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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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Flecken und Striemen auf und war somit ein eindrucksvoller, stiller Zeuge der ernsthaften Männerdiskussion.
    Wir erreichten den Ausgang im gleichen Moment, in dem ein Krankenwagen mit Sirene und Warnlicht um die Ecke bog. Direkt vor der Werkstatt hielt er an, und zwei Männer sprangen heraus. Beide waren in dunkelblaue Rettungssanitäteruniformen mit gelben Leuchtsteifen gekleidet. Der eine war rund und klein, hatte braunes, kurzes Haar und ein freundliches Gesicht. Der andere war groß und hager und trug sein hellbraunes Haar zu einem kurzen Zopf gebunden.
    »Der Treppensturz?«, fragte der Hagere, und Jason trug mich zu ihnen hinüber. Darian folgte. Dad, mein Bruder und Kimberly standen neben dem Fahrzeug. Steven fehlte.
    Eine Trage wurde aus dem Wagen gezogen. Jason setzte mich vorsichtig darauf ab.
    »Beverly Rosewelt«, stellte sich eine ältere Frau mit kurzem, graumeliertem Haar vor, die ebenfalls aus dem Rettungswagen sprang. Dabei ließ sie ihre Blicke interessiert zwischen mir und den anderen Anwesenden umherwandern. Als sie Darian sah, weiteten sich ihren Augen erstaunt. »Uns wurde ein Treppensturz gemeldet. Ich habe keine Schlacht erwartet. Ist das Blut an ihrem Hemd?«
    Mit gespielter Überraschung blickte Darian auf sein Hemd, hob einen Fetzen an und sah sie übertrieben entsetzt an. Dann riss er sich die Überreste vom Leib, hob die Arme und drehte sich sehr langsam einmal um die eigene Achse. Als er die Sanitäterin wieder ansah, schenkte er ihr ein argloses Lächeln.
    »Haben Sie zusammen mit Ihrem Hemd auch Ihre Stimme verloren?«, erkundigte sie sich ironisch. Darians Lächeln wurde breiter, er beschrieb eine verneinende Geste, blieb dabei aber weiterhin wortlos.
    »Ein wahrer Witzbold, hm?« Kopfschüttelnd wandte sie sich an mich: »Darf ich annehmen, dass es sich bei dem überaus dramatischen Treppensturz um Sie handelt?«
    »Ja, aber es geht schon wieder.« Ich sah an ihr vorbei Jason an, der mir einen entschuldigenden Blick schickte.
    »Das werde ich entscheiden«, antwortete sie resolut. Mitsamt der Trage wurde ich vorsichtig in den mit den neuesten medizinischen Gerätschaften perfekt ausgestatteten Wagen befördert. Sie stieg ebenfalls ein und legte mir als erste Maßnahme einen Zugang mit Kochsalzlösung. Dann unterzog sie mich einer gründlichen Untersuchung. Beverly Rosewelt leuchtete mir mit einer Lampe in die Augen, überprüfte meinen Blutdruck und meine Reflexe.
    »So weit scheint alles in Ordnung«, meinte sie schließlich. »Ich möchte Sie gern mitnehmen, um zu sehen, ob Sie innere Verletzungen haben.«
    »Ich bin schwanger, dritter Monat«, meine ich kleinlaut. Sie nickte. »Aha, dann halte ich es sogar für sehr sinnvoll. Machen Sie sich bitte etwas frei, damit ich Sie abtasten kann.«
    Sie schloss die Tür, und ich kam ihrer Bitte nach. Ich öffnete die Hose und schob sie bis zur Hüfte hinunter. Sogleich tastete sie meine Bauchdecke und dann meine Nierengegend ab. »Alles so, wie es sein sollte. Ich kann nichts Auffälliges feststellen. Sie können sich wieder anziehen. Haben Sie Schmerzen?«
    »Leichte Kopfschmerzen. Und der Rücken tut mir etwas weh.«
    »Okay, Sie kommen mit«, entschied sie und stieg wieder aus. Ihr Blick traf Darian, und sie winkte ihn mit dem Finger zu sich heran. »Lassen Sie mich mal Ihr Gesicht ansehen. Und Sie, junger Mann, entwischen mir auch nicht. Hierher, bevor wir noch mal kommen müssen.«
    Mit stoischer Ruhe ließ Darian die erneute Musterung der Frau über sich ergehen. Sie umfasste dazu sein Kinn und drehte seinen Kopf hin und her. Mit einem Tupfer reinigte sie ihm knapp unter dem Haaransatz eine blutige Stelle und runzelte dabei die Stirn. »Hätten Sie die Güte mir zu verraten, wie es kommt, dass Sie überall voll Blut sind, ich jedoch keinerlei Verletzungen an Ihnen feststellen kann?«
    »Paintball.«
    Ihr fragender Blick erfasste meinen Bruder. »Paintball«, wiederholte sie ruhig. »Aber ja. Und sicherlich humpeln Sie, weil Sie barfuß über eine der Kugeln gestolpert sind.«
    »Nicht ganz, aber dicht dran.« Alistair schenkte ihr ein betörendes Lächeln.
    »Sie verschießen Ihr Pulver an die Falsche, Mr. ...?«
    »McNamara.« Er lächelte noch breiter. »Ich bin der Bruder jener Dame.«
    »Okay. Und in welchem Verhältnis stehen Sie zu ihr?«
    »Mein Schwager«, kam Alistair Darian zuvor und schickte ihn mit einem herzhaften Schlag auf die Schulter leicht in die Knie.
    Mit gutmütiger Miene quittierte der diese Liebkosung und warf

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