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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Kompliment werten, Jason?«, fragte ich spitz, und er schenkte mir einen Blick voll Unschuld. Thomas hingegen hätte vollkommen ausdruckslos gewirkt, wenn da nicht das amüsierte Funkeln in seinen Augen gewesen wäre.
    Das war doch mal wieder typisch. Ich pustete genervt eine vorwitzige Locke aus meinem Gesicht.
    »Ich konnte Ellen leider nicht erreichen. Die Nummer gibt's wohl nicht mehr«, dröhnte es bis zu uns, und kurz darauf stand mein Bruder wieder in der Küche. »Du willst schon los, Thomas?«
    »Ich muss. Mein Vater ruft nach mir, alter Freund. In einer Stunde geht unser Bus.«
    »Dann fahre ich euch zum Busbahnhof. Habt ihr euch schon von allen verabschiedet?«
    Thomas nickte. »Ja. Kim habe ich heute Morgen noch gesehen. Lass uns aufbrechen, damit wir einen guten Platz erwischen.«
    Es folgte eine herzliche Verabschiedung mit dem Versprechen, dass Val das Baby jederzeit besuchen durfte, wenn er wollte Wenige Minuten später winkten Jason und ich aus dem Fenster dem wegfahrenden Wagen nach und sahen einen Augenblick später einen großen Möbelwagen in die Straße biegen, der kurz darauf vor dem von Darian gekauften Gebäude hielt. Drei Männer sprangen aus dem Wagen, öffneten die Wohnungstür und begannen mit dem Ausräumen der Wohnung. Nun kam das also auch in Gang.
    »Morgen kommen die Handwerker und fangen mit dem Entkernen an.« Erschrocken fuhr ich herum und sah Darian am Türrahmen lehnen. Ruhig blickte er mich an. »Ich habe eben mit dem Architekten gesprochen. Und ja, Steven hat es überlebt.«
    »Dann hoffe ich doch, dass das da jetzt nicht eine Planänderung zur Folge hat«, erwiderte ich schmunzelnd, und Darians Blick wurde fragend. Ich half ihm auf die Sprünge: »Deine Tasche klingelt, Schatz.«
    Sogleich griff er hinein und blickte auf das Display. Für einen Moment wirkte er irritiert, fasste sich dann und klappte das Handy auf. »Knight ... Ja, das ist richtig ... Wie bitte? ... Nein. Er hat es mir gegenüber zwar erwähnt, aber ich habe dem keine weitere Bedeutung beigemessen ... Wann genau?« Sein Blick streifte mich und wirkte dabei noch immer ein wenig verwundert. Ich sah ihn neugierig an. »Ja, ich werde sehen, dass ich es einrichten kann ... Das ist wirklich nicht nötig. Danke für die Information, Pater.« Er legte auf. Während er nachdenklich auf sein Handy starrte, wuchs meine Neugierde ins Unermessliche.
    »Benedict hat im Fall seines Todes für mich etwas hinterlegt«, meinte er schließlich und sah auf. »Seine Gemeinde hat eine Weile gebraucht, mich ausfindig zu machen, weil meine Nummer nicht vollständig war.«
    »Vermutlich wollte er sichergehen, dass sie für Unbefugte unnütz ist«, warf Jason ein, und ich pflichtete ihm im Stillen bei. Ich würde es genauso machen.
    Darian nickte gedankenschwer. »Vermutlich ist dem so. Benedicts Begräbnis ist am Freitagvormittag. Elf Uhr.«
    »Und du wirst dort anwesend sein«, ergänzte ich Darians Erklärung. »Gut, ich habe schwarze Kleidung, von daher ist es kein Problem.«
    Jason schien den gleichen Gedanken zu haben, denn er sah mich fest an. »Sie hätten ihn gemocht, Mrs. Knight. Wann werden wir abfahren?«
    Für einen Moment zögerte mein Mann, dann gab er sich geschlagen. »Wir haben gut drei Stunden Fahrzeit vor uns, also sollten wir früh genug los.«
    »Ich hüte derweil das Haus, es sei denn, ihr fahrt nachts.« Steven grinste zur Tür herein. »Ich weiß, inzwischen klingt es abgedroschen, aber ich wollte wirklich nicht lauschen, sondern deine Frau beruhigen, alter Mann.«
    »Lass gut sein, Steven«, winkte Darian gutmütig ab und sah mich an. »Ihr habt großes Glück gehabt. Dieser kleine Ausflug auf die andere Seite hätte übel ins Auge gehen können.«
    »Was hat ihn geschützt? Ich habe jede Sekunde damit gerechnet, dass es ihn dahinrafft«, nahm ich dankbar den Faden auf.
    »Liebe«, erwiderte Darian und verblüffte mich damit vollkommen. Steven hingegen nickte kräftig. »Jep, das ist die einzig logische Erklärung, Faye.«
    »Wahre Liebe ist rein und bar jedes Besitzes, Liebes. Jeder Glaube sollte diese wahre Liebe beinhalten, von daher hebt sich das eine gegen das andere auf. Auch wenn die Kirche ein Ort des wahren Glaubens ist oder sein sollte und Steven wegen seines Wesens allein hätte vernichtet werden müssen, hebt sich wahre Liebe stets darüber hinweg. Deine Liebe zu Steven ist neutral, allumfassend und ohne Besitzansprüche, sie beruht auf deiner Sympathie ihm gegenüber als reines Individuum und ist

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