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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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»Mein Name ist Rebekka Holm, und das ist Reza Aghajan. Wir sind von der Mordkommission Kopenhagen. Haben Sie ein Büro, wo wir miteinander reden können?«
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm, während sie sich vorstellte, und er starrte wie paralysiert auf diese Hand, so schmächtig und fein, genau wie Kissis, dann nickte er und ging mit langsamen, fast schleppenden Schritten zu seinem Büro. Die Polizeibeamten folgten ihm. Alles geschah wie in Zeitlupe. Die gerahmten Lithografien an den Wänden, an denen er schon Tausende von Malen vorbeigegangen war, ohne stehen zu bleiben und zu sehen, was sie eigentlich zeigten, stellten plötzlich etwas dar. Jetzt sah er es deutlich. Die blauen Punkte verwandelten sich in einen Elefanten. Ein Elefant war das also, und dort war ein orangefarbenes Eichhörnchen. Einen Moment lächelte er glücklich vor sich hin und war plötzlich dankbar, dass er vor ihnen ging, ansonsten hätte man das Lächeln auch missverstehen können. Allein durch den Gedanken, missverstanden, vielleicht sogar für etwas verdächtigt zu werden, wurde ihm kalt vor Angst, der Schweiß lief ihm unter dem steifen Hemd hinunter, der Puls schlug hart im Hals, und die wohlbekannten Magenschmerzen meldeten sich mit voller Wucht zurück. Er stieß die Bürotür mit einer abrupten Bewegung auf, die die Erschöpfung verbarg, die er in Wirklichkeit empfand.
    »Wir können uns hier hereinsetzen.«
    Die beiden Polizisten traten mit ernsten Gesichtern ein.
    »Sie sind der Leiter der Einrichtung?«
    Er nickte fast unmerklich. Der Polizist mit dem Migrationshintergrund trat zu ihm hin, seine Pupillen waren groß, sie verdeckten die braune Iris fast ganz. Es sah unheimlich aus. Versuchten sie, ihn einzuschüchtern?
    »Wir sind hier, weil eine Ihrer Mitarbeiterinnen, Kirsten Schack oder Kissi …«
    Peter Lindgren wurde blass und streckte die Hand nach dem Türgriff aus. »O nein. Nicht Kissi.«
    »Es tut uns leid, Ihnen mitteilen zu müssen, dass Kirsten Schack gestern …«
    »Nein, nein …«
    Rebekka kam nicht weiter, bevor Peter Lindgren wie eine Stoffpuppe vor ihren Augen in sich zusammenfiel. Reza brachte ihn schnell in eine stabile Seitenlage und tastete nach seinem Puls, der schnell und unregelmäßig war. Sie rüttelten leicht an ihm.
    »Hallo, Peter Lindgren, hören Sie uns?«
    Peter Lindgren antwortete nicht, nur ein schwaches Röcheln kam von ihm. Rebekka drückte die 112 und rief nach ein paar Mitarbeitern, die erschrocken zu ihnen gelaufen kamen. Peter Lindgren stöhnte schwach, was Rebekka darin bestärkte, dass er trotz allem lebte. Kurz darauf waren in der Ferne Sirenen zu hören, die sich näherten. Eine jüngere dunkelhaarige Frau, von der Rebekka annahm, dass sie eine der Angestellten war, begann heftig zu weinen. Der Krankenwagen traf ein, und wenige Minuten später hatten die Sanitäter Peter Lindgren auf die Trage gelegt und waren mit Blaulicht mit ihm davongefahren. In dem Moment piepste Rebekkas Handy. Es war Brodersen, der simste, dass Kissis Schwester, Karen Schack, verlangte, so schnell wie möglich mit jemandem zu sprechen, da sie große Angst hatte. Rebekka und Reza versammelten die Angestellten von Lundely in der Kantine und überbrachten ihnen die tragische Nachricht und informierten sie so undramatisch wie möglich darüber, dass ihrem Chef, Peter Lindgren, schlecht geworden war und dass es sich wahrscheinlich nur um eine vorübergehende Schockreaktion handelte. Die Mitarbeiter reagierten unterschiedlich, wie das immer der Fall ist, einige brachen weinend zusammen, andere waren wie versteinert, außerstande zu reagieren. Zwei Polizisten und ein Krisenpsychologe wurden angefordert, und Rebekka und Reza erklärten, dass sie zurückkommen würden, um jeden Einzelnen ausführlicher zu befragen. Dann machten sie sich auf den Weg nach Taarbæk, wo Karen Schack wohnen sollte.
    »Eine ziemlich heftige Reaktion.« Reza zog die Brauen hoch, was ihn wie einen Clown aussehen ließ und Rebekka gewöhnlich zum Lachen brachte. Jetzt runzelte sie nur die Stirn und nickte nachdenklich. Kissi Schacks Tod hinterließ wirklich einen beachtlichen Eindruck.
    ____
    Rebekka konzentrierte sich auf die Fahrt nach Taarbæk, während Reza munter drauflos redete. Er beschrieb gerade einen speziellen und besonders leckeren persischen Eintopf, khoresht , mit Lammfleisch, Bohnen und unendlich vielen verschiedenen Gewürzen. Rebekka lief alleine vom Zuhören das Wasser im Mund zusammen, und sie bat ihn aufzuhören. Seit sie

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