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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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    „Sicher.“ Ich sah Kahina auf der Terrasse verschwinden, um das nötige Telefonat zu tätigen und wies in ihre Richtung. „Sollten wir nicht warten, bis sie wieder da ist?“
    Darian blickte kurz in ihre Richtung. „Nicht nötig. Sie wird gleich zurück sein.“
    Zögerlich nahm ich das Smartphone aus meiner Tasche und schickte ein erneutes Stoßgebet ab, damit Luzifer nicht auf Knopfdruck im Raum erscheinen würde. Als er nach Betätigung des Tastenfelds tatsächlich fern blieb, atmete ich erleichtert durch und ahnte, dass er-ähnlich wie sein Flügelkollege Michael - irgendwie meine Gedanken empfangen konnte.
    Selbstredend betrachtete mein neugieriger Bruder meine Errungenschaft sogleich mit Argusaugen. „Neu?“
    „Geliehen“, antworte ich knapp und klickte mich durch die Anwendungen. Flugs hatte ich das Gesuchte gefunden, öffnete die Galerie und das erste Bild. Da gesellte sich Kahina wieder zu uns und reichte Darian sein Telefon zurück. „Erledigt. Sie wird wachsam sein und selbst einige Nachforschungen anstellen.“
    „Wow!“, platzte indes mein Bruder heraus und langte spontan nach meinem Handy. „Wo immer du das herhast... frag nach, ob ich auch eins kriegen kann.“ Kaum hielt er es in den Händen, begann es zu glühen. Vor Schmerz aufbrüllend, schleuderte er es reflexartig von sich.
    Während das Telefon mehrere Saltos in der Luft drehte und nach einer ellipsenförmigen Flugbahn auf dem Boden aufkam, stierte ich auf die deutlichen Brandmale in Alistairs Handinnenfläche. Dann vernahm ich Darians Fluch und lenkte mein Augenmerk ebenfalls auf die Überreste meines Telefons.
    „Oh nein!“, bestürzt sank ich neben dem zerstörten Gerät auf die Knie und wagte kaum, danach zu greifen. Noch flackerte das Display matt, so als läge es im Sterben. Das Glas war geborsten, das Gehäuse gebrochen und ein Teil davon abgeplatzt. Mit einem leisen Summen verlosch das Glimmen und ich wusste, es war Schrott. Die Bilder der Schriftrolle, meine Rückversicherung zu Luzifer, beides war unwiederbringlich dahin.
    Wahre Mordlust funkelte in meinen Augen, als ich Alistair wieder ansah. „Du dämlicher Hornochse!“
    „Das elende Drecksteil hat mich verbrannt!“, brachte er zu seiner Verteidigung hervor und präsentierte mir seine lädierte Hand. Allerdings war von den Wunden kaum noch etwas zu erkennen. Lediglich ein paar rötliche Striemen, die bereits regenerierten. Binnen weniger Sekunden war seine Hand ausgeheilt. Mein Handy jedoch besaß wohl kaum diese Magie.
    Mein Blick ging zurück zum Trümmerhaufen aus Plastik und Glas und ich atmete tief durch. Egal wie schlimm es ist, immer das Positive sehen, Faye. Zumindest war auf diese Weise gesichert, dass es keinem Unbefugten in die Hände fallen konnte. Wer konnte schon etwas mit dem ruinierten Teil anfangen?
    Als Dad sich vorbeugte, um die Reste zu begutachten, zog Alistair ihn energisch davor zurück. Skeptisch beäugte mein Vater den Schrotthaufen. „Das Ding ist kaputt, Sohn. Durchgebrannt. Also passiert da auch nichts mehr.“
    „Vielleicht kann man die Daten doch irgendwie retten“, grübelte ich hoffnungsvoll, obwohl ich nicht wirklich daran glaubte. Daher streckte ich meine Hand aus, um die Bruchstücke einzusammeln, als plötzlich etwas Unwirkliches geschah. Kaum dass meine Finger es berührten, reagierte es. Zunächst ein schwaches Glimmen, so dass ich meinte, einer Täuschung zu erliegen, doch wurde es rasch heller und heller. Obendrein fühlte es sich von Sekunde zu Sekunde wärmer an und plötzlich knackte es leise. Mehrfach hintereinander. Wie von unsichtbaren Fäden gezogen, fügte sich der abgesplitterte Teil blitzartig an die Bruchstelle an und verschmolz, das Glas floss ineinander und die Splitter verschwanden. Ein schwacher Pieps erklang, dann leuchtete das Display auf. Verdattert sah ich auf und traf auf Darians sorgenumwölkten Blick.
    „Das ist Teufelswerk“, keuchte Kahina und wich mit ängstlichen Blicken zurück.
    Ich verbiss mir die Bemerkung, dass sie mit ihrer Aussage goldrichtig lag. Gleichzeitig war ich überaus beglückt, das Smartphone auf diese etwas ungewöhnliche Methode zurückerhalten zu haben - und somit die Bilder gerettet zu wissen. Zusätzlich bewunderte ich insgeheim diese ausgeklügelte Benutzersicherheit. Wer kam denn schon auf so etwas?
    Womit ich außerdem nicht gerechnet hatte, war Alistairs nun folgender, recht beherzter Eingriff. Oder sollte ich sagen: Fußtritt? Da das vermeintlich

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