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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Kuss auf die Wange. Dann klemmte sie sich das Buch unter den Arm und verließ mit festen Schritten das
    Zimmer.
    Wir sahen einander verstehend an, verabschiedeten uns ebenfalls von Arya und eilten Kahina nach. Vor der Tür der Intensivstation wartete sie auf uns und ihr Blick war nicht eben freundlich. Zu meiner mühsam versteckten Schadenfreude galt er nicht mir, sondern meinen beiden Begleitern.
    Nachdem die Tür hinter uns zugefallen war und wir uns auf den Weg zum Fahrstuhl machen, meinte Alistair leichthin: „Der Kaffee im Hotel ist ohnehin besser als die Brühe hier im Krankenhaus.“ Kahina wartete, bis wir den Fahrstuhl betreten hatten. Schwungvoll schlug sie auf den Knopf für die Lobby, fuhr anschließend herum und öffnete den Mund. Erwartungsvoll sah ich sie an, wartete insgeheim auf einen geharnischten Wortschwall, und war baff verwundert, als dieser ausblieb. Stattdessen schloss sie ihren Mund ungenutzt, schüttelte sich und blickte Darian verwirrt an.
    Lächelnd nahm er seine Hand von ihrem Arm, zog die Brauen hoch und fragte überaus galant: „Was möchtest du uns noch gleich mittei-len, Kahina?“
    „Ich ... habe es vergessen“, gab sie zögerlich zurück, blickte Alistair hilfesuchend an und erhielt lediglich ein Grinsen.
    Das war unfair, signalisierten meine Augen in Richtung Darian, doch auch er speiste mich mit einem leichten Zucken seiner Mundwinkel ab. Aha. So sah es also aus, wenn Kerle zusammenhielten. Der Fahrstuhl hielt an und mit einem dezenten Klingeln glitt die Tür auf. Wir traten hinaus und durchquerten den Eingangsbereich.
    „Ihr fahrt mit uns“, entschied Darian kurzum und wies zum Paktplatz. Wenig später wurde ich, den langen Beinen meines Bruders zuliebe, auf den Rücksitz verbannt. Kahina wirkte etwas überrascht, als ich sie bat, den Sicherheitsgurt anzulegen. Doch sie kam meiner Bitte wortlos nach, und nachdem Darian losgefahren war, verstand sie auch den Grund dafür.
    „Schlimmer als in Basrah fahren die hier aber nicht“, meinte sie nach einer Weile und musste sich dann an Darians Lehne festhalten, weil er einem Drängier auswich und entsprechend in die Bremse trat. Sogleich erfolgte eine weitere Demonstration in Sachen Arbeitsteilung unter Männern. Mein Bruder übernahm für Darian das lautstarke Fluchen, öffnete das Fenster und brüllte einen Schwall feinster, gälischer Schimpfwörter hinaus. Dabei fuchtelte er drohend mit der Faust herum und beruhigte sich erst wieder, als mein Mann ihn um Mäßigung bat.
    Grinsend lehnte ich mich im Polster zurück und entschied, die Fahrt bis zum Hotel so entspannt wie möglich hinter mich zu bringen.
    W ährend Darian den Wagen ablieferte, eilte ich hinauf in unser Appartement. Inständig hoffte ich darauf, Jason dort anzutreffen und von ihm vielleicht ein paar befriedigende Antworten in Bezug auf Darians Verwandlung zu erhalten. Es erschien nur logisch, weil er als dessen Vertrauter während ihrer wochenlangen Geschäftsreise die komplette Zeit mit meinem Mann verbracht hatte und ihm diese Veränderungen hätten auffallen müssen. Wer also konnte mir mehr dazu sagen, als Jason?
    Zu meiner Enttäuschung war er nicht wieder zurück. Steven war ebenfalls nicht in seinem Zimmer, denn trotz meines Klopfens drang kein Laut zu mir vor. Frustriert wandte ich mich ab und steuerte die Kaffeemaschine an. Natürlich war weder Wasser in der Luxusmühle noch Kaffeebohnen, ln meiner Suche danach öffnete ich sämtliche Schranktüren und fand die Bohnen natürlich in der Letzten. Wo auch sonst?
    Während ich den Wasserbehälter befüllte - die Bohnen befanden sich bereits im dafür vorgesehenen Fach - summte der Einlass und die Tür des Appartements ging auf. Aufgrund des Stimmengewirrs wusste ich sofort, wer hereinkam. Mein Mann und Alistair.
    „... die Anrufliste schon nachgesehen?“, sprach mein Bruder gerade, worauf Darian antwortete: „Nein, noch nicht. Aber gleich. Hallo Schatz, machst du mir bitte auch einen Kaffee, wenn du schon dabei bist? Mit etwas Milch, aber ohne Zucker.“
    „Gern doch“, trällerte ich in seine Richtung. War es das, wovon er sich momentan ernährte, wenn er doch offensichtlich kein Blut mehr vertrug? Hm. Nicht, dass er sich jetzt meinen Angewohnheiten bediente und hauptsächlich von der dunklen Brühe lebte.
    „Und mir ebenfalls einen, Schwesterherz. Schwarz, ohne alles.“ Verstimmt biss ich mir auf die Lippe und flötete dann süßsauer: „Na sicher doch, herzallerliebster, großer Bruder, sonst noch

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