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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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gegen das Licht. „Und die sind jetzt wieder voll einsatzfähig?“ Luzifer war so freundlich, mein Ablenkungsmanöver zu unterstützen. „Sie sind es niemals nicht gewesen, Menschenkind. Du kannst sie jederzeit benutzen.“ Er wies mit dem Kinn darauf. „Nur zu. Transportiere jeden Einzelnen von euch mühevoll dorthin, wo die Kleine gefangen gehalten wird. Vielleicht schafft ihr es sogar rechtzeitig. Oder ihr leiht euch von der britischen Militärbasis einen Jeep, wie euer Übersetzungstalent es vorgehabt hat. Allerdings wage ich zu bezweifeln, dass ihr dann zeitnah eintreffen werdet, zumal ihr dazu noch die Grenze überqueren und in den Iran müsst. Dürfte nicht ganz einfach werden.“
    „Warum holst du sie da nicht ganz einfach raus? Ich denke, du bist so allmächtig“, fuhr Kahina ihn über sichere Distanz hinweg an. Luzifer lächelte ihr nonchalant entgegen und tippte sich gleichzeitig mit einem Finger bezeichnend an die Stirn. „Du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich mich aktiv in euren Kleinkrieg einmische. Nein, ich habe genug Probleme, als dass ich mir diese Feindschaften noch zusätzlich aufhalsen werde. Ich habe dem Rotschopf meine Hilfe zugesagt, was nicht bedeutet, dass ich für sie in einen Krieg ziehe. AIso schlag dir Überlegungen dieser Art gleich wieder aus dem Kopf. Verstanden?“
    Sie murrte etwas, das wenig freundlich klang. Ich hingegen konnte
    Luzifers Beweggründe gut nachvollziehen. Auf dem Schachbrett dieser Schlacht befand er sich in der nahezu gleichen Position wie Lilith. Neutral - im weitesten Sinne. Dadurch unangreifbar und jederzeit in der Lage, unentdeckt zu verschwinden. Zudem war er ein Trumpf, der nicht so ohne weiteres aufs Spiel gesetzt werden durfte.
    Unterdessen kratzte Luzifer sich nachdenklich am Kinn, grinste plötzlich und sah mich an. „Nun ja, es gäbe noch eine weitere Möglichkeit ...“
    „Die da wäre?, knurrte mein Bruder drohend leise, während Kahina vortrat und das Sinnbild allen Übels, mit neu aufkeimender Hoffnung anschaute. „Welche? Sprich.“
    Das süffisante Lächeln unterstrich seinen offenkundigen Genuss an diesem kleinen Machtspielchen und sowohl ich als auch Darian wussten, wohin das führte. Er wollte etwas, das ich hatte und die fehlende Zeit spielte es ihm in die Hände.
    Mein forschender Blick suchte Darians und er nickte mir kaum merklich zu. Dann griff er nach meiner Hand und drückte sie bestätigend, signalisierte mir so, dass er mit meinen Entscheidungen einverstanden war. Seine Geste gab mir den notwendigen Rückhalt.
    „Einverstanden“, kürzte ich daher das Verfahren ab und entnahm meiner Kiste die beiden Rosen. „Sie gehören dir, sobald du uns alle mitsamt unserem Gepäck auf den Punkt genau und von den Wächtern unbemerkt dort abgesetzt hast, wo Shekinahs lebendige Enkelin gefangen gehalten wird. Steven schließe ich mit ein. Jason, könntest du ihn bitte wecken?“
    „Selbstverständlich.“ Umgehend machte er sich auf den Weg zum Ziegenstall.
    „Und noch etwas“, unterband ich energisch Luzifers Versuch, mir zu antworten. „Wenn auch nur die geringste Kleinigkeit dabei schief geht, wir entdeckt werden,jemand von uns verletzt wird oder sogar das Mädchen tot ist, kannst du dein Honorar vergessen und ich werde die Rosen behalten. Ich verlange einen reibungslosen Ablauf. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
    „Du bedrohst mich?“ Fassungslos starrte er erst meinen Mann, dann mich an und tippte sich dabei selbst gegen die Brust. „Ausgerechnet mich? Hast du überhaupt eine Ahnung, was ich vermag und wie vermessen deine Forderungen mir gegenüber sind?“
    Hatte ich vielleicht doch zu hoch gepokert? Was, wenn er mir nun aus verletztem Stolz seine Hilfe versagte? Insgeheim konnte ich ihm das nicht verdenken. Dennoch mochte ich diesen Gedanken nicht weiter ausführen. Dann spürte ich Darians Arm auf meiner Taille und mich überflutete ein Gefühl von Sicherheit. Gleichzeitig lächelte er auf mich herunter und ich wusste, dass meine Bedingungen an Luzifer durchaus realisierbar waren.
    „Ich weiß, was du vermagst“, entgegnete ich daher mit fester Stimme und klappte entschieden den Deckel der Kiste zu. Dabei gab ich meinem Blick die nötige Entschlossenheit. „Nun? Wie entscheidest du dich? Tust du es, oder verzichtest du lieber auf die Rosen?“
    Er schnaufte und sah mich verärgert an. „Packt eure Sachen. Ich gebe euch fünf Minuten.“
    Während ich auf meinem Posten blieb und Luzifer weiterhin im Auge

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