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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Kindheit darstellen, kamen garantiert nicht in friedlicher Mission. Auf diesen Mummenschanz fiel ich nie wieder herein. Ich reckte den Kopf und warf ihr feindliche Blicke entgegen. „Was willst du?“
    Sie sprach kein Wort und streckte ihre Hand weiterhin nach mir aus. Doch ihre unbewegte Miene wurde nun böse. Sie kniff ihre Lippen zusammen, ihre Augen wirkten stechend, beinahe bezwingend und ihre versteifte Körperhaltung drückte kaum verhaltenen Zorn aus. Abrupt setzten dermaßen heftige Kopfschmerzen bei mir ein, dass ich einen Schritt zurück stolperte. Drecksvieh! Eine Sekunde lang nicht aufgepasst und schon eine mentale Ohrfeige kassiert. Das landete sogleich als nächster Punkt auf meiner Liste.
    Jason fing mich auf. Während er seinen Arm um mich schlang, blitzte etwas Metallisches in seiner rechten Hand auf. Es schnellte von seiner Handfläche und surrte durch die Luft. Ein zorniges Fauchen zeigte an, dass der Wurfstern sein Ziel nicht verfehlt hatte. Das Faye-Double zog sich weiter in die Schatten zurück und ich sah gerade noch, wie es sich etwas aus dem Körper zog. Kurz darauf flog der blutbeschmierte Stern direkt vor meinen Füßen in den Sand.
    „Ihr werdet ihnen nicht entkommen, Engelsbraut“, kam es nun mit liebreizender Mädchenstimme aus dem Dunkel. „Eure Mission wird erfolglos sein. Ihr hättet ihn töten sollen, als es an der Zeit war. Nun aber hat er euch verraten. Dumme Menschen mit naiven Herzen, das ist euer Los. Eure Leben sind der Preis für seinen Kopf aus der Schlinge.“
    Geschockt starrte ich das Wesen an. Von wem sprach es? Hatte Rahid uns am Ende doch ans Messer geliefert? Irgendetwas tief in mir weigerte sich vehement, das zu glauben. Und doch schien es die einzige Lösung zu sein.
    „Wer hat dich geschickt?“, fuhr mein Bruder den Vampir indes erzürnt an.
    „Der Einäugige. Er will, dass du es findest, Engelsbraut. Er will, dass du eilst, sonst wirst du gefunden.“ Ein helles, bösartiges Lachen folgte. „Er wird verlieren. Ihr alle werdet verlieren. Ihr habt keine Chance. Sie warten schon auf euch. Ich aber bin jetzt frei.“

Das Mädchen hob seine Arme empor und lachte rasselnd. Dann schien es sich vor meinen Augen zu verwandeln. Es wuchs an, wurde größer und breiter, als würde es nun seine wahre Gestalt annehmen. Gleichzeitig kam ein eisiger Wind auf und brachte einen Wirbel mit sich, der uns an Haaren und Kleidung riss. Sand wirbelte auf, vermischte sich mit grauschwarzen Nebelschwaden und hüllte die Gestalt ein. Einmal noch hörte ich ihr bösartiges Lachen, das im schrillen Kreischen des Nebels unterging. Schon fiel die Windhose in sich zusammen und dort, wo sie zuvor gestanden hatte, war nichts mehr außer einem kleinen, zusammengewirbelten Häufchen aus Sand und Schmutz.
    „So ein verfluchter Mist“, knurrte ich grimmig. „Der Typ hätte zumindest sagen können, was ich finden soll, ehe er den Dämonenaufzug benutzt.“
    „Ich bin sicher, du wirst es auch so finden“, meinte Jason und brachte eine schickliche Distanz zwischen uns. Dann bückte er sich, hob den Wurfstern auf und wischte ihn an seinem Ärmel ab, bevor er ihn zurück, in die an seinem Unterarm befestigte Tasche steckte.
    „Wer ist der Einäugige, von der die Vampirbrut gesprochen hat?“, fragte Kahina ein wenig erschüttert.
    „Er sprach von Thalion“, gab ich zurück, klopfte Sand von meinem Tschador und ergänzte: „Ihr zwei sucht die Trampeltiere. Jason und ich werden nach Darian sehen. Weit entfernt können weder er noch die Viecher sein.“
    „Ist es sinnvoll, wenn wir uns jetzt aufteilen?“, grübelte mein Bruder. „Der Vögel zwitscherte etwas von einem Hinterhalt.“
    Jason legte mir beschützend einen Arm um die Taille und sah meinem Bruder an. „Die Gefahr sollte vorerst gebannt sein, es sei denn, du spürst noch etwas. Die Kreatur ist fort und die Sonne wird uns gleich den restlichen Schutz gewähren. Wer jetzt noch nicht geflohen ist, wird in wenigen Minuten unweigerlich verbrennen. Es würde mich wundern, wenn einer dieser feigen Beißer sein Schicksal herausfordert.“
    Alistair schnupperte sich um und schüttelte dann den Kopf. „Nein, ich glaube, da ist nichts mehr. Nur noch ein fetter Restgestank von diesem Wraith. Sonst rieche ich nichts weiter.“
    „Gut, dann lenke deine Nase in Richtung der Kamele. Sie tragen zusammen mit unseren Waffen auch das Gepäck, und das dürfen wir nicht verlieren. Faye und ich werden Darian folgen.“
    Umgehend machten wir uns auf

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