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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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herüber und hauchte einen Kuss in mein Haar. „Einer der Gründe, warum ich dich liebe, ist dein enormer Dickschädel.“
    Ich boxte ihm lachend gegen das Bein. „Oh, du ...“
    Er grinste, doch plötzlich wirkte seine Miene wie erstarrt. Jäh sprang er auf und sah sich um.
    Alarmiert horchte ich auf. Geräusche wurden laut. Das laute Zersplittern von getrockneten Ästen. Dann sah ich etwas Großes sehr schnell auf uns zu kommen. Gleichzeitig krachten in unmittelbarer Nähe mehrere Schüsse. Vielleicht nur dreißig, vierzig Meter entfernt.
    Jason und ich schnellten zeitgleich hoch. Meine Hand lag an dem Dolch, Jason hob die Kalaschnikow auf. Kahina hatte ebenfalls ihren Dolch gezogen und in den Händen ihrer Begleiter machte ich lange Krummsäbel aus. Wo hatten sie die denn versteckt?
    Da ergriff auch Darian sein Schwert und zog es mit einem schleifenden Geräusch aus der Halterung. Er trat näher an das Ufer und spähte hinaus in die Dunkelheit. Unvermittelt entwich ihm ein saftiger Fluch. Dann bedeutete er uns, weiter zurückzuweichen und grollte: „Es ist Alistair. Und er ist nicht allein.“

Kapitel fünfundfünfzig
    " V erdammte Scheiße!“, gellte uns die Stimme meines Bruders entgegen. „Du hast dich geirrt, Faye. Die Mistkerle sind nicht fort, sondern haben nur auf uns gewartet. Zwei hab ich erwischt, aber mindestens fünf von denen kleben mir noch am Arsch!“
    „Und gut vier weitere kommen von Westen“, raunte Darian uns zu und trat beiseite, um meinen Bruder an sich vorbeirennen zu lassen. Noch im Sprung über das Feuer verwandelte er sich in seine innere Bestie. Auf der anderen Seite des Feuers angelangt, schlug er die scharfen Krallen seiner riesigen Pranken in den Boden, stoppte abrupt und wirbelte durch den Schwung herum. Mit rotglühenden Augen richtete er sich zu seiner vollen Größe auf, warf den haarigen Kopf in den Nacken und riss das Wolfsmaul weit auf. Zwischen den gefährlich scharfen, langen Reißern hindurch rann der weißrötliche Geifer über sein Kinn hinab. Dann durchschnitt sein markerschütterndes Geheul die Stille der Nacht, so als wollte er seinen Verfolgern eine deutliche Warnung schicken.
    „Ach du dicker Kamelhaufen!“, entfleuchte es Kahina beim Anblick meines umgestalteten Bruders. Ihr klappte vor Überraschung der Mund auf und für einen Augenblick schien jede weitere Gefahr von ihr vergessen.
    Ermahnend boxte ich ihr in die Seite. „Konzentriere dich lieber auf seine Nachhut. Ihn kannst du später noch genug bewundern.“
    „Ich werde ihm das Fell ausbürsten“, kicherte sie vorfreudig, wurde dann ernst und wandte sich der Dunkelheit zu. „Verdammt! Ich kann nichts erkennen.“
    Schneller als erwartet trafen sie ein. Lautlose Schattenwesen schwebten rasend schnell über den Boden heran und schienen ihn dabei nicht einmal zu berühren. Kein Laut, keine direkte Bewegung, nur im Mondschein verwischte Schemen. Plötzlich sausten sie an mir vorüber. Dann standen sie schon mitten unter uns. Und das Chaos brach herein.
    „Faye! Hinter dir!“, erreichte mich Jasons warnender Ruf. Ich stob herum. Mein Dolch durchschnitt surrend die Luft, dann traf er auf etwas Festes. Warmes Blut spritzte mir über die Hände und vereinzelte Tropfen benetzten mein Gesicht. Ich geriet ins Straucheln. Da erhielt ich einen leichten Stoß in den Rücken, gewann mein Gleichgewicht zurück und sah kurz in Kahinas Gesicht.
    „Pass auf‘, warnte sie leise, schwenkte herum und jagte die Spitze des Hefts einem der Angreifer direkt ins Herz. Noch während er zu Staub zerfiel, beschrieb sie eine weite Drehung und zog die Klinge einem weiteren Angreifer durch die ungeschützte Kehle. Er stolperte zurück und direkt in Darians Schwert.
    Rechts von mir erklang ein kehliges Grollen, dann flog der riesige, pelzige Leib meines Bruders an mir vorbei. Ein schriller Schrei folgte. Dann sah ich nur noch, wie er einen Körper unter sich begrub und seine tödlichen Reißer ihn zerfetzten.
    Unterdessen erforderte ein durchtrieben grinsender Vampir meine ganze Aufmerksamkeit. Beinahe vorfreudig bleckte er seine Zähne und kam langsam auf mich zu. Ich ging in Abwehrhaltung, hielt den Dolch einsatzbereit vor mich. Abrupt verharrte er inmitten seiner Bewegung. Sein Lächeln erlosch und er wirkte verblüfft. Auch ich starrte wie gebannt auf seine Stirn, in der mit einem Mal ein metallisch glänzender Gegenstand steckte. Wie in Zeitlupe kippte der Vampir um und blieb zuckend vor meinen Füßen

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