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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Klang in der Stimme.
    Mein Bruder gab einen Unmutslaut von sich, zog die Brauen zusammen und betrachtete das Display, als könne er ihm auf diese Weise sämtliche Geheimnisse entlocken. Houndini lässt grüßen? Wohl doch nicht, denn er hob den Kopf und sah Darian zweifelnd an. „Du bist dir ganz sicher, dass die Nummer in den Irak führt?“
    Wortlos zog Darian das BlackBerry hervor, öffnete demonstrativ die Kontaktliste und scrollte ein paar Zeilen hinab. Dann schien er das Gesuchte gefunden zu haben und öffnete die Datei. „Da, bitte sehr. Mein Kontakt im Irak hat ebenfalls die gleiche Vorwahl, jedoch einen anderen Hausanschluss. Zufrieden?“
    Nicht ganz, mein Schatz. Wieso wusste von uns keiner etwas davon? Selbst mein Bruder wirkte erstaunt und Jason war nicht da, um uns das Gegenteil zu beteuern. Daher war meine nächste Frage nur lo-gisch: „Und dein Kontaktmann im Irak heißt wie, bitte schön?“
    Sein nun folgendes Lächeln sorgte nicht unbedingt dafür, dass ich mich beruhigter fühlte. Doch seine kommende Antwort bewirkte erst, dass ich mich geschockt auf das Polster sinken ließ: „Mein Kontakt ist eine Frau, Faye, und ihr Name lautet Shekinah.“

Kapitel zweiunddreißig
    I ch hasste es, wenn er das tat! Und er machte es regelmäßig wieder. Oh, wie ich das hasste. Ständig nur Bröckchen, bis sich die ganze Wahrheit nicht mehr verstecken ließ. Puzzlestücke, winzige Knöchelchen, dünne Schnipsel, nach denen der hungrige Geist in seiner Suche nach dem großen Ganzen schnappte. Argh! Ich könnte schreien.
    Vermutlich tat ich das auch. Gedanklich zumindest - und das kombiniert mit der bittersüßen Phantasie von seiner Vierteilung auf altrömische Art, stilvoll zwischen vier schwarzen Hengsten in der Arena des Amphitheatrum Flavium festgebunden. Ich könnte ihn auch auf kleiner Flamme köcheln lassen. Ganz langsam.
    „Das hat durchaus etwas von robuster Brutalität“, vernahm ich Darians belustigt klingende Stimme und versah ihn mit einem gereizten Blick.
    Abwehrend hob er beide Hände und wich einen Schritt zurück. ..Nicht aufregen, Schatz. Ich hätte es erwähnt, sobald es an der Zeit gewesen wäre...“
    Beißende Ironie durchtränkte meinen Blick. Na sicher doch.
    „... Des Weiteren wäre es für dich nicht von Bedeutung gewesen, denn Shekinah spricht kein Englisch ...“
    Ach! Lauernd musterte ich meinen Gatten. Ich hätte mich mit ihr schon irgendwie verständigt, mein Schatz.
    „... und die Kontakte fanden hauptsächlich über Kahina statt.“
    Mein Augenspiel wurde mordlüstern. Was du nicht sagst.
    Vorsichtig stellte Alistair nun seine Tasse ab, zog meinen Mann dezent beiseite und murmelte: „Mach so weiter, und sie springt dir gleich an die Gurgel.“
    „Was schlägst du vor?“, flüsterte Darian zurück und ließ mich dabei nicht aus den Augen.
    „Probiere es mit einer Entschuldigung, alter Junge.“ Mein Bruder klopfte ihm kollegial auf die Schulter. „Glaub mir, meist funktioniert
    das.“
    „Wenn nicht?“
    Er zeigte ein Wolfsfeixen. „Dann solltest du dich zügig zwischen Sarg und Aschenbecher entscheiden.“
    Bei einem solchen Dialog sollte ich ernst, geschweige denn erbost bleiben? Das war kaum möglich. Nur mühsam konnte ich das verräterische Zucken meiner Mundwinkel unterdrücken. Ich muss wohl kaum erwähnen, dass die beiden Männer es bemerkten und sich entsprechend anstrengten, um mich vollends zum Lachen zu bringen.
    Als mein Mann schließlich binnen weniger Sekunden aus einem Taschentuch eine Rose bastelte, vor mir auf ein Knie sank und mich mit bettelndem Blick ansah, hatte er endgültig gewonnen. Mein Ärger war verraucht.
    „Kahina gab mir die Nummer, als wir in den Staaten waren, Faye. Sie bat mich, mit ihr in Verbindung zu bleiben, wodurch ich auch mit Shekinah in Kontakt kam.“ Er schenkte mir sein charmantestes Lächeln. „Kannst du mir verzeihen?“
    Natürlich vergab ich ihm diese kleine List. Wieder einmal. Kopfschüttelnd nahm ich die Papierblume entgegen und er krönte mein Nachgeben mit einem langen, zärtlichen Kuss.
    „Hervorragend“, kommentierte mein Bruder die Versöhnung, klatschte Beifall und zog sein eigenes Telefon aus der Hosentasche. „Dann sollten wir vielleicht herausfinden, zu wem diese Nummer gehört.“
    Bevor er die Nummer jedoch eintippen konnte, legte Darian seine Hand darauf. „Nein, nicht auf diese Weise, Alistair. Wer immer am anderen Ende abnehmen wird, kann vielleicht sehen, von wo aus er angerufen wird. Obwohl

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