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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Ferngespräch nach England führen, nachdem es vorhin nicht geklappt hat. Außerdem hat Steven sich mit dem Kater zusammen in Alistairs Schlafzimmer verschanzt. Sagst du mir vielleicht, was der Auslöser für diesen allgemeinen Katastrophenalarm ist?«
    »Später, Dad.« Ich ließ ihn einfach stehen und eilte aus der Tür. Oben angelangt, hörte ich Darian mit Jason reden. Je näher ich kam, desto deutlicher wurden ihre Stimmen, und ich fing das Wort Nachforschungen auf. Suchten sie eventuell gemeinsam in den alten Aufzeichnungen des gestohlenen Buches nach Informationen? Ich hoffte, sie fanden etwas, doch es war im Augenblick nicht ganz so wichtig. Über all diese Geschehnisse der letzten Wochen hinweg hatten wir nämlich etwas sehr Wichtiges vergessen: Es gab auch noch private Dinge zu regeln, die das ganz normale Leben betrafen und irgendwie zu weit ins Hintertreffen geraten waren. Diesen Fehler gedachte ich nun zu beheben.
    Da ich von Ausreden und Ausweichmanövern von jeher wenig gehalten habe, entschied ich mich auch diesmal für absolute Offenheit und platzte entsprechend unerwartet in das Gespräch der beiden Männer: »Ich benötige sowohl deine moralische als auch finanzielle Unterstützung, Darian.«
    Während er mich fragend ansah, drückte ich ihm den Brief in die Hand. Jason trat mit einem dezenten Räuspern ein wenig beiseite und beschäftigte sich intensiv mit einem Papyrus.
    Das Papier raschelte, als Darian den Brief öffnete. Schnell überflog er den Inhalt, runzelte die Stirn und ließ das Papier sinken. »Das erklärt natürlich einiges.« Sein Blick erfasste mich. »Und nun erwartest du, dass ich die ausstehende Rechnung begleiche?«
    »Nein, aber du könntest mir die Summe als zinsloses Darlehen vorstrecken. Es geht hier um die Zukunft meiner Nichte. Du bekommst das Geld zurück, sobald wir wieder in England sind. Von hier aus komme ich nicht an mein Erspartes.«
    »Glaubst du, ich sei eine Bank, Faye?«
    »Meine Güte, Darian.« Mein Blick begann erbost zu funkeln. »Seit über drei Wochen wohnen wir bei Alistair, ohne einen Cent an Miete zu zahlen. Wir hätten inzwischen garantiert die doppelte Summe hingeblättert, wenn wir im Plaza geblieben wären. Die zwei Nächte dort haben schon ordentlich ins Kontor geschlagen, ich habe die Rechnung gesehen. Das war weit mehr als die paar Kröten fürs Essen und ein paar Annehmlichkeiten, die wir hier ausgegeben haben. Das sind dagegen Peanuts. Also, leihst du es mir?«
    »Ich sehe, du hast bereits alles durchdacht.« Schmunzelnd nahm er seine Jacke vom Sofa und zog ein Scheckheft hervor. »Soll ich die Summe eintragen, oder möchtest du ihn blanko?«
    »Wenn Sie gestatten, Sir«, schaltete Jason sich nun ein, »rate ich dazu, auf Nummer sicher zu gehen. Möglicherweise stehen weitere Summen aus, die noch nicht offenbart wurden. Da bietet sich ein Blankoscheck eher an.«
    Mit einem knappen Seitenblick auf seinen Vertrauten setzte Darian schwungvoll seine Unterschrift auf das Papier. Dann löste er es aus dem Heftchen und reichte es mir. Bevor ich danach greifen konnte, entzog er es mir jedoch. Seine Brauen zogen sich leicht warnend zusammen. »Übertreib es nicht, Faye.«
    Ich grinste siegesgewiss. »Ich doch nicht. Wie hoch ist noch gleich das Deckungslimit?«
    »Für den Kauf des kompletten Schulkomplexes inklusive aller Angestellten wird es nicht reichen«, mahnte Darian und gab mir den Scheck schließlich. »Und denk daran, Liebes, ich kenne dich. Werde in deiner Hilfsbereitschaft nicht zu übermütig.«
    »Wer sollte schon etwas dagegen haben?«, flötete ich vergnügt und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund. »Du etwa?«
    »Nein. Aber dein Bruder ist ein sehr stolzer Mann und wird es nicht gern sehen, wenn er auf diese Weise hintergangen wird. Ich würde übrigens ähnlich reagieren.«
    »Dann darf er es eben nicht erfahren. Und falls doch, kann er es bei mir abstottern.« Damit stob ich herum und eilte aus dem Raum.
    »Sie leihen ihr das Geld, Sir?«, vernahm ich kurz vor der Haustür Jasons ungläubige Frage und hielt inne. Wieso war er überrascht?
    »Nein, Jason«, überraschte mich nun Darian. »Ich leihe es ihr nicht, ich schenke es ihr, oder vielmehr ihrem Bruder. Fayes Argumentation war in allen Punkten absolut richtig und überzeugend. Aber sie muss es nicht gleich wissen, denn alles hat seinen Preis. So, wo waren wir vor dieser Unterbrechung stehen geblieben?«
    Mit einem Lächeln auf den Lippen zog ich die Tür leise hinter mir ins

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