Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
Vom Netzwerk:
konzentrierte sich auf den Verkehr.
    Vorsichtig ließ ich meine mentalen Tentakel in die Umgebung fließen, stieß an einen klebrig-dunklen Widerstand und spürte sogleich einen unangenehmen Druck auf den Magen. Eilig zog ich mich zurück. Was sich dort draußen zusammenbraute, war alles andere als angenehm. Doch was genau war es?
    Schlagartig erinnerte ich mich an diese Unheil verkündende graue Masse, die sich während meiner Reise mit Alistair vor einigen Wochen wie eine alles verschlingende Walze vor uns aufgetan hatte. Sie hatte sich ähnlich angefühlt. Alistair hatte seinerzeit zum Aufbruch gemahnt. Und heute wirkte Darian durchweg besorgt.
    »Was ist das?«
    »Vorboten, Faye«, gab Darian zurück. »Vorboten von Ereignissen, denen ich nicht unvorbereitet gegenübertreten möchte.«
    Spontan fuhr meine Hand über meinen Bauch und fühlte seine expandierende Rundung. Eine leichte Bewegung ließ mich innerlich lächeln, und für einen Augenblick war der Gedanke an diese Vorboten verschwunden. Jedoch nur für einen Augenblick, denn schon fühlte ich Darians besorgten Blick abermals auf mir.
    »Sollte ich Angst haben?«, fragte ich mit einem erneuten Anflug von Unruhe.
    »Hast du denn Angst?«
    Ich überlegte, horchte tief in mich hinein und schüttelte schließlich den Kopf. »Nein, eher habe ich ein mulmiges Gefühl, das sich in deiner Sorge begründet. In mir selbst ist aber alles ruhig. Was fühlen Sie, Jason?«
    »Einen unangenehmen Druck auf dem Brustkorb, der oftmals bei einem nahenden Gewitter auftritt, Mrs. Knight. Zudem empfinde ich eine innere Anspannung, die rational nicht erklärbar ist«, erklang es von der Rücksitzbank.
    War ich emotional gerade etwas abgestumpft?
    »Nein, Liebes. Du bist geschützt.« Ein leises Lachen begleitete seine Worte. »Nein, aber laut genug, dass ich es hören konnte.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. Da erblickte ich im Rückspiegel Jasons amüsierte Miene und ergab mich seufzend. Das würde mich wohl ewig begleiten. Ich entschied mich, das Thema zu wechseln: »Wer oder was sollte mich schützen, abgesehen von dir und Liliths Dattel? In einigen Belangen scheint sie ihre Wirkung inzwischen verloren zu haben.«
    »Hat sie nicht, Faye.« Darian setzte den Blinker und ordnete sich links ein. »Möglicherweise wird sie mir gegenüber durchlässiger, oder sie passt sich anderweitig an die jeweilige Situation an. Ihr Schutz ist weiterhin gegeben. Allerdings solltest du in deine Überlegungen unsere Tochter einbeziehen. Sie ist dein eigentlicher Schutz. Wie sie das macht, ist mir bislang schleierhaft.«
    Eigentlich sollte das umgekehrt funktionieren, angesichts der Geschehnisse war ich jedoch außerordentlich dankbar für ihren Schutz. Abermals strich ich über meinen Bauch und erhielt ein leichtes Klopfen als Antwort. Ein sanftes Lächeln huschte über meine Züge und vertiefte sich, als Darian seine Hand kurz über meine schob, ehe er sie zurück ans Lenkrad legte.
    Wenige Minuten später lenkte Darian den Van auf den Hof und parkte direkt neben einem Lexus.
    »Ihr Bruder hat Besuch«, deutete Jason die Anwesenheit des Wagens und half mir beim Aussteigen. Ich nickte, freute mich darüber, dass Maja vorbeigekommen war, und spekulierte schon darauf, dass sie mir bei der Auswahl der möglichen Innenausstattung für die neue Behausung mit Rat und Tat zur Seite stehen würde. So eilte ich hinauf und fand die gesamte Truppe bei einem frischen Kaffee und geleerten Schachteln chinesischen Fast Foods in der Küche vor.
    »Faye!« Maja schnellte von Alistairs Schoß und kam erfreut auf mich zu, während mein Bruder mich wie auf frischer Tat ertappt angrinste. Dann befand ich mich auch schon in ihrer freundschaftlichen Umarmung. »Geht es dir gut?«
    »Ja, sicher. Alles ist in bester Ordnung. Seit wann bist du hier?«
    »Schon seit zwei Stunden.« Ihr Blick landete auf Alistair. »Wir wollten essen gehen, aber dein Bruder schlug den Bringdienst vor.«
    »Hatte nicht geduscht«, murmelte er, erhob sich und schlängelte sich an uns vorbei. »Muss ich auch immer noch machen. Bin gleich wieder da.«
    »Bis eben hatte es ihn nicht gestört«, lachte Ernestine und reichte mir einen Milchkaffee. »Anscheinend hast du einen erzieherischen Einfluss auf deinen Bruder. Habt ihr Erfolg gehabt?«
    »Oh, ja. Ich habe einige Vorschläge mitgebracht«, ergriff ich die Gelegenheit, sofort die entsprechenden Kataloge auf dem Küchentisch auszubreiten. Mit Feuereifer machten wir uns darüber her und

Weitere Kostenlose Bücher