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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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verfangen.
    Grimmig zog er sie wieder zu sich heran und beförderte Steven abermals in meine Richtung. Ich entging dem Zusammenprall, indem ich flugs beiseite sprang. Kurz darauf umarmten Vampir und Gefallener einander für wenige Sekunden innig, aber deutlich widerstrebend, denn sie schnellten sofort auseinander.
    „Pass doch auf‘, knurrte Steven, zog nun seinerseits rabiat am Schirm, um die Knoten zu lösen, wodurch er zwangsläufig Luzifer zwei Schritte auf sich zu nötigte.
    „Brauchst du wirklich keine Hilfe?“, erkundigte Darian sich diesmal mit zuckersüßer Freundlichkeit und erntete einen lodernden Blick. „Danke, nein!“
    Luzifers Blick schwenkte zurück zum Regenschutzkrabbler und er fixierte ihn wie ein bösartiges Getier. Das darauf folgende Resultat war durchweg eindrucksvoll.
    Blitzartig ging der Schirm in Flammen auf und in rasender Geschwindigkeit fraßen sich die Flammen durch den Kunststoff, bis nach wenigen Sekunden außer einem rußgeschwärzten, verbogenen Aluminiumgerippe nichts weiter übrig blieb.
    Geschockt starrte Steven auf die Überreste. Dann funkelte er erbost den Unhold an und schleuderte das Gerippe von sich. „Na toll. Vielen herzlichen Dank auch. So bescheuert das Teil auch ausgesehen haben mag, es war zumindest sonnenlichttauglich. Ich bin’s nicht. So ein dämlicher Fittich-Sittich.“
    Er wirbelte herum, und erstarrte. Dann riss er meinem ihn breit angrinsenden Bruder die zwei getrockneten Palmenwedel aus der Hand und stolzierte an ihm vorüber in den sicheren Schatten eines vertrockneten Strauchs.
    „Das war dann wohl das Gegenteil von reibungslos“, murmelte Alistair, lachte ob meines finsteren Blickes auf und trollte sich. Während ich mich umsah, um zu erfahren, wo genau Luzifer uns abgesetzt hatte, nickte ich Alistair bestätigend hinterher. Eine handvoll vertrockneter Dattelpalmen umgaben das staubige, vollkommen ausgetrocknete Areal, auf dem wir angekommen waren. Irritiert suchte ich die fruchtbare Oase. Hier befand sie sich zweifelsfrei nicht. Dann aber entdeckte ich, dass wir auf einer kleinen Anhöhe standen und in einer Senke gut dreihundert Meter von unserem Landeplatz entfernt die Umrisse eines Gebäudes aufragten. Fragend wies ich in dessen Richtung. „Ist das die gesuchte Oase?“
    „Wenn du gewollt hast, dass ich euch mitten im Haus oder direkt davor absetze, hättest du es nur sagen müssen. Allerdings wäre dann das Überraschungsmoment hinüber gewesen“, entgegnete Luzifer verstimmt und machte in Stevens Richtung eine unwirsche Geste. „Das mit dem Schirm war keine böse Absicht.“ Dann grinste er mühsam versteckt. „Aber soviel steht fest: Euer junger Knabbertarzan sah damit reichlich albern aus. Wenn ihr erlaubt, besorge ich ihm einen vernünftigen Sonnenschutz. Wer hatte sich das mit dem Kinderschirm noch gleich ausgedacht?“ Nebenbei schnippte er mit den Fingern und hielt kurz darauf in der rechten Hand einen großen, weißen Sonnenschirm mit einem einzigen, roten Kreis in dessen Mitte und dem dazugehörigen Gestänge.
    Perplex hielt ich die Luft an. Donnerwetter! Das würde ich auch gern können.
    Da schon schnalzte ein langer Tentakel durch die Luft. Blitzschnell zog ich den Kopf ein und verfolgte dessen Flugbahn. Er zischte an mir vorbei, dehnte sich meterlang aus und erwischte Sekunden später sein Ziel mit einem dezenten Klaps am Hinterkopf.
    Mit zorniger Miene drehte Steven sich um, verharrte und warf dann die trockenen Palmenwedel hinter sich. Luzifers Lächeln drückte Triumph aus, als er dem jungen Vampir das neue, wesentlich größere Sonnenschutzmittel überreichte.
    Stevens miese Laune war sogleich wie fortgewischt. Flugs klappte er den neu erworbenen Schutz auf und marschierte anschließend mit sonnenresistenter, übergroßer Reklame einer bekannten Zigarettenmarke von dannen.
    Mit großen Augen starrte ich Steven nach. Das war jetzt nicht wahr, oder?
    ,Lucky Strike?",  echote Darian indes ungläubig, nachdem auch er den Schriftzug auf dem Schirm gelesen hatte. Dabei ließ er seinen Blick zu Luzifer gleiten und zog bezeichnend die Brauen hoch. „Ein Schelm, der Arges dabei denkt, alter Freund?“
    Dieser zuckte lapidar mit den Achseln und winkte ab. „Ein Schirm im Austausch für einen Schirm. Deine Frau kennt die Regeln. Wäre damit dem reibungslosen Ablauf nun wieder Genüge getan?“
    Für mich schon, doch bevor ich das sagen konnte, kam Jason mir zuvor. Er trat zu mir, klopfte dabei gegen die schwarze Tasche und wies

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