ich weiß, ich sollte mich an mehr erinnern, aber …« Sie sah mich an und schüttelte den Kopf. »Mich an einen Auftrag erinnern, den ich vor achtzig Jahren erledigt habe, das ist nichts anderes, als würde man einen hundertjährigen Menschen nach einer beruflichen Aufgabe fragen, die er mit zwanzig erledigt hat. Der Brief war von historischer Bedeutung, ja, aber die Begleitumstände des Diebstahls waren offenbar so normal, dass ich kaum noch etwas weiß außer der Tatsache, dass ich diesen Auftrag tatsächlich ausgeführt habe.«
    »Über dem ursprünglichen Aufbewahrungsort war eine Formel gewirkt worden. Weißt du das noch?«
    Sie nickte. »Eine Formel, die verhindern sollte, dass der Brief – all diese Briefe – von irgendeinem lebenden Wesen gestohlen werden konnten. Ich nehme an, irgendwer in dieser Polizeieinheit war ein Magier und hatte die Formel gesprochen, um die Briefe zu schützen. Deshalb hat der Käufer ja mich angeheuert.«
    »Dieser Käufer … weißt du noch, wer das war?«
    »Natürlich. Er ist … oder war … einer meiner langjährigen Auftraggeber.«
    Als sie nicht weitersprach, fragte ich: »Kannst du mir einen Namen nennen?«
    Sie erwiderte meinen Blick. »Lieber wäre es mir, wenn du ihn nennst, dann kann ich es bestätigen oder verneinen.«
    »Und
mir
wäre es lieber, du …«
    »Sein Enkel gehört nach wie vor zu meinen Auftraggebern, und ich gebe keine Informationen über meine aktuellen oder ehemaligen Kunden heraus, wenn es nicht einen wirklich guten Grund dafür gibt. Zugegeben, ein Zombies speiendes Portal klingt nach einem guten Grund, aber wenn du den Brief hast, wie du sagst, dann kennst du den Namen des Enkels bereits.«
    »Patrick Shanahan.«
    Sie nickte. »Der ursprüngliche Käufer war sein Großvater Theodore.«
    »Hat Shanahan den Diebstahl selbst in Auftrag gegeben?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Aber genau weißt du es nicht mehr.«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Weißt du noch, ob dein Auftraggeber spezifisch diesen Brief wollte? Oder einfach irgendwas aus der Ripper-Akte?«
    »Ich glaube, irgendwas … nein, vielleicht war …« Ein heftiges Kopfschütteln. »Da war noch irgendwas, aber ich komm nicht drauf.«
    Als ich in Clays Richtung sah, sagte sie: »Du brauchst jetzt nicht den Schläger zu rufen, damit er es aus mir rausprügelt.«
    »Das hatte ich …«
    »Wenn du deinen Freund herholen willst, um dir seine Meinung über meine Aufrichtigkeit anzuhören, nur zu, aber ich habe keinen Grund zum Mauern. Du hast mich gerade darüber informiert, dass es in meiner Stadt ein offenes Dimensionsportal gibt, das Zombies ausspuckt. Ich habe mein ganzes Leben hier verbracht und habe auch nicht vor umzuziehen, also wäre es mir ganz lieb, wenn dieses Portal wieder geschlossen würde.«
    »Das mag schon sein, aber ich bezweifle, dass Toronto im Begriff ist, in ein Dimensionsportal gesaugt zu werden, und die Zombies sind ja nicht hinter
dir
her.«
    »Das liegt daran, dass wir uns noch nicht begegnet sind. Zombies mögen Vampire nicht.

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