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Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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liegen.
    Kopfschüttelnd ging Jason an mir vorbei, nahm mir den Dolch aus der Hand und trennte dem Gefallenen kurzerhand den Kopf vom Rumpf. Während er mir die Waffe zurückgab und seinen Wurfstern aus dem Aschehaufen nahm, sah er mich erbost an. „Steh nicht herum wie bestellt und nicht abgeholt, Faye. Willst du dich abschlachten lassen? Kämpfe!“
    Vermutlich hatte ich seinen Rüffel zum endgültigen Wachwerden gebraucht. Schlagartig war mein Schreck überwunden. Ich orientierte mich, fand Kahina von mehreren Schlächtern umringt und eilte ihr zu Hilfe.
    Den Dolch in der rechten Hand und einen Pflock in der linken, rannte ich zwischen die beiden mir am nächsten stehenden Vampire und jagte die spitzen Hölzer zeitgleich in ihre Leiber. Synchron zerbröckelten sie. Doch schon durfte ich mich eines Dritten erwehren. Blitzschnell duckte ich mich unter seinem Angriff ab, wirbelte herum und ließ die Klinge schwungvoll durch seine Bauchdecke gleiten, als wäre sie weich wie Butter. Im gleichen Schwung beschrieb ich eine Drehung, hob dabei die Hand und schon fraß sich die Schneide erneut durch sein Fleisch. Abermals trafen mich einige Blutstropfen im Gesicht. Ein kraftvoller Tritt beförderte den Kerl rückwärts. Noch im Fallen erwischte er mich am linken Bein und zerfetzte mir die Hose. Ich spürte, wie seine Krallen mir die Haut aufschlitzten und trat noch
    einmal zu. Mist, die Wunde begann umgehend zu brennen.
    Während der Vampir sich in den Flammen unseres Lagerfeuers vor Schmerzen wand und schrie, wischte ich mir unbeeindruckt sein Blut von den Wangen. Ein paar wenige Tropfen gelangten dabei in meinem Mund und ich spuckte sie wieder aus. Ein kleiner Rest jedoch verblieb und prickelte auf meiner Zunge wie Champagner. Ein merkwürdiger Geschmack. Nur leicht metallisch, dafür aber unerwartet süß. Im gleichen Moment hörte das Brennen meiner Wunde am Bein auf. Erstaunlich. Ob das am Vampirblut lag?
    Jemand rempelte mich an und holte mich so zurück ins Geschehen. Sofort sah ich rot und fuhr wutschnaubend herum. Verdammt, ich hatte im wahrsten Sinne des Wortes Blut geleckt. Ich bremste mich noch rechtzeitig und senkte die Waffe.
    Es war einer von Kahinas Begleitern, der gegen mich gestoßen war. Nun hatte er wieder Boden gut gemacht und trieb seinerseits den Vampir vor sich her. Dabei benutzte er inzwischen zwei Säbel. Er kämpfte beidhändig. Sehr effektiv. Doch wenn er nun beide Waffen hatte, wo war der vorherige Besitzer eines der Säbel? Mir schwante Übles.
    Ich zog einen weiteren Pflock aus meinem Gürtel und stürzte mich erneut in das Getümmel. Aus den Augenwinkeln heraus sah ich, wie Darian sich mit seinem Katana durch eine schier unaufhörliche Welle von Angreifern fräste. Alistair setzte Klauen und Reißer ein, um sich ihrer zu erwehren. Jason hatte die Kalaschnikow fortgeworfen und zeigte mit dem Nunchaku sein ganzes Können. Drei Kerle umringten ihn, trauten sich aber nicht wirklich nah an ihn heran. Kahina wirbelte wie ein Derwisch herum, stach und hieb nach allem, was sich in ihrer Nähe auch nur bewegte.
    Ich erledigte einen weiteren Angreifer, wich dem nächsten aus und suchte dabei nach Kahinas zweitem Begleiter. Eine schnelle Drehung, ein rasches Abducken und einen Ausfallschritt später entdeckte ich ihn. Er lag reglos ausgesteckt am Boden, das Gesicht im Dreck. Ein tiefer, schräger Schnitt zog sich über die komplette Länge seines Rückens und sein Hals wirkte unnatürlich verdreht. Er war tot.
    „Wo kommen die Mistkerle auf einmal alle her?“, hörte ich Kahina zornig brüllen. „Sollten das nicht ursprünglich nur ein knappes Dutzend sein?“
    „Offenkundig ist hier irgendwo ein Nest“, rief Darian zurück, zerlegte seinen derzeitigen Angreifer in kleinere Scheibchen und gönnte seinem hungrigen Schwert sofort den nächsten. Dieser aber wich mit ängstlicher Miene vor ihm zurück, drehte auf dem Absatz um und suchte fluchtartig das Weite.
    Plötzlich erstarb das Kampfgetümmel. Ohne Vorwarnung zogen sich die Angreifer zurück. Nicht nacheinander, sondern alle gleichzeitig, als hätte ein stiller Ruf sie zum Abzug befohlen.
    Verblüfft fixierten wir einander. Alistair verwandelte sich zurück und sah den Flüchtenden nach. „Und was soll das jetzt?“
    „Das ist die Ruhe vor dem Sturm“, orakelte Darian finster. „Sie sammeln sich und ersinnen eine neue Strategie. Das eben war nur ein kleineres Scharmützel, sie wollten unsere Stärke testen.“
    Mein Bruder verdrehte

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