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Blut der Wölfin

Blut der Wölfin

Titel: Blut der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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von der anderen Straßenseite.
    »Ich wusste doch, früher oder später würden sie anbeißen«, sagte ich. »Zoe? Einer von meinen Zombiestalkern hat uns entdeckt, also müssen wir die Unterhaltung hier unterbrechen. Kann ich dich später anrufen?«
    »Ist das eine höfliche Version von ›Verschwinde‹?«
    »Wenn du nach rechts siehst, wirst du möglicherweise jemanden sehen, der für dieses Wetter entschieden zu warm angezogen ist.«
    »Oh, ich bin mir sicher, du sagst die Wahrheit über den Stalker. Ich meine in Bezug auf den Teil, dass ich gehen soll.«
    »Natürliche Abneigung hin oder her, dieser ist an mir interessiert. Aber wenn er sich tatsächlich dich vornimmt, wir erwischen ihn.«
    »Das ist wirklich reizend von dir, aber die Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit.« Sie ließ die Zähne aufblitzen. »Ist schon lang her, seit ich einen Zombie getroffen habe.«
    »Vergiss es«, sagte Clay. »Wenn wir noch irgendwas von dir brauchen, melden wir uns.«
    »Aha, so funktioniert das also, Professor? Ich gebe, ihr nehmt?«
    »Nein, du gibst uns Informationen, wir geben dir eine zombiefreie Stadt.« Clay wandte sich mit einer ruckartigen Kinnbewegung an Nick und mich. »Los, kommt.«
    Ich brachte für Zoe ein entschuldigendes Achselzucken und ein halbes Lächeln auf; ebenso wenig wie Clay hatte ich den Wunsch, eine Fremde mit auf die Jagd zu nehmen. Selbst Nicks gemurmeltes »Sorry« klang halbherzig.
    »Wie lang ist es her, dass du wirklich in Toronto gelebt hast?«, rief Zoe mir nach, als wir uns in Bewegung setzten.
    Ich drehte mich stirnrunzelnd um.
    »Ein paar Jahre, wette ich«, fuhr sie fort. »Und das hier« – sie schwenkte die Hand über die Szenerie vor uns hinweg, eine Baustelle neben der anderen – »sieht wahrscheinlich nicht mehr besonders vertraut aus. Aber ich kenne mich aus. Ich verdiene mir hier meinen Lebensunterhalt. Ich kenne jeden Durchgang, jede Abkürzung und jedes Versteck.«
    »Wir kommen klar«, sagte Clay, während seine Finger sich um meinen Arm schlossen.
    »Mit eurem übermenschlich guten Geruchssinn? Funktioniert im Wald ganz blendend, da bin ich mir sicher. Oder in einer ruhigen Wohngegend. Aber hier? Wittern Sie mal ordentlich, Professor. Smog, Autoabgase, Dachpappe. Es würde helfen, jemanden dabeizuhaben, der zum Verfolgen keine Witterung braucht.«
    Ich sah Clay an, aber sein Blick war abgeschweift, und er musterte die Straße. Er erwog das, was Zoe gesagt hatte, aber mehr noch sah er sich nach dem Zombie um; jeden Moment, den wir hier standen und debattierten, konnte sich der Verfolger dazu entschließen, dass dies nicht der richtige Ort oder Zeitpunkt für einen Angriff war.
    »Mach, was du willst«, sagte er schließlich. »Solange du uns nicht in die Quere kommst.«
     
    Die Frage war jetzt, wohin wir den Zombie locken konnten, um ihn zu töten. Wir waren mitten in der Innenstadt, und es war ein Werktag. Ich schlug vor, auf das Universitätsgelände zurückzukehren.
    »Zu offen.« Clay spähte die Straße entlang. »Das Museum wäre gut. Ein umbauter Raum und bei diesem Choleraalarm wahrscheinlich nicht zu voll. Da muss es eine Menge ruhige Ecken geben, in die wir ihn locken können.«
    »Aber da kriegen wir ein Einlassproblem«, sagte ich. »Ich bezweifle, dass er das Eintrittsgeld in der Tasche hat.«
    »Wenn das euer einziges Problem ist, habt ihr heute Glück«, bemerkte Zoe. »Alle kulturellen Stätten bieten diese Woche freien Eintritt. Ein Anreiz für den Tourismus in Anbetracht der Probleme mit dem Wasser. Ich wollte heute Nachmittag mal in der Gemäldegalerie vorbeischauen, mir ein paar geschäftliche Möglichkeiten ansehen.«
    »Das Museum«, entschied Clay.
     
    Auf dem Weg zum Royal Ontario Museum, das noch genau einen Häuserblock weit entfernt war, rief ich Antonio an und erzählte ihm, dass wir einen der Zombies aufgetan hatten. Er und Jeremy würden sich auf den Weg nach Cabbagetown machen und auf seine Anlieferung warten.
    Ich beendete das Gespräch, als wir gerade die Vortreppe erreicht hatten, und dann stellte ich fest, dass Clay nicht mehr neben mir war. Er war vier Meter hinter mir stehen geblieben und starrte finster zu einem Bauschild hinauf.
    »Was zum Teufel machen die eigentlich mit dem Museum?«
    »Generalüberholung«, sagte ich. »Hier entsteht ein verjüngter und revitalisierter kultureller Anziehungspunkt und ein neuer städtebaulicher Akzent für Toronto.«
    »Akzent? Nach dem Bild da wird es aussehen, als wäre es mit einem

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