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Blut Schatten

Titel: Blut Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Abrantes
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die Idee erst gebracht. Und nun los, ich habe keine Ahnung, ob uns genug Zeit bleibt, ehe bei deinem Bruder angeklopft wird.« Er sah mich ernst an. »Oder siehst du etwas in diese Richtung?«
    Vage schüttelte ich den Kopf. »Nein, ich kann es nicht steuern.« Er schob mich zum Gang hinaus, da hielt ich ihn auf: »Moment mal. Einerseits soll ich nicht nachsehen, und jetzt fragst du, ob ich sehen kann? Was denn nun?«
    Darians Blick wirkte leicht zerknirscht. »Entschuldige. Aber du scheinst die einzige Verbindung zu dem zu sein, was uns erwartet. Ich vergaß, dass du ...«
    Abrupt machte ich kehrt, eilte zurück ins Schlafzimmer und zog eine Schatulle aus meiner Tasche hervor. Ich öffnete den Deckel und lächelte kurz die Gegenstände an, ehe ich die Federn herausnahm, die Schatulle wieder verschloss und zurück in die Tasche steckte. Dann eilte ich auch schon an Darian vorbei hinaus in den Flur. »Nun können wir los.«
    Hinter mir hörte ich sein Lachen. »Wieso habe ich geahnt, dass du sie doch mitnehmen würdest?«
    »Weil du mich inzwischen ein wenig kennst.«
    Steven drückte den Etagenknopf, die Fahrstuhltüren glitten zu, es ging abwärts. Das Taxi fuhr vor, als wir aus dem Hotel traten. Jason stieg vorne ein, ich wurde hinten von den beiden Vampiren flankiert. Darian stellte das Schwert zwischen seine Beine und nannte dem Fahrer Alistairs Adresse.
    Da gluckste Steven leise neben mir, und ich sah ihn fragend an. Krückstock, meinte er nur und wies mit dem Kopf auf das Schwert. Ich schmunzelte. Besser so, als wenn der Fahrer die wahre Gestalt des Gegenstands erkannt hätte und sich dadurch bedroht fühlte. Wobei dieser Gedanke an sich schon albern wirkte – mit zwei Vampiren hinten im Wagen.
    Ich fing Darians drängenden Blick auf. Kannst du etwas sehen?
    Vorsichtig zog ich die Federn aus dem Hosenbund und schloss die Augen. Da vernahm ich abermals seine Gedanken. Sehen, Faye. Nicht gehen.
    »Ja doch.«
    Verdammt, es gefällt mir nicht, Faye.
    Die Augen öffnend, warf ich ihm einen vernichtenden Blick zu. »Willst du es lieber selbst machen?«
    »Wenn ich könnte, ja«, gab er offen zu. »Aber die Begegnung mit den Rosen ist mir noch lebhaft in Erinnerung.«
    Mir ebenfalls. Und auch die Erinnerung daran, was mit Naridatha geschehen war, nachdem er sie berührt hatte. Einen solchen Tod wünschte ich niemandem, selbst einem Schweinehund wie damals diesem Vampir nicht.
    »Okay. Dann stör mich nicht.« Damit schloss ich erneut die Augen und konzentrierte mich.
    Bilder flogen an mir vorbei. Ich sah Alistairs Werkstatt. Von außen war alles dunkel. Das ganze Gebäude war unbeleuchtet. Ich schaute mich um, indem ich es einmal komplett umrundete. Nichts. Weder Mensch noch Tier. Dann konzentrierte ich mich auf Kim. Sie schlief ruhig in einem breiten Bett mit verschnörkeltem Kopfteil. Das Kissen hatte sie unter ihrem Kopf zusammengeknüllt, die Beine angezogen. Alles wirkte friedlich. Ich richtete meinen Blick auf meinen Vater und fand ihn zusammengerollt und schnarchend auf einem Sofa vor. So weit schien alles okay. Schnell lenkte ich meine Konzentration auf Alistair. Doch statt wie erwartet in einem Schlafzimmer zu landen, erblickte ich ihn in einem großen, schwach erleuchteten Raum. Im Schneidersitz hockte er auf dem Boden, seine Hände lagen auf seinen Knien, die Augen hielt er geschlossen. Mehrere Kerzen standen um ihn herum. Sein Gesicht wirkte konzentriert. Plötzlich öffnete er die Augen und sprang auf.
    »Nein!«, hörte ich seine Stimme. »Geh. Du hast hier nichts verloren.«
    Ich bekam einen leichten Stoß und flog regelrecht aus dem Raum.
    »Er hat mich bemerkt«, rutschte es mir verblüfft heraus.
    Darian legte seine Hand auf meinen Arm. »Wer?«
    »Alistair.« Mein irritierter Blick sprach Bände. »Er hat mich bemerkt.«
    »Bist du sicher?«
    »Absolut. Aber das kann doch gar nicht sein.«
    »Er ist dein Bruder«, vernahm ich von rechts. Steven sah mich an, als wäre es die logischste Erklärung der Welt.
    »Ja, aber ...«
    »Kein Aber«, meinte Darian schließlich. »Steven hat recht. Abgesehen davon haben wir kaum eine Ahnung, was dein Bruder tatsächlich an Fähigkeiten besitzt. Wir werden es sehen, wenn wir angekommen sind. Was hast du sonst noch gesehen?«
    »Alles war ruhig«, antwortete ich.
    »Wie ruhig?«, fragte Jason nun von vorn. Ich warf ihm einen irritierten Blick zu.
    »Ruhig wie ruhig, oder ruhig wie ungewöhnlich still«, erklärte Steven, bevor Darian es tun konnte.
    Meine Augen

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