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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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»Darf ich dir meine Freundin Lynn vorstellen, Steven?« Ihr Blick allerdings wirkte kaum, als wolle sie Steven aufrichtig mit jener Lynn bekannt machen.
    Oh. Reizend.« Sein Lächeln gefror, er verneigte sich knapp. »In diesem Fall wünsche ich den Damen noch einen wundervollen, langen Abend. Was hältst du davon, wenn ich die Herren bitte, uns den Billardtisch zu überlassen, Faye?«
    Mich bei ihm einhakend, klopfte ich ihm verstehend auf den Arm. »Das wäre wunderbar, Steven. Aber sei vorsichtig, die Stöcke sind aus Holz.«
    Zähnefletschend grinste er mich an. Ich lachte, hakte mich zudem bei Kimberly unter und zog sie mit zum Tisch. Jason hatte zusätzliche Stühle für uns geholt, und wir ließen uns darauf nieder. Wenig später holte Kimberly einen Glaskrug Bier und mehrere Gläser, die ich nicht wirklich berühren wollte. Mit spitzen Fingern transportierte ich daher meins zur Theke zurück und winkte den Barkeeper heran. »Gibt es die auch in sauber, junger Mann?«
    »Was bist du denn für eine?«, brüllte er quer über die Theke zurück. »Kleinlich, oder was?«
    »Pöbel meine Tante weiter an, Leroy, und ich zieh dir 'ne Laufmasche in die Matte!«, dröhnte es da hinter mir und verblüfft drehte ich mich um.
    Mit den Fäusten in den Seiten starrte Kimberly giftig an mir vorbei auf den Kerl hinterm Tresen.
    »Du elende kleine Giftnatter!«, spie er zurück. »Ich warne dich, behalt deine Griffel bei dir.«
    Ich machte mich schon darauf gefasst, schlichtend eingreifen zu müssen, als lautes Gelächter ertönte und auch Kim zu kichern begann. Dann tat sie einen Schritt nach vorn, sprang auf den Tresen und flog dem Kerl in die Arme. Für einen Augenblick verschwand sie in diesen Muskelbergen, tauchte dann wieder auf und boxte dem Mann gegen den Oberarm.
    Abermals lachte er gutmütig, legte einen Arm um Kim und wuschelte ihr mit der freien Hand durch die Igelfrisur. Dabei wies er mit dem Kinn in meine Richtung. »Das ist deine Tante, echt jetzt? Hätte ich dir gar nicht zugetraut, Kim.«
    »Was willst du damit sagen?«
    Das würde ich ebenfalls gern erfahren. Fragend ruckten meine Brauen in die Höhe.
    Er ließ Kimberly los, langte über die Theke nach meiner Hand und führte sie mit amüsiert funkelnden, blauen Augen an seine Lippen. »Es ist mir ein unerwartetes Vergnügen, die Tante dieser verrückten Nudel in meinem bescheidenen Lokal begrüßen zu dürfen.«
    Ich rang mir ein schattiges Lächeln ab. »Ganz meinerseits, Leroy. Und es wäre mir ein wahrlich unerwartetes Vergnügen, ein sauberes Glas zu erhalten.«
    Er lachte und zwinkerte Kimberly dabei zu. »Kommt sie immer so schnell zum Punkt?«
    »Du willst nicht wissen, wie schnell sie wirklich ist, Alter«, erwiderte Kim trocken.
    »Zu schnell für echten Genuss, Baby?«, gab er zurück, ließ meine Hand los und wies auf seine Theke. »Okay, Sie haben gewonnen. Bedienen Sie sich. Da sind die Gläser, da ist das Spülbecken. Trauen Sie sich ruhig, ich bin ganz harmlos.« Damit fuhr er herum. »Ist ja gut, Mann. Siehst du nicht, dass ich mit dieser Dame beschäftigt bin? Zwei Coke? Sollst du haben.«
    Anfangs war ich zu verblüfft, um mich zu bewegen. Dann aber nahm ich das Angebot an, trat hinter die Theke und zog aus dem offenen Regal drei weitere Gläser hervor, die ich im Becken kräftig reinigte. Und ehe ich mich versah, bediente ich mal eben mehrere Gäste, die um Bier, Spirituosen und sonstige Getränke baten, und verwies sie zur Zahlung an Leroy.
    »Du kannst bei mir anfangen, wenn du willst«, ließ er verlauten, als ich mich entschloss, mit den Gläsern zum Tisch zurückzukehren.
    Ich nickte ihm vergnügt zu. »Falls alle Stricke reißen, komme ich vielleicht darauf zurück.«
    Steven hatte es inzwischen tatsächlich geschafft, die beiden Billardspieler vom Tisch wegzulotsen. Er und Dad bildeten ein Team gegen die Damen, wobei Ernestine derzeit am Spiel war. Jason saß am Tisch und fungierte als Schiedsrichter. Also setzte ich mich zu ihm, reichte ihm eins der blitzblanken Gläser und füllte Bier aus dem Glaskrug ein.
    »Wer liegt vorn?«
    »Die Damen«, gab Jason zurück. »Mrs. Morningdale ist gerade dabei, Ihren Vater zur Weißglut zu treiben.«
    Das verwunderte mich nun doch, denn Dad war ziemlich gut in Snooker. »Ach. Hat er danebengehauen?«
    »Er ist gar nicht erst dazu gekommen, Miss McNamara. Mrs. Morningdale begann mit dem Spiel und wird es vermutlich auch beenden.« Er lächelte matt. »So wie es den Anschein erweckt, weiß sie

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