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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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mit ihr, die junge Frau sah zu mir herüber und nahm dann den Telefonhörer auf. Inzwischen kam Beverly Rosewelt wieder auf mich zu. »Warten Sie dort drüben bei den Stühlen. Sie werden gleich abgeholt. Alles Gute.«
    Darian half mir von der Trage und begleitete mich in die angewiesene Richtung.
    »Ich hab' mir einen Kaffee geholt. Möchtest du auch einen?« Mit einem Pappbecher in der Hand setzte sich Alistair auf den Kunststoffstuhl neben mir. Dankend lehnte ich ab. Darian ließ sich auf meiner anderen Seite nieder und fuhr sich mit leicht zittriger Hand durchs Haar.
    Mein Bruder sah sich sichtlich amüsiert um. »Na, gar nicht so einfach, mitten in einem Buffet zu hocken und nicht zugreifen zu können, was?«
    »Ich bin abstinent«, erwiderte Darian trocken, ergriff meine Hand und drückte sie sanft. »Alles klar, Faye?«
    »Es geht mir gut, wirklich. Mach dir keine Sorgen.«
    Er nickte, probierte ein aufmunterndes Lächeln. »So hatte ich mir das mit dem Termin beim Arzt nicht vorgestellt.«
    Verstehend tätschelte ich seine Hand. Ich hatte es mir auch anders gewünscht. Aber es war nun einmal so gekommen und nicht mehr zu ändern.
    »Mrs. McNamara?« Eine mittelgroße Frau meines Alters war soeben aus dem Fahrstuhl getreten, der sich uns gegenüber befand. Ihre weiblichen Rundungen steckten in grüner OP-Kleidung, über die sie einen weißen Kittel geworfen hatte. Sie hielt ein Klemmbrett in der Hand und sah sich über den Rand ihrer dunkelblauen Lesebrille suchend um.
    Alistair sprang auf und winkte sie zu uns heran. »Hier.« Sogleich eilte sie auf uns zu. »Guten Abend, ich bin Dr. Maja Brooks, Ärztin der Gynäkologie. Warten Sie bitte, ich werde Ihnen einen Rollstuhl holen.«
    Fröhliche, braune Augen funkelten in einem hübschen Gesicht, das von schulterlangen, dunklen Locken umrahmt wurde. Sie lächelte und entblößte dabei strahlend weiße, perfekt angeordnete Zähne.
    Darian und ich erhoben uns zeitgleich, ich ergriff ihre dargebotene Hand. »Hallo, danke für das Angebot, aber ich möchte lieber laufen.«
    »Die Versicherung -« Sie brach ab, ihr Blick huschte kurz über meine zwei Begleiter und sie lachte schließlich. »Also gut, ich drück ein Auge zu. Bei dieser Leibgarde habe ich keinerlei Bedenken, Sie heil und unversehrt hochzubringen. Wenn Sie mir bitte zum Lift folgen möchten.«
    Sie ging voran, Darian und ich folgten. Wir blieben aber stehen und sahen uns zu Alistair um, der aus unerfindlichen Gründen wie angewurzelt vor dem Stuhl stand. Sein Gesicht wirkte irgendwie schockgefroren, der Blick seiner grünen Augen dezent entrückt. Zudem stand sein Mund leicht offen, was sein gesamtes Erscheinungsbild leicht idiotisch aussehen ließ. Dann folgte ich seiner Blickrichtung und blieb an der Frau hängen, die mich am Lift erwartete.
    »Büfett, alter Freund?« Darians Schulterschlag brachte Regung in ihn.
    Alistair schüttelte sich, bevor er lostrabte und lapidar meinte: »Klar, ich hasse dürre Gerippe, lass uns jagen.«
    »Stopp!« Meine Hand an seiner blanken Brust brachte ihn direkt vor mir zum Halt. Schnell senkte ich die Stimme: »Bruderherz, sie trägt einen Ring am Finger. Also vergiss es.«
    »Mist.« Sein Blick schnellte zu ihr und zurück zu mir. Doch ein breites Lächeln schlich plötzlich auf seine Züge, und er schob mich sanft beiseite. »Mal gucken, ob das nicht Tarnung ist. Nun kommt schon, worauf wartet ihr noch?«
    Kopfschüttelnd folgten wir ihm.

- Kapitel Neun -
    W ie lange, sagten Sie, sind Sie schwanger?«
    »Dritter Monat«, gab ich beunruhigt zurück und starrte auf den Monitor, der das Ultraschallbild meines Unterbauches zeigte.
    Dr. Maja Brooks fuhr nochmals mit dem Cursor über das Bild und stellte die Messung neu ein. Dann schüttelte sie den Kopf. »Kann nicht stimmen. Sind Sie sicher?«
    Alarmiert stützte ich mich auf den Ellenbogen ab. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    »Doch, doch«, gab sie schnell zurück. »Nur ist der Fötus für Ihre Angaben schon zu weit entwickelt. Sehen Sie selbst. Die Länge ist etwa fünfzehn Zentimeter, Extremitäten voll ausgebildet, Herztätigkeit vorhanden, und wie Sie sehen können, bewegt er sich. Laut dieser Angaben müssten Sie Mitte bis Ende der fünfzehnten Woche sein.«
    Mir klappte vor Erstaunen fast die Kinnlade herunter. Ich ließ mich auf die Liege zurücksinken und brachte keinen Ton heraus. Das musste ich erst einmal verdauen. Hatte ich mich dermaßen verrechnet?
    »Alles in Ordnung? Soll ich Ihren Mann

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