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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Hals ließ sich nur mit Mühe herunterwürgen, und ich warf den beiden Lichtgestalten dankbare Blicke zu. »An wen muss ich noch mal die Dankeskarte für die Rettung meines Mannes schicken?«
    »Du hast ihm bereits gedankt«, gab Michael ruhig zurück. »Mehr, als dir bewusst ist. Aber ihr wolltet mich sprechen. Hier bin ich.«
    »Hast du mir bei meiner Gefangennahme durch Ahjarvir geholfen?«, erkundigte Darian sich sofort.
    Michael nickte. »Ja, du hast uns zu dir gerufen. Wir mussten eingreifen, sonst wärst du von ihm aller Wahrscheinlichkeit nach vernichtet worden.«
    »Es war nicht an der Zeit«, kramte Raphael seinen scheinbaren Lieblingssatz wieder hervor und zuckte aufgrund meines schrägen Blickes lediglich mit seinen leuchtenden Schultern. »Er hatte noch nicht die Kraft, sich dem Wesen zu stellen, das ihn geschaffen hat.«
    »Eine Konfrontation wird unvermeidbar sein«, gab Darian zu bedenken. »Er hat es einmal versucht, er wird es wieder versuchen.«
    »Aber diesmal bist du gewarnt«, erwiderte Michael.
    »Was will der Kerl von Darian? Der taucht doch nicht zum Zeitvertreib hier auf und geht uns auf die Nerven.«
    »Er will das beenden, was er vor Langem begonnen hat. Die Vernichtung deines Mannes, von dem für alle seiner Art eine große Gefahr ausgeht. Und er wird auch dich vernichten wollen, Faye. Ihr steht seiner Machtgier im Weg. Das Kind in dir trägt eine Hoffung in sich, die Dunkelheit in Licht zu wandeln. Vernichtet er dich und das Kind, wäre das eine überaus starke Schwächung für die lichtvolle Seite.«
    Thalion hatte Ähnliches gesagt. »Was ist mit Lilith?«, warf ich ein, bevor Darian zu Wort kommen konnte.
    Ich fühlte Michaels abwägenden Blick auf mir. »Niemand weiß, was Lilith wirklich plant. Wir wissen, dass sie hier ist und beobachtet. Aber ihre Beweggründe liegen weiterhin im Verborgenen.«
    »Ich befürchte, wir werden es früher erfahren, als uns genehm ist«, räumte Raphael ein.
    »Befürchtet ihr, sie könnte intervenieren?«
    »Sie wird sich einmischen.« Darian sah mich nachdenklich an. »Wir wissen nur nicht, auf welche Weise, wann und mit welchem Ausgang.«
    »Bisher haben sich ihre Eingriffe nur positiv ausgewirkt«, erklärte ich überzeugt. »Sie hat mich mehrfach gewarnt, wenn etwas auf uns zukam. Sie hat bei Thalions Befreiung maßgeblich geholfen. Und sie hat mir die eine oder andere Information zugespielt. Ich glaube nicht, dass sie bösartig handelt.«
    »Alles hat seinen Preis, Liebes. Lilith wird ihre Rechnung einfordern, wenn es an der Zeit ist. Wir können nur hoffen, dass sie nicht zu hoch ausfällt.«
    »Werdet ihr da sein, wenn es brenzlig wird?« Ich legte meine ganze Hoffnung in meinen Blick, der die beiden Erzengel umfasste.
    »Wenn unsere Anwesenheit erwünscht und von Nöten ist, ja«, gab Raphael zurück und schien Michael gleichzeitig zuzunicken. Beide begannen vor meinem Blick zu zerfließen und sich aufzulösen. Dann hörten wir ihre letzten Worte: »Ruft uns, und wir werden da sein.«
    »Die hatten es aber auf einmal eilig«, murmelte ich verwundert.
    »Das ist normal«, antwortete Darian und reichte mir seine Hand. »Gönn uns eine Pause, Faye. Ich bin für heute bedient.«
    Nickend erhob ich mich und wandte mich dem Vorhang zu, als mein Bruder von Thomas gefolgt in den Raum stürmte.
    »Alles ist in bester Ordnung«, fing Darian sie ab. »Wir hatten lediglich Besuch. Kein Grund zur Sorge.«
    Alistair bremste und sah sich angestrengt um. Und erst jetzt fiel mir auf, dass er sich auch umroch. Das hatte ich vorher nie bewusst wahrgenommen.
    »Weihrauch«, meinte er plötzlich, ging auf mich zu und sog geräuschvoll die Luft ein. »Eindeutig. Hier im Raum und an dir riecht es nach Weihrauch.« Er folgte weiter der Geruchsspur, doch kam Thomas ihm zuvor: »Er riecht auch danach, du kannst aufhören zu suchen.«
    »Hohe Gäste?«
    »Sehr hoher Besuch, Alistair«, lachte Darian und wies wie beiläufig mit dem Finger gen Himmel.
    »Ich verstehe. Und ich habe schon gedacht, ihr fackelt mir die obere Etage ab. Es wurde auf einmal ziemlich hell.«
    Da verharrte Thomas mitten in der Bewegung, und ein undefinierbarer Blick blieb an Darian haften. Er legte die Stirn in leichte Falten, dann zogen sich seine Mundwinkel plötzlich nach oben und er begann leise zu lachen. Sämtliche Blicke wandten sich ihm zu. Meiner sehr fragend, Darians verwirrt und der meines Bruder ausgesprochen argwöhnisch. Als Thomas sich nun auch noch mit einer leichten Verbeugung von

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