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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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halb auf Ernestines Schoß schob, nickte. »Genau der, Duncan. Mr. Scharfzahn persönlich.«
    »Vielleicht sollten wir doch umkehren und nachfragen, was er da wollte«, grübelte mein Vater laut. »Möglicherweise hat er eine Ahnung, wo Darian steckt.«
    Der Wagen gab einen gequälten Laut von sich, als Kimberly den Gang regelrecht ins Getriebe hämmerte. »Sicher doch, Grandpa. Du kannst ihn ja zusätzlich zum Essen einladen.«
    »Eine entzückende Idee, Miss Kimberly. Am besten gleich mit der Bratpfanne frontal gegen die ohnehin kaum benutzte Großhirnrinde.«
    »Jason! Welche Abgründe tun sich hier auf?«, rief Ernestine bemüht entsetzt, doch mit einem deutlich erheiterten Tonfall.
    »Ha, ha. Wieso glauben immer alle, dass Untote auch tot im Hirn sind?«, knurrte Steven entnervt, wurde jedoch von allen Anwesenden ignoriert.
    »Ich bitte um Verzeihung für diesen verbalen Fehltritt, Mrs. Morningdale. Es war zu verlockend. Hoppla, Miss Kimberly, da ist übrigens eine im Bordstein eingefasste Kurve.«
    »Hab' ich gesehen.« Der Wagen hüpfte über die genommene Abkürzung. »Mist! Dad killt mich, wenn ich den Wagen schrotte.«
    »Ich möchte vermuten, er wäre über unser plötzliches Ableben aufgrund dieser unnötigen Raserei ebenfalls wenig erbaut.«
    »Das trifft nur auf euch zu«, meldete Steven sich abermals zu Wort. »Ich bin ja schon tot. Wenngleich nicht hirntot, wie ständig behauptet wird!«
    Kimberly trat auf die Bremse, wir nickten unfreiwillig. Dann fuhr sie zu uns herum und starrte Steven bitterböse an. »Mann, sei doch nicht immer so empfindlich, du Mimose!«
    Bevor nach dem vorhin vermiedenen Gefecht nun ein ernsthaftes ausbrechen konnte, unterbrach ich die beiden Streithammel: »Wollen wir nun heimwärts segeln oder umkehren und unser überschüssiges Adrenalin zurück in die Kneipe tragen?«
    »Ich bevorzuge heimatliche Gefilde«, schlug Ernestine vor und wies nach vorn. »Also: Spannt an, Kutscher. Die Gesellschaft wünscht den Abend in Ruhe und Sicherheit zu beenden.«
    Fürwahr, ein frommer Wunsch.

- Kapitel Siebenundzwanzig -
    S o bald sollte sich Ernestines Wunsch nicht erfüllen. Schon bei der nächsten Kreuzung stand ein Hindernis auf der Straße, das selbst bei Kim Hemmungen hervorrief, es einfach zu überfahren. So schoss sie nur knapp an dem Kind vorbei und hinein in die nahe stehende Buchsbaumhecke. Ich war bei der rutschigen Vollbremsung und dem anschließenden, ruckartigen Stopp von Ernestines und Stevens Schoß direkt in den Fußraum gefallen, rappelte mich nun ächzend hoch und bemerkte erst jetzt die eigenartige Stille und synchrone Bewegungslosigkeit der weiteren Insassen.
    »Jemand verletzt?«, fragte ich vorsichtig und blickte zu Steven hoch, der einen sehr angespannten Gesichtsausdruck hatte. Mit einer knappen Kopfbewegung wies er zum Fenster. »Noch nicht, aber möglicherweise gleich.«
    Verwundert sah ich hinaus. Kleine, metallische Rundungen an längeren Läufen drückten sich von außen gegen die Scheiben. Dahinter sah ich jeweils eine Gestalt stehen, deren vermummte Gesichter alles andere als freundlich wirkten. Mir blieb vor Schreck der Mund offen. Das waren augenscheinlich Gewehrmündungen. Gleich drei an der Zahl. Und sie zielten eindeutig auf uns.
    »Sie wollen dich, Faye«, fügte Steven hinzu. Als Dad lautstark protestieren wollte, hob er seine Stimme an: »Und sie werden abdrücken, wenn sie nicht aussteigt, Duncan. Dann seid ihr alle tot!«
    Bevor ich antworten konnte, wurde bereits die Tür aufgerissen, und eine unfreundliche Stimme erklang: »Die Frau namens Faye soll aussteigen. Macht keine Zicken, sonst drücken wir ab. Und auf dich, Vampir, ist eine Armbrust gerichtet.«
    »Ich muss mich revidieren«, brummte Steven und verdrehte dabei die Augen. »Dann sind wir alle tot.«
    »Schon gut, ich steige aus«, brachte ich geschockt, dennoch laut und deutlich heraus und schob mich dabei langsam und mit den Füßen voran zur Tür hinaus. Da blitzte etwas Metallisches vor meinen Augen auf. Verwundert sah ich Jason an, der mit stoischer Miene geradeaus blickte und nicht einmal mit der Wimper zuckte. Blitzschnell steckte ich den Wurfstern in meinen Ärmel und kroch weiter.
    Ich folge dir, sobald ich kann, vernahm ich Stevens Worte in meinem Kopf und antwortete auf die gleiche Weise: Ich weiß. Aber pass auf dich auf, die wissen zu genau, was sie tun.
    Zur Antwort hörte ich ihn leise lachen. Das weiß auch ich sehr genau, Faye.
    Ich war noch nicht ganz aus dem Wagen,

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