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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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verdreht und landete auf den Knien, bevor einer von ihnen mich packen konnte.
    Als ich auf dem Boden aufkam, wirbelte ich eine Wolke von Staub auf, die prompt zu einem Niesanfall führte. Ich drückte mir beide Hände auf Nase und Mund, um ihn zu ersticken.
    Clay ging neben mir auf die Knie. »Alles in Ordnung?«
    »Ungeschickt, das ist alles«, sagte ich. »Und das kann ich leider nicht mal auf die Schwangerschaft schieben.« Ich schluckte das nächste Niesen hinunter. »Und nachdem ich nun jedem hier im Haus mitgeteilt habe, dass wir da sind …«
    Etwas zischte neben mir. Ich drehte mich um und entdeckte eine Ratte, aufgerichtet und mit gebleckten Zähnen. Tiere, die zum ersten Mal einen Werwolf wittern, rennen meistens davon, aber Stadtratten haben die natürliche Furcht vor Raubtieren verloren. Diese hier öffnete das Maul, um wieder zu zischen. Clays Fuß erwischte sie an der Brust, und sie flog quer durchs Zimmer und klatschte an die Wand.
    »Volltreffer!«, sagte Nick.
    Clay verzog nur die Lippen.
    »Ratten hast du noch nie sonderlich gemocht, was?«, fragte Nick.
    »Verseuchtes Ungeziefer«, sagte Clay, »schlimmer als Aasfresser. Hier wimmelt es davon, da muss irgendwo ein Nest sein.«
    Eine weitere Ratte spähte durch eine halboffene Tür zu uns herein; ihre Nase zuckte. Dann sprang sie vorwärts. Clay trat sie neben ihre Schwester an die Wand.
    »Die Nächste gehört mir«, sagte Nick.
    »Tut mir leid, Leute«, sagte ich im Aufstehen. »So viel Spaß das Rattenkicken euch macht, wir …«
    Ich brach ab und atmete ein. Die nächste Ratte war in der Tür erschienen. Nick nahm den Fuß nach hinten. Ich stürzte vor, trat die Ratte von der Schwelle und schlug die Tür zu.
    »Was denn, Rattenkicken ist nur Clay erlaubt?«, fragte Nick.
    »He Jungs, wollt ihr unbedingt, dass Rose uns hört, wenn sie hier ist? Ich hab die Tür zugemacht, weil mit diesen Ratten irgendwas nicht stimmt. Riecht ihr es nicht?«
    Nick schüttelte den Kopf, aber Clay ging zu den toten Ratten hinüber, ging in die Hocke, schnupperte und verzog das Gesicht.
    »Krankes Ungeziefer, ich sag’s doch.« Noch ein Schnuppern. »Was ist das?«
    »Ich weiß es nicht, aber …«
    Am Ende des Gangs knarrte ein Dielenbrett. Clay formte mit den Lippen ein lautloses »Scheiße«. Nick griff mechanisch nach der nächsten Tür – der zu dem Rattenzimmer –, hielt aber inne, bevor jemand etwas sagte.
    Jeremy und Antonio erschienen um die Ecke und kamen auf uns zu.
    »Irgendwas gefunden?«, flüsterte Antonio. »Wir dachten, wir hätten Lärm gehört.«
    »Clay hat ein Nest von kranken Ratten entdeckt. Wir haben einen Schreck gekriegt. Tut mir leid.«
    Jeremy ging neben den beiden toten Ratten in die Hocke.
    »Sie riechen krank«, sagte ich. »Was ist es?«
    »Nichts, das ich kenne. Du hast gesagt …«
    Klauen kratzten an der geschlossenen Tür. Jeremy zeigte hin. Ich nickte. Er winkte uns, wir sollten zurücktreten, öffnete die Tür einen Spalt weit und lehnte sich gegen sie, um mehr sehen zu können.
    Am Fuß der Tür sah ich winzige Zähne und Klauen aufblitzen. Neben mir stellte Clay sich auf die Fußballen, angespannt, bereit vorzustürzen, wenn eins der Tiere es fertigbringen sollte, sich durch den anderthalb Zentimeter breiten Spalt zu zwängen. Einen Moment später zog Jeremy die Tür zu und drehte sich zu uns um.
    »Ich werfe mal einen näheren Blick da rein.«
    Jeremy winkte Clay zur Tür hin, damit er dort als Rattenbekämpfer wirken konnte. Clay stieß die Tür auf und trat die erste Ratte, die auf ihn zusprang, gegen die Wand. Die beiden nächsten wichen zischend und schnarrend zurück. Von da, wo ich stand, konnte ich einen Blick ins Innere werfen – ein kleiner Raum mit einer Decke und ein paar Kisten darin. Nach zwei Schritten in den Raum hinein tippte Jeremy Clay auf die Schulter, um ihm zu sagen, dass sie sich wieder zurückziehen konnten. Ein letzter Tritt und ein Fiepen, und Clay machte Anstalten, die Tür zu schließen, als Jeremy ihn zurückhielt.
    »Was ist das?«, fragte er, während er auf den Fußboden zeigte. »Du hältst die Viecher von mir fern, und ich sehe mal …«
    Clay schoss nach vorn und hob das Ding, was es auch war, rasch auf.
    »Natürlich kannst du es auch selbst tun«, sagte Jeremy, als Clay rückwärts wieder herauskam und die Tür zuschlug.
    »Was ist das?«, fragte ich.
    Clay hielt etwas hoch, das aussah wie ein angenagtes Würstchen. Dann bemerkte ich den Geruch.
    »Ein Finger«, sagte ich mit

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