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Blut klebt am Karlspreis

Blut klebt am Karlspreis

Titel: Blut klebt am Karlspreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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schnell die Hütte.“ Er habe keine Lust, sich von den Faulpelzen das Geschäft verderben zu lassen, als Immobilienmakler habe er verständlicherweise kein Interesse, das Haus nicht merkantil nutzen zu können.
    Ob er schon lange als Makler tätig sei, fragte ich vorsichtig. Brandmann verneinte. „Erst seit meinem Ausscheiden als Offizier aus der Bundeswehr im vergangenen Jahr.“
    Damit hatte er meinen Verdacht bestätigt. „Bei der FmAKp 911?“
    „Woher wissen Sie das?“ Brandmann fragte mich weniger verblüfft als vielmehr fordernd.
    Bei der Fernmeldeausbildungskompanie sei ich auch einmal gewesen, antwortete ich bereitwillig, das sei aber fast zwanzig Jahre her.
    „Wie dem auch sei, das spielt keine Rolle.“ Brandmann kam wieder zum Thema. „Ich will an mein Eigentum und zwar so schnell wie möglich. Haben Sie verstanden, Herr Grundloch?“
    Ich würde mein Bestes tun, versicherte ich, bevor ich das Telefonat beendete, darauf könne sich Herr Bratpfann verlassen. „So ein Arschloch“, ereiferte ich mich, als Sabine lächelnd ins Büro trat.
    „Von solchen Arschlöchern leben wir, Tobias“, entgegnete sie sachlich- Sie hatte sich auf die Schreibtischkante gehockt und hielt Notizblock und Bleistift bereit. „Willst du mir das Schreiben an die Hausbesetzer und ans Gericht diktieren?“
    Ich wusste zwar vieles, was ich mit Sabine lieber täte, aber ich ergab mich stöhnend meinem beruflichen Schicksal. Die Forderung an die Studenten, rechtswidrig genutztes Eigentum unverzüglich freizugeben, war schnell formuliert. Ich kündigte den Besetzern eine gewaltsame Wiederherstellung des rechtlichen Zustandes für den Fall an, dass sie den berechtigten Ansprüchen des Hauseigentümers nicht freiwillig nachkommen würden. „Hast du überhaupt die Namen der armen Socken?“, fragte mich meine Sekretärin.
    „Nein“, antwortete ich vergnügt, „und das ist auch gut so. Wir schicken den Brief per Einschreiben an die Hausgemeinschaft.
    Dann fühlt sich niemand persönlich angesprochen und der Brief kommt postwendend als nicht zustellbar zurück.“ Damit hätten die Studenten Zeit gewonnen, die ich ihnen allemal gönnte. Gleichzeitig konnte ich unserem Mandanten vermelden, ich hätte weisungsgemäß die ersten Schritte eingeleitet. „Das klappt?“, fragte Sabine skeptisch.
    Für einen Teilerfolg würde es zunächst reichen, wiederholte ich mich. „Ich werde morgen zu den Jungs gehen und mich mit ihnen unterhalten“, sagte ich zu ihr, „gemeinsam werden wir schon eine Lösung finden.“

Strohfeuer
     
     
     
    Dieter hatte zumindest so viel Anstand, mit seinem Telefonanruf zu warten, bis Sabine und ich am Frühstückstisch in meiner Wohnung am Templergraben saßen. „Da haben wir den Salat!“, schimpfte er statt einer Begrüßung. ‘Das verhieß nichts Gutes’, dachte ich mir. „Was gibt’s denn?“, fragte ich meinen Brötchengeber gelassen. „Wir stehen am Pranger, Tobias!“ Dieter konnte sich nicht beruhigen.
    Ich verstand ihn nicht. „Wieso?“
    „Du brauchst heute nur die Aachener Zeitung aufzuschlagen, dann weißt du, was ich meine. Das Blatt schreibt heute von einem auswärtigen Hausbesitzer, der Aachener Studenten die Wohnung entziehen wolle.“ Dieter schnappte aufgeregt nach Luft, bevor er mit der Lektüre fortfuhr. „Eine renommierte Aachener Anwaltskanzlei mit Sitz an der Theaterstraße, die üblicherweise nur Mandanten aus der feineren Gesellschaft vertritt, sei auf die Studenten angesetzt worden, um sie zu vertreiben.“ Er raschelte mit der Zeitung. „Garniert ist das Pamphlet mit einigen Zitaten von Studenten. Wir werden als skrupellose Vertreter kapitalistischer Interessen bezeichnet oder als Juristen ohne Menschlichkeit.“
    „Aber Namen hat man nicht genannt?“, unterbrach ich ihn kurzerhand.
    Dieter verneinte.
    „Und der Hinweis, man habe abends in der Kanzlei nachfragen wollen, um uns die Möglichkeit der Stellungnahme zu geben, der fehlt garantiert auch nicht.“ Schulz war verblüfft. „Woher weißt du das, Tobias?“
    Die von der Zeitung seien doch nicht blöd, antwortete ich ihm. „Die warten jetzt, bis wir uns melden und können uns dann mit Namen nennen.“ Das Vorgehen sei geschickt. „So können wir dem Schreiberling nichts. Lass’ mich einmal raten.“ Ich nannte Schulz den Namen eines AZ-Reporters. „Ist das der Autor des Berichts?“
     
     
    Er war es tatsächlich, wie mein Freund bestätigte. Damit wurde mir vieles klar; das war der Reporter, der mir bei

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