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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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megamies drauf sein, nach tausenden von Jahren im Wachkoma. Aber er ist auch über alle Maßen geschwächt. Niemand steckt eine solche Zwangsdiät locker weg, auch dieser sagenumwobene Kain nicht. Das sollte uns also eher anspornen als lähmen.“ Meine Augen durchforschten die Gegend und blieben an etwas im Nachtlicht aufblitzendem hängen. „Es sieht aus, als ob dort ein Fluss oder See liegt. Dorthin werde ich jetzt gehen, mein Lager aufschlagen und in aller Ruhe darüber nachdenken, was wir gegen diese Mistkerle unternehmen können. Wer will mich begleiten?“
    Stumm trat Jason neben mich. Kahina wirkte einen Moment lang unschlüssig. Sie sah zu meinem Bruder hinüber, dann zu mir und zurück zu Alistair. Schließlich murmelte sie einen leisen Fluch und trat an Jasons Seite. Zwangsläufig gesellten sich die beiden schwarzen Krieger zu ihr.
    Mein Augenspiel wurde aufmüpfiger, als ich Darian in meinen Fokus nahm. „Bleibst du, oder kommst du mit?“
    Er ließ es restlos an sich abtropfen. „Wie du wünschst, Liebling.“ Alistair hingegen schnaufte. „Na gut, campen wir am Wasser.“
    W ir erreichen den Fluss in weniger als einer halben Stunde. Vermutlich ein Seitenarm des Euphrats, da er recht schmal war und zudem wenig Wasser mit sich führte, ln der Nähe des Ufers fanden wir ein geeignetes Plätzchen mit einem umgekippten Baumstamm. Dort luden wir unsere Gerätschaften ab.
    Da uns nicht großartig nach Reden zumute war, verteilten wir schweigend die Aufgaben. Die Zwillinge standen Wache, Kahina und ich sammelten Feuerholz, Jason befreite den Lagerplatz von Unrat und Steinen und Darian kundschaftete, zusammen mit meinem Bruder die unmittelbare Umgebung aus.
    Mit ausreichend getrockneten Ästen kehrten Kahina und ich zurück. Jason hatte mittlerweile einen Kreis aus Steinen erstellt, in dem wir die Äste aufschichteten. Sein Benzinfeuerzeug brauchte er nicht zu bemühen, denn offensichtlich hatte sich die Laune meines Gatten auch nach seiner Rückkehr in das Lager nicht gebessert. Noch im Vorbeigehen schleuderte Darian einen Feuerball in das trockene Geäst, das nach einer kleineren Explosion sogleich lichterloh in Flammen stand.
    Jason und ich sahen einander über die Flammen hinweg schweigend an.
    „War Alistair nicht bei dir?“, fragte Kahina besorgt.
    Mein Mann schüttelte den Kopf. „Er sucht das Ufer in die andere Richtung ab. Gewiss kommt er gleich wieder. Du musst dir um ihn keine Sorgen machen.“
    Sie lächelte tapfer, doch war ihr anzumerken, dass sie das genaue
    Gegenteil von dem tat, was Darian ihr geraten hatte. Auf ihrem Gesicht schien die Angst um meinen Bruder regelrecht eingemeißelt. Oh je, innerhalb dieser wenigen, aber doch recht intensiven Tage hatte sie sich tatsächlich in ihn verliebt. Ich hatte auf eine simple Schwärmerei gehofft. Nun ja, ich konnte nur hoffen, dass es trotz ihrer beider unterschiedlichen Kulturen gut ging.
    Nachdenklich ließ ich mich am Feuer nieder. Die Wärme von vom bildete einen willkommen Kontrast zu der nächtlichen Kälte im Rücken. Jason setzte sich neben mich und durchsuchte den Rucksack. Dann verteilte er das, was er in weiser Voraussicht an Nahrungsmitteln eingepackt hatte. Es war nicht viel, ein Päckchen pro Person, wobei Darian dankend ablehnte. Mit meinem ungeöffneten Paket in der Hand starrte ich in die Flammen. Verdammt karge Kost. Aber egal. Wenigstens hatten wir frisches Wasser zur Verfügung, um so die nahrhaften Militärkekse alias vertrocknetes Backsteinfutter runterspülen zu können.
    Beinahe gewaltsam trieb ich meine Zähne in den Betonkeks, um wenigstens ein paar Brocken abraspeln zu können. Unweigerlich nahm ein Gedanke an das Einweichen dieser gepressten Backware im Flusswasser aufreizende Formen an.
    „Ich weiß schon, warum ich diese Dinger eher als todbringende Wurfgeschosse denn als Nahrungsmittel ansehe. Vielleicht solltest du es ebenfalls so halten“, hörte ich Darian neben mir sagen. Dann setzte er sich neben mich und legte seine Hand auf meinen Oberarm. „Verzeih bitte mein Betragen vorhin in der Höhle, Faye. Manchmal verdränge ich einfach, wie dünnhäutig du in Wahrheit unter deiner harten Schale bist.“
    Ich nahm seine Entschuldigung gern an. „Schon gut. Ich verstehe deine Motive durchaus, auch wenn ich sie für mich selbst nicht billige. Du wirst damit leben müssen, dass unsere Meinungen nicht immer konform sind und ich auch mal eigene Wege einschlage.“ Versöhnlich gestimmt beugte sich Darian zu mir

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