Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blut Licht

Titel: Blut Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
Vom Netzwerk:
tatsächlich? 4
    „Der Glaube versetzt bisweilen Berge, Sir", erklang die Antwort hinter uns. Zeitgleich schob sich ein Glas Wasser in mein Sichtfeld, über dessen Rand hinweg ich Jasons erleichtert lächelndes Gesicht erblickte. „Willkommen zurück, Mrs. Knight. Ihr Bruder war sehr in Sorge und ließ sich leider nicht davon abhalten, Sie während Ihres Trancezustandes physisch zu berühren."
    „Die Quittung habe ich erhalten, Jason", brummte der Gescholtene zurück. „Hätten Sie mich nicht warnen können, dass sie gleich zuschlägt?"
    „Ich habe Sie gewarnt, Sir, dass es durchaus zu ungewollten Resonanzen kommen könnte." Jason musterte ihn erhaben, sah mich wieder an und gönnte mir ein weiteres Lächeln. „Ich hoffe, Sie haben keine weiteren Schäden erlitten als eben jenen Rutscher, ausgelöst durch den vorbedachten Einsatz ihres Bruders, Mrs. Knight."
    „Alles ist gut, Jason." Ich leerte das Glas und reichte es ihm zurück. Dann hob ich die Einkaufstasche auf und übergab ihm diese ebenfalls. „Bringen Sie die Sachen doch bitte in mein Schlafzimmer. Ist mein Mann noch im Büro?"
    „Insofern der Page von Miss Kahina nicht unnötig Alarm geschlagen hat, sollte das ...“ Er stockte, lauschte und neigte bedauernd den Kopf. „Nun, anscheinend ist er es nicht mehr."
    Auch ich vernahm die schnellen Laufschritte auf dem Gang und sah kurz darauf Darian, gefolgt von Kahina und ihrem Diener in das Foyer eilen. Bevor ich überhaupt Luft holen konnte, lag ich in Darians Armen. Seine Augen durchforschten nervös mein Gesicht, wobei seine Hand unablässig über mein Gesicht strich. „Was ist geschehen, Faye? Ist alles in Ordnung? Arya sagte
    „Ich bin okay, Darian. Wirklich.“ Beschwichtigend legte ich meine Hand über seine, spürte sein Zittern und atmete einen Kuss gegen seine Lippen. „Es ist nichts passiert. Ich vermute nur, dass er und Alistair mit meiner kurzzeitigen Abwesenheit etwas überfordert waren.“
    „Kurz?“, echote mein Bruder entrüstet. „Das nennst du kurz? Ich habe dich mindestens fünfmal angesprochen und dann noch ein paar Minuten gewartet, ehe ich mir für meinen Heldenmut eine eingefangen habe.“
    „Worauf ich Sie ausdrücklich hinwies“, entgegnete Jason abermals. „Insbesondere, als Sie kurzzeitig anfingen zu flackern.“
    „Ja,ja, ist ja gut, Jason. Ich habe es ja jetzt kapiert“, brummte Alistair zurück. „Aber woher sollte ich wissen, dass meine Schwester sich nicht in Luft auflöst oder nur Löcher in dieselbe starrt.“
    „Dann hattest du wieder eine Vision?“ Darian ließ mich los und sah mich forschend an. „Was hast du gesehen?“
    Ich bedachte ihn mit einem meiner Meinung nach beruhigenden Lächeln. „Keine Vision, Darian. Dazu war es zu räumlich. Ich war hier. In diesem Haus, allerdings zu einem späteren Zeitpunkt.“ „Zukunft?“ Sein Blick wurde eine Spur eindringlicher. Allem Anschein nach hatte mein Lächeln nicht die erwünschte Wirkung erzielt. Gleichzeitig umfassten seine Hände meine Schultern und der Druck seiner Finger ließ mich vermuten, später blaue Flecke davonzutragen. „Zeig es mir.“
    „Warte“, wehrte ich schnell ab, wohl darauf bedacht, alles in mir-hauptsächlich meine Gedanken und Bilder- unter Kontrolle zu halten, denn was ich gesehen hatte, das leere Haus, die Einsamkeit, wollte ich unter keinen Umständen preisgeben. Ich wollte den Grund dafür nicht erfahren, denn instinktiv wusste ich, dass er mir nicht gefallen würde.
    Ohne mich um die Anwesenden zu scheren, von denen die Herren der Schöpfung teilweise dezent beiseite sahen, griff ich unter mein Shirt und zog den Zettel aus dem BH. Allein sein jetziger Zustand
    hätte mich stutzig machen müssen. Er war faserig, an einigen Stellen etwas löcherig, und er zerbröselte in seine Bestandteile, als ich ihn auseinanderfalten wollte. Bestürzt starrte ich auf den Faserhaufen vor meinen Füßen.
    „Ich glaube, selbst pusseln wird sich hier nicht mehr lohnen“, resümierte Darian trocken und fuhr mit der Fußspitze durch die Überbleibsel. „Was ist es gewesen?“
    „Ein Stück aus einer Zeitung“, nuschelte ich frustriert und hoffte nun auf die Bilder der Kamera. Mein Herz klopfte vor Anspannung, als ich es aus der Hosentasche zog und aufklappte.
    „Sie können jederzeit den Hausanschluss benutzen, Mrs. Knight“, bot Jason hilfreich an, doch ich winkte lediglich ab.
    Ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel und hoffte innerlich darauf, dass wenigstens einmal das Glück auf

Weitere Kostenlose Bücher