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Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Blut für Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Blut für Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Hastrup
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Whiteboard.
    »Sie ist ungewöhnlich brutal misshandelt worden. Daran besteht kein Zweifel.«
    Die Rechtsmedizinerin drehte sich zu ihnen um und warf ihnen über den Mundschutz hinweg einen scharfen Blick zu.
    »Die Verletzungen im Gesicht und am Kopf lassen darauf schließen, dass sie überfallen und mit einem mittelgroßen Gegenstand mit scharfen Kanten niedergeschlagen wurde, bei dem es sich um einen kleineren kaputten Pflasterstein handeln könnte, wie er auch am Tatort fehlt.« Sie sah sie kurz an. »Die Ermordete hat einen Schädelbruch am Hinterkopf, die Verletzung ist rundlich und wurde höchstwahrscheinlich dadurch verursacht, dass sie mit dem Kopf gegen die Eisenkanone am Tatort gefallen ist, was die vorläufigen Blutproben auch bestätigen. Die Schläge auf den Kopf, insgesamt drei, kamen von oben. Wir haben zehn kräftige Schläge ins Gesicht gezählt, die ihr den Kieferknochen, die Nase und einige der feinen Gesichtsknochen mitten im Gesicht zertrümmert haben; unter anderem ist das linke Auge ganz in die Augenhöhle gedrückt, und wenn sie überlebt hätte, wäre sie auf diesem Auge zu hundert Prozent blind gewesen. Die Hände weisen mindestens zehn Abwehrverletzungen auf, die darauf schließen lassen, dass sie um ihr Leben gekämpft hat. Aus dem Obduktionsbericht wird auch hervorgehen, dass es keine Anzeichen für sexuelle Handlungen gibt.«
    Sie nickten, und Inge Aamund hob den rechten Arm der Leiche leicht an, sodass sie die Reihe rissähnlicher Wunden auf dem Handrücken besser sehen konnten, dann drehte sie sich zu einem kleineren Stahltisch um und griff nach dem abgetrennten Arm.
    »Der linke Arm wurde, wie bekannt, nach Todeseintritt von einem Rasenmäher abgetrennt, was deutlich an den pergamentartigen Veränderungen der Haut zu sehen ist, wo die Messer des Rasenmähers den Arm abgeschnitten haben. Der Arm weist ansonsten die gleichen Verletzungen wie der rechte Arm auf, das heißt, dass sie noch beide Arme hatte, als sie überfallen wurde.« Rebekka und Brodersen sahen sich den abgetrennten Arm an, den die Rechtsmedizinerin hochhielt, wohingegen Reza unbeweglich an seinem Platz stehen blieb und starr vor sich hin guckte. Er war blass, und auf seiner Stirn standen Schweißperlen. Die Rechtsmedizinerin fuhr unangefochten fort: »Sie hat natürlich einige blaue Flecken am Körper, schließlich ist sie vom Weg in den Wallgraben hinuntergefallen oder gestoßen worden, und das sind gut und gern zehn Meter, doch die inneren Organe haben weder von dem Sturz noch durch die Gewalteinwirkung Schaden genommen.«
    »Wie lautet die konkrete Todesursache?« Brodersen war ungeduldig, er trippelte auf den kalten Fliesen hin und her, und das Geräusch hallte von den gefliesten weißen Wänden wider.
    »Ja, wie lautet die Todesursache?« Inge Aamund schnitt eine Grimasse, woraufhin sich ihr Mundschutz an einer Seite zusammenknüllte. »Wir haben natürlich ein MRT gemacht, wie es hier üblich ist, und der Scan hat ausgeprägte Hirnblutungen gezeigt. Die Obduktion hat keine anderen tödlichen Verletzungen ergeben, sodass als Todesursache die Hirnblutungen angesehen werden müssen. Bei dem Sturz hat sie sich ein paar kleinere Wirbelverletzungen und ein paar gebrochene Rippen zugezogen, doch zum Tod geführt haben die Hirnblutungen.«
    »War sie sofort tot?«
    »Nein, sie wurde höchstwahrscheinlich bewusstlos geschlagen, aber gestorben ist sie erst später. Wenn man sich die Verletzungen näher ansieht, sieht man an den Wundkanten eine Vitalreaktion. Das heißt, dass einige Zeit zwischen den Verletzungen und dem Todeszeitpunkt vergangen ist. Das Gleiche gilt für die Blutungen im Gehirn. Auf gut Dänisch gesagt, hat sie noch mehrere Stunden gelebt, vielleicht bis zu zwölf, bevor sie ihren Verletzungen erlegen ist. Das stimmt auch mit dem Blut überein, das wir in den Luftwegen und den Därmen gefunden haben.« Inge Aamund ging um den Obduktionstisch herum und zeigte auf einen Stapel Papiere.
    »Wenn ihr euch das Nomogramm anseht, das wir aus der Körpertemperatur und der Außentemperatur, die gestern Nacht um das Kastell gemessen wurde, erstellt haben, kommen wir zu dem Schluss, dass der Todeszeitpunkt irgendwo zwischen drei und sechs Uhr morgens liegen muss, vermutlich zum hinteren Ende der Zeitspanne hin.«
    Rebekka schauderte. Sie stellte sich vor, wie Kissi Schack verletzt im nassen Gras gelegen hatte, und hoffte, dass die Frau die Zeit bis zu ihrem Tod bewusstlos gewesen war.
    Die Rechtsmedizinerin ging

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